Erm hatte zuletzt im Mai beim Geher-Weltcup im russischen Tscheboksary die Olympia-Norm über 20 Kilometer klar verpasst. Einen 50-km-Wettkampf hatte er zuvor in Portugal wegen muskulärer Probleme nicht beendet.
Der Geschäftsführer des SC Potsdam, Peter Rieger, betonte: "Der Rückzug Erms ist ein Verlust für den Verein, er war ein Vorbild für viele junge Athleten."
Der Leichtathlet war seit seinem WM-Podestplatz immer wieder verletzt und versuchte in diesem Jahr ein Comeback. Nach Angaben Riegers litt der Geher fast drei Jahre lang an einem gerissenen Sehnenansatz im Sitzbein, der jedoch erst spät erkannt wurde.
"Erst im Vorjahr wurde die Verletzung diagnostiziert und behandelt, doch am Ende reichte es nicht mehr." Zuletzt plagten Erm Schmerzen im Knie. "Der Körper hat das nicht mehr verkraftet", betonte Erm.
Erm startete seit 2003 für den SC Potsdam, bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 hatte er bei Kilometer 30 völlig überraschend die dritte Verwarnung wegen unsauberen Gehens erhalten und musste an fünfter Stelle liegend alle Medaillen-Träume begraben.
Damals erhob er schwere Vorwürfe gegen die Jury. "Man wollte mich nicht vorne haben. Wer eine Gefahr für spezielle Leute ist, wird rausgenommen." Seine Entscheidung, die Laufbahn zu beenden, habe mit diesem Ereignis aber nichts zu tun, sagte Erm.