Audi will Le-Mans-Dominanz fortführen

SID

Le Mans - Deutsche Zuverlässigkeit gegen französische Rasanz: Im Kampf um die Langstrecken-Krone im Motorsport will Audi mit dem zehnten Erfolg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans seine Vorherrschaft gegen den Hauptkonkurrenten Peugeot behaupten.

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Doch nach sieben Audi-Siegen in den vergangenen acht Jahren hat sich der Rivale mit dem Löwen-Logo zu einem gefährlicheren Gegner entwickelt als noch bei seinem Le-Mans-Comeback vor einem Jahr.

"Die Konkurrenz ist sehr stark und bereitet sich intensiv auf dieses 24- Stunden-Rennen vor", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich vor der 76. Auflage des PS-Klassikers vom 14. -15. Juni. "Es wird voraussichtlich das schwierigste Le-Mans-Rennen sein, das wir bisher gefahren sind."

Langsamer als Peugeot 

Vor allem in punkto Geschwindigkeit hat der Peugeot 908 HDI im Diesel-Duell mit dem Audi R10 TDI die Nase vorn. Im ersten Zeittrainingstellte der französische Peugeot-Pilot Stéphane Sarrazin in 3:18,513 Minuten eine neue Rundenbestzeit auf dem seit dem vergangenen Jahr 13,629 Kilometer langen Kurs im Nordwesten Frankreichs auf.

Der Schotte Allan McNish fuhr mehr als fünf Sekunden dahinter in 3:24,105 Minuten als bester Audi-Fahrer nur die viertschnellste Zeit. Nachdem Audi 2006 und 2007 für die ersten Siege eines Diesel-Fahrzeugs in Le Mans gesorgt hatte, wird den Benzinern im Feld ohnehin keine Chance eingeräumt.

Allerdings hatte sich Audi zunächst vor allem darauf konzentriert, bei trockener Strecke eine optimale Abstimmung für das Rennen zu suchen. Vorjahressieger Frank Biela sieht Audi zumindest auf Augenhöhe.

"Dennoch haben wir auch Vorteile, etwa in den Bereichen Boxenstopp und Strategie", hatte der fünffache Le-Mans-Gewinner schon vor dem Training gesagt. Der Neusser setzt vor allem auf die Zuverlässigkeit: "Unser Auto ist haltbar, was nicht jeder Gegner für sich beanspruchen kann."

23-Triumphe 

Auch bei einem Blick auf die je drei Fahrerteams der beiden Marken scheint Audi im Vorteil zu sein: 23 Le-Mans-Triumphe vereinen die neun Audi-Piloten auf sich, Peugeot hat in Alexander Wurz (1996/Porsche) nur einen Sieger an Bord. Aus dem in den beiden Vorjahren erfolgreichen Audi-Trio Biela/Emanuele Pirro/Marco Werner (Neuss/Italien/Dortmund) könnten Biela und Pirro etwas bisher Einmaliges vollbringen.

Schaffen sie den "Hattrick", wären sie die ersten Fahrer seit der Le-Mans-Premiere 1923, denen dann schon die zweite Serie von drei Siegen mit jeweils unveränderter Teambesetzung gelungen ist. Gemeinsam mit dem dänischen Le-Mans-Rekordchampion Tom Kristensen (sieben Siege) hatten beide dieses Kunststück von 2000 bis 2002 als bisher einzige Fahrer bereits einmal vollbracht.

Aber auch ein prominenter Peugeot-Pilot kann sich einen Eintrag in die PS-Geschichtsbücher sichern. Der Kanadier Jacques Villeneuve wäre bei einem Sieg der erste Rennfahrer, der die Formel-1-WM (1997), die ChampCar-Serie, das 500-Meilen-Rennen in Indianapolis (beide 1995) sowie die 24 Stunden in Le Mans gewonnen hat.