Kapp feiert entspanntes WM-Jubiläum

SID

Grand Forks - Andy Kapp feiert mit seiner zehnten Teilnahme ein Weltmeisterschafts-Jubiläum, doch bei den Curling-Titelkämpfen in Grand Forks im US-Bundesstaat North Dakota dreht sich fast alles um Olympia.

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"Deutschland ist zu 99 Prozent bei den Winterspielen dabei. Wir sind froh, dass wir nicht diesen brutalen Qualifikationsdruck haben", sagt Kapp zur guten Ausgangslage im Rennen um die neun offenen Startplätze im Curling für die Olympischen Winterspiele in Vancouver.

Gut stehen die Zeichen auch für sein Team des CC Füssen. "Zwei Drittel des Weges haben wir schon jetzt. Curling in Kanada ist immer der Hammer, und in Vancouver wird richtig die Post abgehen."

Vor einem Jahr bei der WM im kanadischen Edmonton konnten die Füssener mit Rang zwei die Enttäuschung über Platz acht bei Olympia vergessen machen, doch das ist für Routinier Kapp Schnee von gestern.

Top Sechs sind das Ziel

 "Das ist abgehakt. Hier in Grand Forks beginnt ein neuer Wettkampf." Zwar sei das Feld der weltbesten Curling-Teams wie immer extrem ausgeglichen, "aber wir wollen schon unter die ersten Sechs". Als erste Gegner warten die Schweiz und Neuling China.

Ohne seinen Bruder Uli, der wegen eines Knorpelschadens im Knie ausfällt, muss Kapp das WM-Unternehmen angehen. "Uli ist einer der konstantesten Turnierspieler", beschreibt der Skip seinen Bruder.

"Wie schwer dieser Ausfall wiegt, können wir noch nicht einschätzen." Für den 36-Jährigen rückt Felix Schulze vom CC Hamburg ins Team der Allgäuer. "Das ist meine erste WM und ich kann als junger Spieler sicherlich viel lernen", sagt der 27-Jährige.

"Ich verkaufe Pommes"

Für die eineinhalb Wochen in den USA mussten sich Kapp & Co. Urlaub nehmen. "Wir stehen mit unseren Berufen voll im Leben", beschreibt Tiefkühlkostgroßhändler Kapp ("Ich verkaufe Pommes") den schwierigen Spagat zwischen Karriere und Weltklasse-Curling.

"Curling ist ein Hobby, bei dem die Kosten gerade so gedeckt sind. Man muss schon ein gewisser Kindskopf sein, um das mit Spaß zu betreiben. Wenn es mir eines Tages keinen Spaß mehr macht, höre ich auf." Doch noch hat Kapp vom Kopf-Sport Curling längst nicht genug: "Ich spiele das jetzt seit 25 Jahren. Langsam begreife ich den Sport."