Koch will Titel

SID
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Hamburg - Schon im zweiten Jahr als Chef auf der Bank der Telekom Baskets Bonn könnte Michael Koch auch sein Trainer-Meisterstück machen.

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"Wir haben jetzt zehn Playoff-Spiele hinter uns. Und in keinem Spiel war der Gegner übermächtig", sagt der Europameister von 1993 vor dem zweiten Endspiel der "best-of-five"-Serie am 11. Juni gegen ALBA Berlin.

Drei Tage nach der 69:78-Niederlage in der Auftakt-Begegnung will das Koch-Team den Spieß umdrehen. Trotz des Wechsels von der heimeligen Hardtberghalle in den funkelnagelneuen Telekom-Dome ausgerechnet zum Finale fürchtet Koch nicht um den Heimvorteil. "Dafür werden unsere tollen Fans sorgen."

Unerwarteter Höhenflug

Der Höhenflug seiner Mannschaft kommt auch für den Trainer, der 140-mal in der Nationalmannschaft gespielt hat und beim bisher einzigen deutschen EM-Titelgewinn vor 15 Jahren einer der Führungsspieler war, etwas unerwartet.

"Das hätte wohl keiner gedacht", sagte Koch, dessen älterer Bruder Stefan im Jahr 2000 und 2005 Bundesliga-Trainer des Jahres war. Diese Auszeichnung könnte in Zukunft auf Michael Koch ebenfalls warten.

Auch als Basketball-Coach geht Koch, den alle Mike rufen, zielstrebig seinen Weg. So wie als Spieler - da debütierte er in Gießen bereits als 17-Jähriger in der Bundesliga.

Die Karriere

In Bayreuth und Leverkusen gewann er dann sechs deutsche Meisterschaften. Von 1996 an verdiente der gebürtige Mittelhesse sein Geld als Legionär in Griechenland, stieg bei Panathinaikos Athen zum Publikumsliebling auf, holte vier Meistertitel und gewann die Euroleague.

Seit 2003 ist er wieder daheim. "Irgendwann, das ist kein Geheimnis, möchte ich einmal Nationaltrainer werden", sagt er.

Doch erst einmal hat Koch seinen Vertrag in Bonn um drei Jahre verlängert. "Wir haben noch viel vor." Zum zweiten Mal hat Koch, der in der Saison 2005/2006 in Bonn als Co-Trainer begann und nach der Trennung von Daniel Jusip zum Headcoach befördert wurde, seine eigene Mannschaft zusammengestellt.

Natürliche Autorität 

Er legt großen Wert darauf, dass sich seine Profis wohlfühlen - die Chemie muss stimmen. "Ich bin eher ein Kumpeltyp", sagt er über sich. 17 Titel in 21 Profijahren sorgen für eine natürliche Autorität.

"Es ist meine Stärke, dass ich mich in die Spieler hineinversetzen kann. Ich bin noch zu sehr Spieler, kein harter Hund oder gar ein Schleifer." Das Training soll Spaß machen. "Lachen ist bei uns nicht verboten." Ärgerlich wird er aber vor allem, "wenn ein Spieler nicht 100 Prozent gibt".

In seinen beiden Jahren als Chefcoach bei den Baskets hat er versucht eine persönliche Beziehung zu den Spielern aufzubauen - fünf Akteure der alten Mannschaft sind auch in dieser Saison am Ball. Genau das könnte in der Finalserie noch zum großen Plus werden.