Kampf um letzte Olympia-Tickets beim CHIO

SID

Aachen - Nur noch sechs Tage bleiben für den Kampf um die letzten Olympia-Tickets. Einige Entscheidungen sind in den drei olympischen Pferdesport-Wettbewerben bereits getroffen, doch in jeder Disziplin ist beim CHIO in Aachen noch mindestens ein Platz zu vergeben.

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In Isabell Werth hat sogar nur eine Dressur- Reiterin ihren Flug nach Hongkong schon sicher; zwei Start- und ein Reserveplatz sind noch zu vergeben. "Es ist noch einiges offen", sagte Dressur-Bundestrainer Holger Schmezer, während sein Springreit- Kollege Kurt Gravemeier nur noch den Ersatzmann suchen muss.

"Das wird noch eine lebendige Woche", verspricht Gravemeier, dessen Schützlinge beim größten Reitturnier der Welt als erste ihre Pferde satteln müssen.

Europameisterin Meredith Michaels- Beerbaum (Thedinghausen) ist für die Olympischen Spiele ebenso gesetzt wie ihr Schwager Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Christian Ahlmann (Marl).

Kutscher profitiert von Engemanns Pech

Durch das Pech des gestürzten Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf), der wegen seiner Schulterverletzung in Aachen nicht starten kann und am Dienstag operiert wird, dürfte Marco Kutscher (Riesenbeck) den vierten Platz sicher haben.

Der Doppel-Europameister von 2005 scheint seinem hochtalentierten Pferd Cornet Obolensky im Griff zu haben. Beim Super-League-Turnier in Rotterdam blieb Kutscher mit dem erst neunjährigen Schimmelhengst sowohl beim Sieg im Nationenpreis als auch beim zweiten Platz im Großen Preis ohne Abwurf.

Und er hat mit dem wieder genesenen Montender noch eine zweite Variante. "Es kann sein, dass er damit den Nationenpreis reitet", sagte der Bundestrainer.

Gravemeier fordert Konstanz

Offen ist, ob Engemann rechtzeitig für die Reise nach Hongkong fit wird oder ein anderer Reiter als Ersatzmann mitfliegt. Erster Kandidat ist Vize-Meister Alois Pollmann-Schweckhorst, der mit Lord Luis bereits für das CHIO-Team nachnominiert worden ist.

Seine Chance wird in Aachen aber auch Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Corradina suchen. "Sie müssen Konstanz über die Woche zeigen", verlangt Gravemeier.

Noch spannender ist die Vergabe der Olympia-Tickets in der Dressur, die am Mittwoch beginnt. Neben der für Olympia gesetzten Isabell Werth mit Satchmo bilden Heike Kemmer (Winsen/Aller) mit Bonaparte, Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis und Senkrechtstarter Matthias Alexander Rath (Kronberg) mit Sterntaler das deutsche CHIO-Team beim Nationenpreis in Aachen, doch Bundestrainer Schmezer warnt: "Die haben sicher ein kleinen Vorteil, aber entschieden ist es noch lange nicht."

Thomsen mit guten Olympia-Chancen

Er erinnert an das Debakel von Capellmann bei der ersten Prüfung der deutschen Meisterschaft vor vier Wochen: "Auch die sichere Nummer zwei kann mal einen Einbruch haben." Hoffnungen darf sich vor allem noch Monica Theodorescu (Sassenberg) machen, die mit Whisper im Rahmenprogramm startet.

Auch die Vielseitigkeitsreiter haben in Aachen ihre zweite Sichtung. Ihr Hongkong-Ticket so gut wie sicher haben Bettina Hoy (Gatcombe/Großbritannien) mit Ringwood Cockatoo, Ingrid Klimke (Münster) mit Abraxxas, Frank Ostholt (Warendorf) mit Mr. Medicott und Hinrich Romeike (Nübbel) mit Marius, die auch beim CHIO das Nationalteam bilden.

Beste Chancen für das Olympia-Team, das aus fünf Paaren besteht, hat derzeit Peter Thomsen (Lindewitt) mit The Ghost of Hamish.