Lisicki nicht niedergeschlagen

SID
Tennis, French-Open, Sabine Lisicki
© Getty

Paris - Auf dem rosafarbenen T-Shirt stand "Impossible is nothing". Nach ihrer Niederlage in der zweiten Runde der French Open sagte Sabine Lisicki: "Ich bin dran. Ich bin nicht so weit weg von den Top 10 oder Top 20. Von denen hat mich noch keine weggehauen."

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Die 18 Jahre alte Tennisspielerin aus Berlin, in der Weltrangliste auf Position 83 notiert und damit beste Deutsche, hatte soeben in Paris gegen die Ungarin Agnes Szavay, Nummer 13 der Welt, mit 6:7 (3:7), 3:6 verloren und damit bei ihrem zweiten Grand-Slam-Auftritt den zweiten Einzug in die dritte Runde verpasst.

Bei den Australian Open war ihr das gelungen, Lisicki kletterte mehr als 100 Plätze nach oben und sagte: "Ich will die Nummer eins der Welt werden."

Kein Klasssenunterschied

Nun ist der in Troisdorf geborene Teenager von einer Maria Scharapowa oder einer Ana Ivanovic noch ein gutes Stück entfernt, doch ein Klassenunterschied war gegen Agnes Szavay nicht auszumachen.

Die Gründe für die Niederlage sind einfach: Von elf Breakchancen konnte Lisicki nur zwei nutzen, im Tiebreak versagten ihr die Nerven. "Mir fehlt noch die Erfahrung, bei wichtigen Punkten ruhigzubleiben und nicht zu zittern. Manchmal will ich zu schnell zu viel."

In den vergangenen Wochen und Monaten schlug die Fed-Cup-Spielerin Top-Stars wie Dinara Safina (Russland), Lindsay Davenport (USA), Anna Tschakwetadse (Russland) oder Shahar Peer (Israel), scheiterte aber auch an Caroline Wozniacki (Dänemark), Ashley Harkleroad (USA) oder Greta Arn (Ungarn).

Konstanz fehlt 

Noch fehlt die Konstanz in ihrem druckvollen Spiel, noch lässt sie der Aufschlag zu oft im Stich. "Da gibt es Schwankungen, ich arbeite dran", sagte Sabine Lisicki.

Mit der erhofften Olympia-Teilnahme wird es zwar nichts mehr, aber die 1,79 Meter große Blonde mit dem Pferdeschwanz ist auf bestem Wege, in höhere Regionen vorzustoßen. Seit vier Jahren trainiert sie in Nick Bollettieris Akademie in Florida.

Noch bei der Fed-Cup- Niederlage in Argentinien war die Hartplatz-Liebhaberin mit dem schweren und langsamen Sand überhaupt nicht zurechtgekommen.

Lisicki: "Ich will in die Weltspitze"

In Paris sagte sie nach ihrem Erstrunden-Sieg: "Ich will in die Weltspitze. Und dafür muss ich das ganze Jahr, auf allen Belägen, sehr gut spielen. Ich habe das Spiel auf Sand in den letzten Wochen lieben gelernt." Aus dem Mund eines deutschen Profis hat man das nicht gehört, als sich einer nach dem anderen verabschiedete.

Bei den German Open in Berlin Anfang Mai sagte Bundestrainerin Barbara Rittner den Satz: "Wenn sich die anderen an der Art von Sabine Lisicki orientieren, nach dem Motto 'Nichts ist unmöglich', sehe ich durchaus Möglichkeiten."

Die Fed-Cup-Chefin meinte die kriselnden deutschen Damen, Lisicki trägt ihr Motto auf dem T-Shirt.