Ein Boykott würde weder den Menschen in Tibet noch den chinesischen Menschenrechtsaktivisten helfen, sagte er der "Rheinpfalz am Sonntag".
Er würde vor allem die Athleten treffen, die sich oftmals ein Jahrzehnt auf ein solches Ereignis vorbereiteten. "Die Olympischen Spiele sind kein Mittel zum Zweck und können nicht als Faustpfand für die Politik dienen."
Auch der Boykott der Spiele in Moskau habe den Krieg der damaligen Sowjetunion gegen Afghanistan nicht verkürzen können, sagte Vesper.
Boykott würde Fronten verhärten
Eine Entscheidung gegen die Olympischen Spiele würde nur die Fronten verhärten und China wieder in die Isolation treiben, warnte Vesper.
Vesper, der Missionschef der deutschen Olympia-Mannschaft ist, plädierte dafür, dass Funktionäre und Sportler offen Kritik an der Menschenrechtspolitik Pekings üben.
Zurückhaltung wäre fehl am Platz. Die chinesische Regierung komme um einen gewaltfreien Dialog mit dem Dalai Lama und den Tibetern über die Zukunft des Landes nicht herum.
Vesper appellierte an die Machthaber in Peking, alles zu unternehmen, "damit kein Schatten auf die Olympischen Spiele fällt".