Fed-Cup-Team will erstklassig bleiben

SID

Hamburg - Von den psychologischen Spielchen des Gegners wollen sich die deutschen Tennis-Damen nicht einschüchtern lassen.

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"Die machen den Platz schön schwer und nass, da kann man morgens kaum drauf spielen. Aber diese Tricks kennen wir ja", sagte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner vor dem wichtigen Relegationsduell in Argentinien an diesem Wochenende.

Auf dem Sand des "Pilara Tenis Clubs" vor den Toren der Hauptstadt Buenos Aires soll das neu formierte deutsche Team mit Martina Müller (Hannover), Sabine Lisicki (Berlin), Angelique Kerber (Kiel) und Jasmin Wöhr (Balingen) den drohenden Abstieg in die Zweitklassigkeit auch ohne die formschwache Anna-Lena Grönefeld verhindern.

"Chancen 50:50"

"Ich sehe die Chancen bei fifty-fifty und hoffe und denke, dass wir das gewinnen können", berichtete Rittner aus Buenos Aires. Die Stimmung in ihrer Mannschaft, die seit dem 21. April bei Temperaturen von etwa 28 Grad auf dem Platz schuftet, sei "überraschend gut".

Auch mit Martina Müller, die nach ihrem Streit mit der Teamchefin und dem Deutschen Tennis Bund (DTB) erstmals seit zwei Jahren wieder im Aufgebot steht, gebe es keine Probleme. "Die anderen Spielerinnen haben keine Vorbehalte gegen Martina", sagte Rittner.

Dicke Luft herrschte unter der Woche nur kurzzeitig im Mannschaftshotel etwa eine Autostunde von Buenos Aires entfernt. "Hier hat es gerochen, als habe jemand im Zimmer nebenan ein Lagerfeuer angezündet", erzählte Rittner.

Wer spielt denn?

Noch immer sind die Nachwirkungen der Busch- und Grasbrände nördlich der Stadt zu spüren, die absichtlich von Bauern zur "Säuberung" von Feldern gelegt worden und dann außer Kontrolle geraten waren.

Als Ausrede für eine mögliche Niederlage und den Abschied aus der Weltgruppe der besten acht Teams soll und wird dies aber nicht herhalten. Wer im Kampf um den Klassenverbleib die ersten beiden Einzel bestreitet, verriet Rittner am Donnerstag wie üblich nicht.

"Alle sind fit, alle trainieren super, alle wollen spielen", sagte die Fed-Cup-Chefin. Sicher dürfte nur der Einsatz von Doppel-Spezialistin Jasmin Wöhr im abschließenden Match am Sonntag sein.

Statistik macht Mut 

Vor den Namen und Ranglistenpositionen von Gisela Dulko (47.), Maria-Emilia Salerni (77.), Jorgelina Cravero (158.) und Betina Jozami (189.) müssen Martina Müller (72.), Angelique Kerber (79.) und Sabine Lisicki (103.) jedenfalls nicht in Ehrfurcht erstarren.

Zudem macht die Statistik Mut. Vor dem sechsten Duell mit den Südamerikanerinnen spricht die Bilanz mit 4:1 für die DTB- Auswahl. Auch hat die Bundestrainerin noch eine persönliche Rechnung offen.

Das letzte Duell gegen Argentinien ging verloren: Im Juli 2001 gab es am Hamburger Rothenbaum eine 1:4-Pleite - mit zwei Einzelniederlagen der Fed-Cup-Spielerin Barbara Rittner.