Team Germany startet mit Schümann

SID

Hamburg - Dem Aus folgt der Aufbruch: Sportdirektor Jochen Schümann und sein Team Germany gehen vom 12. Mai an mit der Hochseerennjacht "Platoon" bei der Mittelmeer-Segelserie MedCup auf Titeljagd.

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Damit überbrückt der dreimalige Olympiasieger die lange Wartezeit im America's Cup, der von Gerichtsstreitigkeiten zwischen den Cup-Giganten Alinghi (Schweiz) und BMW Oracle Racing (USA) gelähmt wird. "Wir gehen nicht vor Gericht, wir segeln", sagte Schümann bei einer Pressekonferenz in Hamburg.

Schümann begrüßte die Kooperation mit dem Hamburger "Platoon"- Eigner Harm Müller-Spreer: "Nach dem letzten America's Cup habe ich in Deutschland so etwas wie einen Aufschwung gespürt. Diesen gilt es nun in der Champions League des Segelsports fortzuführen, solange der America's Cup blockiert ist."

Ehrgeizige Ziele

Der 54 Jahre alte Schümann verfolgt mit dem Projekt ehrgeizige Ziele: "Wir müssen Synergieeffekte zwischen dem America's Cup und dem MedCup nutzen, um langfristig und dauerhaft eine Leistungsbasis in Deutschland für eine erfolgreiche America's-Cup-Teilnahme zu sichern."

Schümann will das Projekt zur Grundsteinlegung für einen deutschen Profi-Segelrennstall nutzen. Der 45 Jahre alte Unternehmer Müller-Spreer verspricht sich von dem neuen Team an Bord einen Leistungssprung im MedCup: "Schümann hat als Segler die Souveränität eines Schachcomputers. Dazu sind die besten deutschen Segler an Bord. Wir wollen in die Weltspitze vordringen."

Und das voraussichtlich mit dem dreimaligen Gold-Cup-Sieger Harm Müller-Spreer am Steuer und Schümann als Taktiker.

Unterstützung von Audi und Adidas

Mit Schümann kommen die deutschen Profisegler Tim Kröger und Matti Paschen (beide Hamburg), Tony Kolb (Bremen) und Jan Schoepe (Cuxhaven) an Bord der "Platoon".

Die 14- bis 15-köpfige Crew wird in der hochkarätigen Serie bei sechs Regatten gegen 19 namhafte Mannschaften aus neun Nationen antreten, darunter auch fünf America's-Cup-Teams inklusive Segelstar Russell Coutts (Neuseeland) und Software-Milliardär Larry Ellison (USA) auf der TP52 BMW Oracle Racing.

Unterstützt wird das neue deutsche Segel-Aushängeschild von den Konzernen Audi und Adidas. Beide Unternehmen schweigen sich über die Höhe ihres finanziellen Engagements aus, das jedoch siebenstellig ausfallen dürfte.

Audis Sponsoring-Leiter Bernd Quinzler sagte: "Nach Ski steht Segeln an zweiter Stelle des Audi-Sportengagements."