Herren für Peking-Qualifikation gerüstet

SID

Leipzig - Erkenntnisgewinn statt Turniersieg: Bundestrainer Stelian Moculescu waren mit Blick auf die erste Olympia-Qualifikation seit 36 Jahren Aufschlüsse über das Leistungsvermögen seines Teams wichtiger als der erneute Triumph beim Vier-Nationen-Turnier in Leipzig.

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"Es ist gar nicht schlecht, dass wir nach einigen Siegen mal wieder verloren haben. Das gibt etwas zum Nachdenken, und es ist noch genug zu tun", sagte Moculescu und zog trotz des 0:3 gegen die USA ein positives Fazit.

Der 58-Jährige sieht sein Team für die entscheidende Qualifikationsrunde vom 23. bis 25. Mai in Düsseldorf gegen Taiwan, Kuba und Europameister Spanien dennoch gut gerüstet.

Gegen USA mit B-Team

Nach den Erfolgen gegen Olympia-Gastgeber China (3:1) sowie Tschechien (3:1) und der USA-Niederlage - ein Satzgewinn hätte bereits zum Turniersieg gereicht - machte der Bundestrainer viel Positives, aber auch noch zahlreiche Schwächen aus.

"Vor allem an den Punktball-Situationen und der Präzision müssen wir noch arbeiten", erklärte der Rumäne, der gegen die USA seine B-Mannschaft durchspielen ließ und damit den Gesamterfolg opferte.

Stammsechser gefunden 

"Wir wollten nicht um jeden Preis gewinnen und mussten angesichts der Nominierung noch einiges probieren. In der Entscheidungsfindung bin ich jetzt einen Schritt weiter", sagte der Coach. "Ich denke, ich weiß, wer im Stammsechser auflaufen wird."

Moculescu, der mit seinem Team am 15. Mai in Chemnitz gegen die bereits für Peking qualifizierten Amerikaner die letzte Generalprobe absolviert, musste nach Leipzig seinen Kader auf 14 Spieler reduzieren.

Ohne Kampa und Umlauft 

In Lukas Kampa (Moers) und Jan Umlauft (Düren) reisten zwei Perspektivspieler nach Hause. Doch beim Showdown in der Rheinmetropole darf Moculescu nur auf zwölf Spieler zurückgreifen.

"Die Entscheidung fällt bei den Liberos und Mittelblockern", erklärte der Erfolgstrainer, der national mit Friedrichshafen seit Jahren die Szenerie bestimmt. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter Stammspieler Stefan Hübner.

Zuversicht bleibt 

Der Weltklasse-Mittelblocker hatte wegen eines Muskelfaserrisses in Leipzig passen müssen und hofft nun, bis Düsseldorf wieder fit zu sein. "Ich denke, dass ich dabei bin", sagte der Italien-Legionär.

Trotz des personellen Rückschlages bleibt die Zuversicht, erstmals seit 1972 wieder zu Olympischen Spielen zu fahren. "Wir gehören zu den besten acht Teams der Welt und wollen gewinnen", sagte Hübner.

An ein Scheitern wie bei den Frauen verschwendet auch Moculescu keinen Gedanken: "Olympia ist der große Traum, der dieses Team seit acht Jahren zusammenhält. Es ist einfach Zeit, dass eine so große Nation wie Deutschland wieder dabei ist."