DTM-Debütant Schumacher vor Feuerprobe

SID

Stuttgart - Die Fans sind heiß auf die Feuerprobe von DTM-Debütant Ralf Schumacher, aber das neue Zugpferd richtet sich auf eine sportliche Nebenrolle im Deutschen Tourenwagen Masters 2008 ein.

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"Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu den Favoriten. Selbst der Titel in der Rookie-Wertung ist keine Selbstverständlichkeit", stellte Schumacher angesichts des Medienrummels um seine Person vor dem Saison-Auftakt in Hockenheim klar. "In den ersten ein, zwei Rennen wird sicher erstmal eine Standortbestimmung kommen."

Im Kampf um den Erfolg im Gesamtklassement wird der Mercedes-Neuzugang die Bühne den DTM-Spezialisten wie Audi-Konkurrent und Vorjahres-Champion Matthias Ekström oder seinen Team-Kollegen Bruno Spengler und Rekord-Champion Bernd Schneider überlassen müssen.

Lampenfieber vor dem ersten von elf Saisonstarts verspüren aber auch die Tourenwagen-Routiniers. "Man kommt mit Schmetterlingen im Bauch zum ersten Rennen", gestand der zweifache Champion Ekström aus Schweden, der mit seinem Auftaktsieg 2007 die Serie von zuvor neun Mercedes-Erfolgen in Hockenheim durchbrochen hatte. "Und man stellt sich die Frage: Wo steht man selbst im Vergleich zur Konkurrenz?"

Kampfansage an Eckström

Die ärgsten Mercedes-Rivalen unter den insgesamt 19 Fahrern, darunter die Frauen Katherine Legge (Großbritannien/Audi) und Susie Stoddart (Schottland/Mercedes), wollen nach den Audi-Bestzeiten in den oft jedoch wenig aussagekräftigen Abschlusstests die Jagd auf Ekström sofort eröffnen.

"Nach zwei zweiten Plätzen in den Meisterschaften 2006 und 2007 will ich in diesem Jahr den Titel. Dafür werde ich ab der ersten Runde in Hockenheim kämpfen", kündigte der 24-jährige Kanadier Spengler an. Auch der fünfmalige DTM-Gewinner Schneider (St. Ingbert) will in seinem C-Klasse-Mercedes Ekström gleich auf der badischen Traditionsstrecke das Leben schwer machen: "Ich möchte um den Titel kämpfen und möglichst schon in Hockenheim den Grundstein dafür legen."

Von den Marken-Kollegen rechnet sich der Vorjahres-Dritte Martin Tomczyk aus Rosenheim, der wie Ekström einen neuen Audi A4 DTM fährt, Chancen auf den Gesamtsieg aus.

"Lehrjahr" für Schumacher

Schumacher sieht sich hingegen trotz 180 Formel-1-Starts in den deutlich schwereren und PS-schwächeren Rennwagen mit Dach als Anfänger. "Es ist alles neu für mich. Deshalb bin ich ganz offen und werde alles auf mich zukommen lassen. Ich hoffe natürlich, dass es im Laufe der Saison besser wird", sagte der 32-Jährige, der im Mercedes des Vorjahres startet.

Seine Premieren-Saison in der erstmals auch in den USA und China live übertragenen DTM sieht Schumacher als "Lehrjahr", ewig will der sechsmalige Grand-Prix-Sieger aber nicht hinterher fahren. "Wenn wir irgendwann herausfinden, dass ich eine Sekunde hinterher fahre, dann würde es keinen Sinn machen weiter zu fahren", meinte er.

Lieber wäre dem Kerpener, der bei einem reizvollen Angebot selbst ein Formel-1-Comeback nicht ausschließt, aber eine zweite Karriere: "Ich hoffe, dass es längerfristig ist."