Anna-Lena Grönefeld ist zurück auf der Tour

SID
Anna-Lena Grönefeld musste erneut in Runde eins die Segel streichen
© DPA

Hamburg - Anna-Lena Grönefeld wagt wieder einen Neubeginn. Nach monatelanger Pause und mehreren gescheiterten Comeback-Versuchen ist die 23 Jahre alte Nordhornerin in den Tennis-Zirkus zurückgekehrt.

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"Mit meiner Rückkehr ins Profitennis vor wenigen Wochen wurde es Zeit, einen endgültigen Schlussstrich hinter die vergangenen Monate zu ziehen", erklärte die ehemalige Weltranglisten-14. auf ihrer Internetseite.

Am Wochenende gewann sie ein mit 75.000 Dollar dotiertes Turnier im tschechischen Zlin durch einen Finalerfolg gegen die Kroatin Jelena Kostanic Tosic. In dieser Woche macht die frühere Juniorinnen-Siegerin der French Open in Alkmaar Station. In der ersten Runde bezwang sie dort Quirine Lemoine aus den Niederlanden mit 6:4, 6:0.

Prozess mit Ex-Coach beendet

Es sind kleine Schritte, es sind noch nicht die großen Namen und es sind auch keine Grand-Slam-Turniere, die sie spielt. "Ich weiß, dass ich mich Schritt für Schritt an meine Bestform heranarbeiten muss. Wichtig ist jetzt erst mal, dass ich mich wieder an den Rhythmus und das Leben als Tennisprofi gewöhne", sagt Anna-Lena Grönefeld.

Die schwere Last der Vergangenheit und den Psycho-Krieg mit ihrem ehemaligen Trainer Rafael Font de Mora will die letzte deutsche Top-20-Spielerin endgültig abstreifen. Der Prozess, den ihr Ex-Coach in den USA wegen angeblicher Vertragsverletzungen angestrengt hatte, ist vorbei - mit einem "positiven Ergebnis", wie aus Grönefelds Umgebung verlautete.

Nun will und kann sich die einst größte deutsche Nachwuchshoffnung also wieder voll auf ihren Sport konzentrieren. In der Weltrangliste kletterte sie von Platz 436 auf Rang 250. Mit Siegen in der Bundesliga-Saison tankte sie Selbstvertrauen, und auch ihre körperliche Verfassung bessert sich Schritt für Schritt.

Rittner will helfen

"Es macht ihr wieder Spaß. Sie war super glücklich über den Turniersieg und ist mit dem Kopf wieder ganz anders dabei", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner der Deutschen Presse-Agentur dpa. Zu dem Erfolg in Zlin gratulierte die Fed-Cup-Chefin sofort per SMS, am Montag folgte ein langes Telefonat mit ihrem einstigen "Sorgenkind".

"Ich will ihr auf dem Weg zurück helfen", sagte Rittner. Für die WTA-Turniere in Bad Gastein und Stockholm im Juli bemüht sich Anna-Lena Grönefeld um eine Wildcard. "Das zeigt, wie ernst es ihr ist", meinte Rittner - und fügte an: "Vielleicht kann sie Ende August sogar die Quali für die US Open spielen."