Gustavo Kuerten sagt "Au revoir"

SID
Tennis, Paris, Kuerten
© Getty

Paris - Gustavo Guga Kuerten hat endgültig "Au revoir" gesagt und sich mit einem letzten Auftritt bei seinem Lieblingsturnier von den Fans verabschiedet.

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"Man wird sich an ihn als einen charismatischen Spieler erinnern. Guga hat die Leute glücklich gemacht mit der Art, wie er spielte", hat die Reporterlegende Bud Collins einmal über den dreifachen Paris-Sieger gesagt.

Am 25. Mai durfte Guga ein letztes Mal die Leute glücklich machen und das letzte Match seiner Karriere auf dem Court Central in der französischen Hauptstadt bestreiten.

Kuerten sichtlich bewegt

Mit einer 3:6, 4:6, 2:6-Niederlage gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu in der ersten Runde der French Open ging die Laufbahn des 31 Jahre alten Brasilianers zu Ende. Mit der Welle und "Guga"-Sprechchören feierten die Zuschauer Kuerten - und erhoben sich um 17.45 Uhr applaudierend von ihren Sitzen.

"Es war mir eine große Ehre, hier noch mal spielen zu dürfen", sagte Kuerten auf dem Platz sichtlich bewegt. "Dieses Turnier war meine große Leidenschaft."

In den Herzen der Fans

Vor sieben Jahren hatte sich Kuerten nach seinem Finalsieg gegen den Spanier Alex Corretja endgültig in die Herzen der französischen Fans katapultiert, als er ein riesiges Herz in das rote Ziegelmehl malte und sich mittendrin flach auf den Boden legte.

An seine Bestform kam er jedoch nach zwei Hüftoperationen nie wieder heran.

Drei Mal siegreich in Paris

1997, 2000 und 2001 hat der Wuschelkopf aus Florianopolis das wichtigste Sandplatz-Turnier der Welt gewonnen. In diesem Jahr durfte er noch einmal auf den Sand von Roland Garros - dank einer Wildcard betrat er als Nummer 1141 der Welt erstmals seit drei Jahren wieder den Court Philippe Chatrier.

Dass er gegen den an Nummer 18 gesetzten Mathieu ohne Chance war, stand daher schon vor dem ersten Aufschlag fest - war an diesem Nachmittag auf der Anlage am Bois de Boulogne aber auch egal. "Mit diesen Jungs kann ich nicht mehr mithalten. Deshalb höre ich auf", sagte Kuerten. Immerhin ließ er sich nicht, wie von einigen Kommentatoren befürchtet, vorführen.

Hommage an das Publikum

"Ich wollte zum Abschied eine Hommage an dieses Publikum. Noch einmal hier sein zu dürfen, bedeutet für mich, noch einmal in die Vergangenheit einzutauchen und mich daran zu erinnern, dass ich dreimal dieses Turnier gewonnen habe", erzählte Guga der "L'Equipe".

Kuerten begann seine Profikarriere 1995. Zwei Jahre später siegte er als Außenseiter zum ersten Mal in Paris. 43 Wochen lang war er im Jahr 2000 die Nummer eins der Weltrangliste, gewann 20 Einzel- und acht Doppeltitel und kassierte rund 14,8 Millionen Dollar Preisgeld.