Haas sagt Paris ab - schwere Lose

SID
Haas, Kiefer, Tennis, Roland Garros
© Getty

Paris - Thomas Haas hat wie im Vorjahr seine Teilnahme an den French Open abgesagt.

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Nachdem der 30 Jahre alte Dauerpatient bereits seine Teilnahme an den Australian Open Anfang des Jahres wegen der chronischen Schulterbeschwerden abgesagt hatte, kam das wenig überraschende Aus für die French Open. "Er hat beschlossen, nicht nach Paris zu kommen", erklärte eine Roland-Garros-Sprecherin nach der Auslosung auf Anfrage der "dpa". Auch bei der Ziehung der Erstrunden-Gegner für das bedeutendste Sandplatz-Turnier der Welt hatten die deutschen Tennisprofis wenig Glück.

Fast unbezwingbare Gegner

Der laut Weltrangliste derzeit beste deutsche Spieler Philipp Kohlschreiber trifft zum Auftakt auf den an Nummer neun gesetzten Rom-Finalisten Stanislas Wawrinka aus der Schweiz, Nicolas Kiefer muss sich mit dem unbequemen Finnen Jarkko Nieminen auseinandersetzen.

"Eine schwere Aufgabe für Kohli, aber zu schaffen", kommentierte Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen beim World Team Cup in Düsseldorf das Los für den 24 Jahre alten Augsburger.

"Für die erste Runde ist das ein harter Brocken." Wawrinka kletterte in der Rangliste zuletzt bis auf Platz zehn und ist auf der roten Asche ein gefährlicher Gegner. Wie man ihn schlägt, bewies allerdings erst vor wenigen Tagen Kohlschreibers Nationalmannschaftskollege Kiefer am Rothenbaum.

Noch heftiger erwischte es Denis Gremelmayr, Rainer Schüttler und Benjamin Becker. Gremelmayr bekommt es mit Australian-Open-Sieger Novak Djokovic (Serbien) zu tun und dürfte gegen den Weltranglisten- Dritten ebenso chancenlos sein wie Schüttler gegen den Amerikaner James Blake und Becker gegen Michail Juschni (Russland).

Haas kündigt Comeback an

Das bislang neunköpfige deutsche Herren-Aufgebot komplettieren Mischa Zverev (gegen einen Qualifikanten), Michael Berrer (gegen den Spanier Marcel Granollers), Florian Mayer (gegen Fabrice Santoro aus Frankreich) und der 20 Jahre alte Grand-Slam-Debütant Daniel Brands, der sich mit drei Siegen in der Qualifikation am Freitag ins Hauptfeld kämpfte.

Bei den Damen spielt die deutsche Hoffnungsträgerin Sabine Lisicki bei der mit 15,265 Millionen Euro dotierten Veranstaltung an der Porte d'Auteuil gegen Jelena Wesnina aus Russland.

"Das ist eine gefährliche Auslosung. Kein großer Name, eine gute Spielerin, die Sabine allerdings schlagen kann", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner über die in der Weltrangliste auf Position 84 bestplatzierte Deutsche.

Die 18 Jahre alte Fed-Cup-Spielerin kämpft in den kommenden zwei Wochen auch noch um die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Neben Lisicki, die bei ihrem Grand-Slam-Debüt in Australien mit dem Einzug in die dritte Runde für Furore gesorgt hatte, stehen bislang Martina Müller, Angelique Kerber und Sandra Klösel im Hauptfeld.

Dass sich Haas die Quälerei auf der ungeliebten roten Asche nicht antun würde, war zu erwarten. Zwar hatte der in den USA lebende Hamburger zuletzt verkündet: "Sofern mein Körper mitmacht, werde ich bald wieder auf Tour sein. Mein Ziel sind die French Open, diese kommen aber in Riesenschritten näher." Seit seiner Erstrunden-Aufgabe Ende April in Monte Carlo hat Haas kein Turnier mehr bestritten.