Graham-Prozess "festgefahren"

SID

San Francisco - Der Meineid-Prozess gegen den ehemaligen Leichtathletik-Trainer Trevor Graham vor einem Gericht in San Francisco ist ins Stocken geraten.

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Am sechsten Verhandlungstag, teilten die zwölf Geschworenen der Justiz mit, dass sie sich in einem der drei Anklagepunkte auf ein Urteil einigen konnten, in den anderen beiden Fällen aber "hoffnungslos festgefahren" seien.

Graham, der früher unter anderem die Sprintstars Marion Jones und Tim Montgomery trainierte, muss sich wegen dreimaligen Meineides verantworten. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Einstimmiges Urteil wankt

Graham hatte im Juni 2004 bei einer Vernehmung im Zuge des Balco- Skandals gegenüber staatlichen Untersuchungsbeamten ausgesagt, seine Athleten niemals dazu überredet zu haben, leistungssteigernde Mittel vom bekannten mexikanischen Doping-Dealer Angel Heredia zu nehmen.

Zudem gab er an, Heredia niemals persönlich getroffen und nur 1997 einmal mit ihm telefoniert zu haben. Heredia hatte jedoch dem Gericht mitgeschnittene Telefongespräche zwischen Graham und ihm präsentiert.

Die Schöffen gaben an, in diesem Anklagepunkt zu einem einstimmigen Urteil gekommen zu sein. Sollten sie in den beiden anderen Fällen zu keinen Entscheidungen kommen, kann die Anklage eine Wiederholung für beide Punkte veranlassen - unabhängig davon, ob Graham im ersten Fall schuldig oder freigesprochen wurde.

Verteidiger drängen zur Eile

"Ich denke, dass sich die Geschworenen noch nicht ausgiebig genug beraten haben, um von einem festgefahrenen Fall zu sprechen", betonte US-Staatsanwalt Jeff Finigan.

Die Schöffen hatten sich bereits am späten Dienstag zu einem rund einstündigen Gespräch zusammengesetzt. Dies blieb aber ebenso ergebnislos, wie die Beratung.

"Die Geschworenen haben lange genug beraten", meinte Grahams Verteidiger William Keane.