Harting schürt Olympia-Hoffnung

SID

Düsseldorf - Die technischen Disziplinen bleiben die Trümpfe der deutschen Leichtathletik für die Olympischen Spiele. Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting erwischte einen optimalen Start ins Olympia-Jahr und erfüllte mit Bravour die Norm für Peking.

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Beim 1. Werfercup im nordrhein-westfälischen Versmold gewann der 23-jährige Berliner mit 66,82 Metern.

"Das war die beste Serie meines Lebens", sagte Harting, der die Siegerweite gleich zweimal erreichte und nun auf den ganz großen Wurf hofft: "Mein festes Ziel ist Bronze bei Olympia - diese Medaille erwarte ich einfach von mir selbst als WM-Zweiter."

Dietzsch verfehlt Norm

Auch der Wattenscheider Routinier Michael Möllenbeck, Zweiter hinter Harting, erfüllte mit 64,63 Meter die Olympia-Norm (64,50) im ersten Saison-Wettkampf.

"Ich bin rundum zufrieden. Jetzt nehmen wir Kurs auf Peking", sagte der 38-Jährige, der im Gegensatz zu WM-Finalist Harting die Olympia-Norm ein zweites Mal schaffen muss.

"In meinem Alter geht alles ein wenig schwerer, aber mit der Motivation gibt es im Olympia-Jahr keine Probleme", sagte Möllenbeck.

Keinen so glücklichen Einstand hatte die dreimalige Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch, die in Versmold mit nur 59,47 Meter gewann, damit aber 1,53 Meter unter dem Peking-Richtwert blieb.

"Ich muss mich nicht zu Tode grämen und mache mich nicht verrückt", meinte die 40 Jahre alte Neubrandenburgerin gelassen. "Bis Peking ist noch viel Zeit."

"Ich wusste das ich gut drauf bin"

Ebenso wie Harting schaffte Kugelstoßer Peter Sack (Leipzig) das Double aus Sieg und Peking-Norm mit 21,19 Metern.

"Ich wusste, dass ich gut drauf bin", meinte der deutsche Meister, der seine persönliche Bestleistung um 19 Zentimeter steigerte.

Europameister Ralf Bartels (Neubrandenburg) hatte nicht nur als Zweiter das Nachsehen, sondern verpasste auch die Olympia-Norm (20,30) um 13 Zentimeter. "Ich habe schon schlechter angefangen und mache mir keine Panik", so Bartels, der als WM-Finalist von Osaka (Platz 7) die Norm - im Gegensatz zu Sack - nur einmal vorweisen muss.

Seine Vereinskollegin Petra Lammert (Neubrandenburg) übertraf zwar mit der Siegesweite von 19,04 Meter die Norm (18,35), doch Versmold war im Gegensatz zum Grand-Prix-Meeting in Dakar für die Kugelstoßerinnen keine Olympia-Qualifikation.

Schulz nur vierter

Im Senegal buchte die WM-Dritte Nadine Kleinert (Magdeburg) auf Anhieb ihr Peking-Ticket. Die 32-Jährige, die nach den Spielen einen Wechsel ins Profi-Boxen plant, gewann mit 19,51 Metern.

Für eines der besten Resultate sorgte in Dakar Dreispringer Randy Lewis (Grenada) mit windbegünstigten 17,30 Metern. Stabhochspringer Fabian Schulz (Kornwestheim/Ludwigsburg) wurde mit 5,30 Metern nur Vierter.

Der Sieg ging an Denis Jurtschenko (Ukraine/5,55). Aufhorchen ließ dagegen der Jamaikaner Usain Bolt bei den Hampton Games in Port of Spain (Trinidad).

Der WM-Zweite über 200 Meter blieb über 100 Meter in 9,92 zum zweiten Mal unter der Zehn-Sekunden-Marke. Vor zwei Wochen hatte er den Weltrekord mit 9,76 Sekunden nur um zwei Hundertstel verfehlt, dabei aber von 1,8 Meter Rückenwind profitiert.