Rückschlag im WM-Titelrennen

SID
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© Getty

Düsseldorf - Das Endspiel beim World Team Cup ist für die deutsche Nationalmannschaft in weite Ferne gerückt.

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Einen Tag nach dem ernüchternden 1:2 gegen Italien musste in Düsseldorf auch Philipp Kohlschreiber seine erste Niederlage einstecken.

Im ersten Einzel des entscheidenden Vorrundenspiels gegen Russland unterlag der Weltranglisten-34. aus Augsburg mit 4:6, 3:6 gegen Igor Andrejew und verlor dabei auch den 6. Vergleich mit dem in der Weltrangliste als Nummer 28 nur 7 Plätze besser notierten Moskauer.

Kiefer unter Druck

"Das Ergebnis ist ein bisschen zu deutlich ausgefallen. Denn viele Spiele waren sehr umkämpft", sagte der sichtlich enttäuschte Kohlschreiber. "Vielleicht hatte er auch immer seine 6:0-Bilanz gegen mich im Hinterkopf, wenn es eng wurde."

Den erwarteten Vorsprung konnte der momentan beste deutsche Tennisprofi seinen Kollegen nicht mit auf den Weg geben, so wie es ihm in den beiden Partien zuvor gegen Spanien und Italien noch gelungen war. Die Punkte zum Sieg müssen nun Nicolas Kiefer gegen Dmitri Tursunow, der den verletzten Michail Juschni ersetzt, und das Doppel holen. "Wir wollen ins Finale. Und vielleicht haben wir das Glück und holen morgen zwei Punkte. Aber es wird sehr schwer", sagte Kohlschreiber.

Hoffnung dank Ferrer

Eine gute Nachricht für die Mannschaft von Patrik Kühnen kam vom zweiten Center Court. Spanien spielte dort im zweiten Match der Blauen Gruppe gegen Italien - und sollte gewinnen, damit Gastgeber Deutschland noch eine Chance auf Platz eins und das Endspiel behält. Nach seinem lustlosen Auftritt gegen Kohlschreiber zum Auftakt spielte David Ferrer wieder besseres Tennis und besiegte Potito Starace mit 6:3, 3:6, 6:3.

Der wieder als "Vorkämpfer" agierende Kohlschreiber konnte den Erwartungen diesmal dagegen nicht standhalten. Zwar mühte er sich nach Kräften, aber sein Gegenüber hatte im entscheidenden Moment die bessere Antwort parat.

Ärger wegen Antrittsprämie

Mit dem ersten Break des Spiels gewann der 24- Jährige den ersten Satz und ließ auch danach nicht locker. 3:0 ging er im zweiten Durchgang in Führung und wehrte die beiden Breakbälle Kohlschreibers beim Stand von 4:2 - wenn auch mühsam - ab.

Zu angeblichem Ärger innerhalb der Mannschaft wegen seiner vom Veranstalter gezahlten Antrittsprämie sagte Kohlschreiber: "Da bin ich nicht der Einzige. Ich finde es ziemlich dreist und auch ein bisschen lächerlich bei den Summen, die da im Spiel sind. Ich glaube, das ist ganz normal im Tennis."

In der "Sport Bild" war eine Summe von 75.000 Euro genannt worden. Turnierdirektor Dietloff von Arnim bestritt dies und erklärte: "Das ist definitiv falsch. Die Summe ist deutlich niedriger."