DTTB: Zuversicht ohne WM-Medaille

SID
Tischtennis, Rosskopf
© DPA

Guangzhou/China - Ohne Timo Boll hinkt der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) der Weltspitze ein gutes Stück hinterher. Bei der Mannschafts-WM in China blieb das Europameister-Team als Siebter erstmals seit 2001 ohne Edelmetall.

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Die neu formierten DTTB-Damen verbesserten sich als Neunte gegenüber der Heim-WM 2006 in Bremen um zwei Plätze. Auch ohne Medaillengewinn bei der von Asien dominierten Olympia-Generalprobe in Guangzhou blickte der DTTB-Trainerstab dem olympischen Turnier zuversichtlich entgegen.

"Mit den Erfahrungen von Guangzhou sind wir in Peking gut aufgestellt. Mit Timo Boll können wir den vier WM-Medaillengewinnern Paroli bieten", sagte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig.

Der Weltranglisten-Fünfte Boll, der wegen einer Knieverletzung schweren Herzens abgesagt hatte, hielt stets Kontakt mit seinen Kollegen, wollte das Abschneiden der von Verletzungspech gebeutelten Mannschaft zunächst aber nicht kommentieren. Der 26-jährige Linkshänder verwies auf eine Pressekonferenz in Düsseldorf.

Rosskopfs Auftritt der Höhepunkt 

"Es hat großen Spaß gemacht, in so einem Team noch einmal eine WM zu spielen. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht", bilanzierte der für Boll nachnominierte Jörg Roßkopf sein 16. und vermutlich letztes WM-Turnier seit 1985.

Die Glanzauftritte des 38 Jahre alten Routiniers gegen Österreich (3:2) und Südkorea (1:3) waren die Höhepunkte aus deutscher Sicht. Die kurzfristigen Ausfälle von Bastian Steger und Christian Süß konnten aber weder Roßkopf noch der 19-jährige Hoffnungsträger Dimitrij Ovtcharov wettmachen.

"Die WM hat zum Schluss ganz schön an den Kräften gezehrt. Wichtig ist jetzt die Regeneration und die Pflege der verletzten Spieler, damit wir so schnell wie möglich mit einer geordneten Olympia-Vorbereitung beginnen können", sagte Herren-Bundestrainer Richard Prause.

Die Mischung stimmt 

Damen-Coach Jörg Bitzigeio hatte erstmals seit fast 20 Jahren auf Rekordnationalspielerin Nicole Struse verzichtet. Er fühlte sich durch sechs Siege und zwei Niederlagen gegen Hongkong (0:3) und Rumänien (2:3) in seiner Personalpolitik bestätigt. "Die Veränderung der Struktur vor der WM war richtig", sagte Bitzigeio.

"Die Mischung mit zwei älteren und zwei jüngeren Spielerinnen stimmt", pflichtete ihm die überragende Wu Jiaduo aus Kroppach bei. Die Nummer 17 der Weltrangliste erlebte in ihrem Heimatland, wie sich Chinas Damen zum 17. WM-Titel schmetterten.

Beim 3:1 im Finale gegen Singapur hatten die Gastgeberinnen allerdings mehr Mühe als erwartet. Alle acht Medaillen gingen an asiatische Verbände, ein Beleg für die große Überlegenheit des Kontinents beim Spiel mit dem kleinen Zelluloidball.