Damen dominieren in Mannheim

SID

Mannheim - Die Frauen dominieren derzeit das internationale Springreiten. Als aktuellstes Beispiel gewann Jessica Kürten beim Maimarkt-Reitturnier das mit 30 000 Euro dotierte Championat von Mannheim.

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Die in Deutschland lebende Irin setzte sich auf ihrem zehnjährigen belgischen Hengst Vivaldo fehlerfrei und schnell im Stechen der besten 13 Teilnehmer durch.

"Er ist so gerast, dass er in der nächsten Woche bestimmt seinen Führerschein abgeben muss", sagte Kürten grinsend. "Als junges Pferd hatte er den Ruf eines unreitbaren Verbrechers. Er kann heute noch sehr wild sein, aber er besitzt ein Riesentalent."

Die junge Dänin Charlotte Lund belegte auf Andante deutlich geschlagen den zweiten Platz vor dem ebenfalls fehlerfreien Bernd Schule-Topphoff (Müster) auf Grascos Gracioso.

Für die 39 Jahre alte Weltcup-Vierte Kürten bedeutete der Sieg vor rund 10 000 Zuschauern eine besondere Genugtuung. Im Vorjahr war sie bei den Springreiter-Europameisterschaften in Mannheim von den irischen Kollegen des Dopings beschuldigt worden.

Der Weltreiterverband FEI stellte das Verfahren aber später ein. Kürten benötigte über die Mannheimer Motivhindernisse nur 39,13 Sekunden und sicherte sich die 7000 Euro Siegprämie. Lund war 40,42 Sekunden unterwegs.

Paul Schockemöhles Chefbereiter Alois Pollmann-Schweckhorst (Oldenburger Münsterland) belegte auf Chacco Blue (0 Fehler/40,72 Sekunden) den vierten Rang. Der US-Amerikaner Peter Wylde kam auf Lets Fly (0/40,73), einem Halbbruder von Meredith Michaels-Beerbaums Starpferd Shutterfly, auf den fünften Platz.

Zu den Geschlagenen gehörte als Neunte auch Pia-Luise Aufrecht. Sie absolvierte nach einer halbjährigen Doping-Sperre ihr erstes Turnier in ihrer baden-württembergischen Heimat.

Die bei Bundestrainer Kurt Gravemeier in Münster stationierte Tochter des schwäbischen Motorsport-Unternehmers Hans-Werner Aufrecht schloss eine Rückkehr ins Ländle erstmals aus. Mit ihrem Freund, dem niederländischen Springreiter Gert-Jan Bruggink, hat sie ein großes Grundstück in Grenznähe gekauft. "Dort liegt meine sportliche Zukunft", sagt sie.

Am Vormittag hatte Tina Lund auf dem neunjährigen Wallach Chubon Raunshave ein S-Springen der Großen Tour gewonnen. Die 27 Jahre alte Dänin verwies die in Deutschland trainierende Schwedin Angelica Augustsson (20) mit Licardo auf den zweiten Rang.