Moculescu sucht seine besten Zwölf

SID

Dessau - Aus 17 müssen zwölf werden. Bei den deutschen Volleyballern ist vor der Olympia-Qualifikation vom 23. bis 25. Mai in Düsseldorf der Konkurrenzkampf eröffnet.

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Beim 3:0 (25:13, 30:28, 24:16)-Erfolg im ersten Testländerspiel gegen China überraschte Bundestrainer Stelian Moculescu in Dessau mit einer Aufstellung, die es in dieser Besetzung so schnell nicht wieder geben dürfte.

"Hier kamen auch Kandidaten zum Einsatz, bei denen es darum geht, ob sie bleiben oder nach Hause müssen. Die Leistung war okay, keiner hat schlecht gespielt. Da wir von China nicht viel wussten, war das Spiel auch eine Gedankenaufgabe", sagte der Coach.

Endspiel wird wohl gegen Spanien anstehen

Nach Abschluss der Testspielserie am 15. Mai in Chemnitz gegen die USA wird Moculescu, der bisher nur Eugen Bakumovski (Kedzierzyn/ Polen) aussortiert hat, den Kader auf 14 Aktive reduzieren.

"Diese Entscheidung wird nicht einfach", meinte der 58-Jährige, der in diesem Jahr seinen Bundestrainer-Job aufgibt. Von fünf Mittelblockern müssen noch zwei weg, bei den Außenangreifern, Zuspielern und beim Libero gibt es ebenfalls ein Überangebot.

Vom Abschneiden in Düsseldorf hängt auch die weitere Dauer seines Engagements ab. Gegen Taiwan, Kuba und Europameister Spanien muss der Turniersieg für das Peking-Ticket nach 36 Jahren Olympia-Abstinenz her. Trainer und Spieler sind überzeugt, dass es am Abschlusstag ein echtes Endspiel gegen Spanien gibt.

Es gibt noch Luft nach oben

"Wir wollen das Turnier gewinnen. Wenn die Spanier an uns vorbei wollen, müssen sie ziemlich gut spielen", meinte Christian Pampel vom Double-Gewinner VfB Friedrichhafen, der nicht nur wegen seiner 17 Punkte ein Sonderlob des Trainers erhielt.

Fünf der insgesamt zwölf Asse gingen auf sein Konto. Die Chinesen, bisher nur einmal 1984 (8. Platz) bei Olympischen Spielen dabei und klar im Schatten der 2004 in Athen siegreichen Frauen, schafften insgesamt nur vier. Auch im Block (25:10) hatten die Deutschen klare Vorteile.

Nur im Mittelabschnitt hatte der Gastgeber Probleme und machte sich nach Meinung des Bundestrainers das Leben durch eine schwache Annahme mit einem 20:23-Rückstand selbst schwer.

China nicht das Maß 

Nur mit Glück konnte der Satzverlust dank eines stabilen Aufschlags mit dem sechsten Satzball verhindert werden.

"China ist nicht das Maß, an dem wir uns orientieren dürfen. Wir können es noch viel besser", meinte Pampel selbstbewusst.

Auch Debütant Jan Umlauft aus Düren sieht noch "Luft nach oben. Wir haben bei weitem nicht die Leistung gezeigt, zu der wir fähig sind", meinte der 21-Jährige, der trotz seiner sieben Zähler "fehlende Routine und eine wacklige Annahme" bei sich ausmachte. In der neuen Saison spielt er in Frankreich bei Montpellier und studiert dort Mathematik.