Kohlschreiber hält DTB-Team auf Titelkurs

SID
Philipp Kohlschreiber
© Getty

Düsseldorf - Einzelkämpfer Philipp Kohlschreiber hat die deutsche Nationalmannschaft beim World Team Cup auf Titelkurs gehalten.

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Der Weltranglisten-35. aus Augsburg setzte sich mit 6:2, 7:6 (7:5) gegen Potito Starace durch und legte mit dem 1:0 gegen Italien den Grundstein zum zweiten Vorrunden-Sieg in der Blauen Gruppe.

In der ersten Partie war der Auswahl von Kapitän Patrik Kühnen, die im Rochusclub vor drei Jahren den letzten von vier Triumphen gefeiert hat, auch ohne den kränkelnden Nicolas Kiefer ein Überraschungscoup gegen Spanien gelungen.

Kiefer soll helfen

"Ich kann jetzt beruhigt schlafen gehen. Aber wirklich geschafft ist noch nichts", sagte Kohlschreiber. Den noch fehlenden Punkt gegen Italien sollen der anstelle von Denis Gremelmayr wieder eingeplante Kiefer gegen München-Finalist Simone Bolelli oder das Doppel holen, in dem Kühnen wieder Philipp Petzschner/Christopher Kas vertrauen will.

"Die Leute haben einen Monster-Spaß gehabt", meinte Kohlschreiber im Rückblick auf den unerwarteten Sieg des Verlegenheits-Doppels gegen die Spanier Feleciano Lopez/Marcel Granollers.

Gegner stark gemacht 

Diesen Spaßfaktor konnte der momentan beste deutsche Tennisprofi gegen Starace nicht immer bieten. Zu glatt hatte er den ersten Satz gewonnen und im zweiten die Zügel schleifen lassen.

"Da habe ich den Gegner stark gemacht", sagte der 24-Jährige. Mit 1:5 lag der neue Davis-Cup-Leitwolf prompt zurück und bereitete sich gedanklich schon auf den dritten Durchgang vor.

Racket als Sündenbock

"Ich dachte, alles beginnt von vorn", gestand Kohlschreiber. Doch mit dieser unbekümmerten Einstellung drehte er das Match, ohne es eigentlich zu wollen. Bei dem auf Position 49 der Weltrangliste notierten Starace, der das bislang einzige Duell 2005 gewonnen hatte, passte nun nichts mehr zusammen.

Als Sündenbock erkor der 26-Jährige aus Cervinara sein Racket, das er mit gleich drei brachialen Hieben auf der roten Asche zertrümmerte. "Da habe ich gemerkt", erzählte Kohlschreiber, "dass ich auf einer guten Welle bin".

Letztes Spiel gegen Russland

Im letzten Vorrundenspiel bekommt es die deutsche Mannschaft mit Russland zu tun. Nach der Absage der US-Topstars Andy Roddick sowie Mike und Bob Bryan zählt das mit Michail Juschni, Igor Andrejew und Dmitri Tursunow angereiste Team des dreimaligen Finalisten zum engsten Favoriten-Kreis.

Die Partie gegen den viermaligen Sieger Spanien eröffnete Juschni gegen David Ferrer, dessen letzte Sonntagsschicht gegen Kohlschreiber vielfach als Arbeitsverweigerung interpretiert worden war.