IOC will sich aus Politik heraushalten

SID

Peking - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) muss sich nach Überzeugung von Vizepräsident Hein Verbruggen aus der Politik heraushalten, damit der Sport nicht wieder Boykotten zum Opfer fällt.

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Vor dem Hintergrund der Unruhen in Tibet und der Kritik am Schweigen des höchsten Sportgremiums an Chinas Vorgehen sagte Verbruggen vor der Presse in Peking: "Das IOC sollte nicht in Politik verwickelt werden oder sich über Politik äußern."

Das IOC sei keine politische Organisation. "Ansonsten würden wir unsere Spiele Boykotten aussetzen. Man wird immer jemanden unglücklich machen."

Verbruggen erinnerte an die Boykotte in den 80er Jahren in Moskau nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan und den folgenden Boykott der Spiele in Los Angeles.

Dicke Linie zwischen Sport und Politik

Das IOC brauche zwar die Politik und arbeite mit Politikern, um Spiele zu organisieren, zu finanzieren oder deren Sicherheit zu bewerkstelligen. "Da sind Sport und Politik zusammen."

Doch sei das etwas völlig anderes, als sich in Politik einzumischen, betonte Verbruggen. "Es muss eine dicke rote Linie zwischen den beiden gezogen werden."

Das IOC habe vor den Spielen 2000 in Sydney schließlich auch nicht die australische Regierung aufgefordert, Probleme mit ihren Ureinwohnern zu lösen.