14 Deutsche im Hauptfeld der French Open

SID
Tennis, French Open, Paris, Kiefer
© Getty

Paris - Mit großen Selbstzweifeln hat sich Nicolas Kiefer auf den Weg in die französische Hauptstadt gemacht. "Gedanken über Paris habe ich mir bisher keine gemacht", verkündete der 30-Jährige einen Tag vor Beginn der French Open auf seiner Internetseite.

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Nach der Niederlage gegen den Russen Dmitri Tursunow beim World Team Cup in Düsseldorf hatte der Tennisprofi aus Hannover am Freitag seinen Start beim wichtigsten Sandplatz-Turnier der Welt noch in Frage gestellt ("So wie ich hier aufgetreten bin, macht es keinen Sinn"), erklärte nun aber in seinem Blog für die ATP: "Nun geht es nach Paris. Ich melde mich von dort wieder."

Auch bei der Spielerorganisation ATP lag bis Samstagnachmittag keine Absage vor, so dass Kiefer zwei Jahre nach seinem Sturz gegen den Netzpfosten und der anschließenden langen Verletzungspause vor seinem Comeback auf der roten Asche von Roland Garros steht.

Ohne Haas 

Sein Erstrunden-Gegner Jarkko Nieminen ("Das ist ein guter Freund von mir auf der ATP-Tour - auf jeden Fall ein netter Kerl") wird aber keine Begrüßungsgeschenke verteilen.

Der Weltranglisten-27. aus Finnland gilt als unscheinbarer, aber äußerst unbequemer Widersacher. Kiefers Dauerrivale und temporärer Leidensgenosse Thomas Haas dagegen hat eine Rückkehr bereits ausgeschlossen und wird wie im Vorjahr fehlen.

14 Deutsche dabei

Immerhin schickt der Deutsche Tennis (Bund) ein 14-köpfiges Aufgebot in das Rennen an der Porte d'Auteuil - zehn Herren und vier Damen. Durch die Qualifikation kämpften sich Simon Greul (Reutlingen) und Grand-Slam-Debütant Daniel Brands (Deggendorf) in das mit 15,265 Millionen Euro dotierte Hauptfeld.

Julia Görges (Bad Oldesloe) und Kristina Barrois (Bous) verpassten in der letzten Quali-Runde den Sprung in das 128er-Feld, das nach dem Rücktritt der Belgierin Justine Henin in jedem Fall eine neue Championesse küren wird.

Henin-Nachfolgerin gesucht

"Ich werde mir in den kommenden zwei Wochen die Spiele im Fernsehen anschauen, mit einem neutraleren und objektiveren Gefühl, einem Blick von außen", sagte die viermalige French-Open-Siegerin am Samstag in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz.

Die Suche nach ihrer Nachfolgerin scheint offener denn je - zu den Favoritinnen zählen die neue Nummer eins Maria Scharapowa, die Serbinnen Ana Ivanovic und Jelena Jankovic, aber auch die Russin Swetlana Kusnezowa oder die Amerikanerin Serena Williams, Siegerin von 2002.

Obligatorischer Dreikampf

Bei den Herren wäre alles andere als der obligatorische Dreikampf zwischen Titelverteidiger Rafael Nadal, Branchenprimus Roger Federer und Australian-Open-Champion Novak Djokovic eine Überraschung.

Am Schauplatz seines letzten unerfüllten Tennistraums warnt Federer aber vor einer verfrühten Festlegung auf ein Endspiel gegen Nadal: "Es ist kein Naturgesetz, dass wir beide in Paris immer im Finale stehen."