Voss gewinnt Großen Preis von Hamburg

SID

Hamburg - Thomas Voss (Schülp/Neumünster) hat überraschend den Großen Preis von Hamburg gewonnen und damit die Erfolglosigkeit der deutschen Reiter in der Hansestadt beendet.

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Mit seinem 13-jährigen Holsteiner Wallach Leonardo blieb Voss im Stechen fehlerfrei und setzte sich gegen den niederländischen Mannschafts-Weltmeister Albert Zoer mit seinem 9-jährigen Wallach Sam durch, die sich am letzten Hindernis einen Patzer erlaubten.

Dritte wurde Europameisterin und Weltcupgewinnerin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate. Mitfavorit Ludger Beerbaum musste nach drei Abwürfen im zweiten Umlauf des Großen Preises mit einem enttäuschenden 15. Platz zufrieden sein.

Mitfavoriten gehen leer aus 

"Drei fehlerfreie Runden. Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich habe alles gegeben und versucht, Zoer unter Druck zu setzen. Das scheint mir gelungen zu sein.", sagte Voss, der mit einer Siegprämie von 100.000 Euro gleichzeitig das höchste Preisgeld seiner Karriere einstecken durfte.

Sein mutiger Temporitt bei der mit 300.000 Euro dotierten zweiten Etappe der Global Champions Tour bescherte den Deutschen nach drei erfolglosen Tagen in Klein-Flottbeck endlich den ersehnten Premierensieg.

Zahlreiche Mitfavoriten gingen beim Kampf um das große Geld dagegen leer aus. Der 31 Jahre alte, im westfälischen Münster lebende Ire Denis Lnych, Sieger der ersten Etappe der lukrativen Global Champions Tour im arabischen Doha, leistete sich mit Lantinus, einem Hannoveraner Wallach, gleich zwei Abwürfe.

Teilnahme ein Erfolg 

Auch dem deutschen Routinier Otto Becker, der mit Dobel's Cortina eine starke Vorstellung gab, unterlief ausgerechnet am Wassergraben ein Fehler. "So gut geritten und dann ausgerechnet am Wassergraben, das darf doch nicht wahr sein", analysierte Becker.

Für den tapferen Briten John Whitaker war bereits die Teilnahme ein Erfolg. Nach seinem schweren Sturz am Vortag hatten ihm die Ärzte "grünes Licht" für weitere Starts gegeben. Nach einem Abwurf im ersten Umlauf waren die Siegeshoffnungen dahin, aber seine Courage brachte ihm Platz fünf, den verdienten Beifall der 17.000 Zuschauer und immerhin noch 19.000 Euro ein.

Im Dressur-Viereck setzte Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Apache ihren Siegeszug fort. Nach ihrem Triumph am Freitag im Grand Prix feierte die deutsche "Dressur-Königin" bei ihrem dritten Start bereits ihren dritten Sieg.

Unterhaltsames Speed-Derby 

Mit 78,950 Prozentpunkten war sie eine Klasse für sich und verwies die niedersächsische Mannschaftsolympiasiegerin Heike Kemmer (Winsen/Aller) mit Royal Rubin (76,000) auf den zweiten Rang. Die Gold-Favoritin in Peking unterstrich damit auch ihre Favoritenstellung für das 48. Deutsche Dressur-Derby am Sonntag mit dem traditionellen Pferdewechsel.

Im unterhaltsamen Speed-Derby war der international weitgehend unbekannte Franzose Julien Epaillard nicht zu schlagen. Mit seinem 12-jährigen Hengst Icare du Monet hatte er trotz eines Abwurfs, der vier Strafsekunden kostete, die schnellste Zeit (102,84 Sekunden).

Der Ire Cameron Hanley mit Royal Star (103,92) und der Brite Richard Robinson mit Chaplin (110,46) folgten auf den Plätze. Bester Deutscher war der Mecklenburger Matthias Granzow /Passin) mit Cheval du Blanc als Vierter in 111,87 Sekunden.