Verbandstag der Triathlon Union abgesagt

SID

Frankfurt - Der Schwelbrand in der Führungsetage der Deutschen Triathlon Union (DTU) hat neue Nahrung bekommen. Zwei Tage vor dem in Frankfurt geplanten Verbandstag sagte das Präsidium am 15. Februar die brisante Sitzung mit den Delegierten der 16 Landesverbände ab.

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"Es ist zu befürchten, dass der Antrag zur Einberufung der Veranstaltung nicht satzungsgemäß erfolgte. Da der Antrag auf der DTU-Geschäftsstelle nicht mehr auffindbar ist, können diese Voraussetzungen nicht mehr überprüft werden", teilte DTU-Vizepräsident Martin Bentele mit.

Auch die per E-Mail erfolgte Einladung sei rechtswidrig. Um das Risiko eines nicht satzungsgemäßen und nicht beschlussfähigen Verbandstags auszuschließen, werde verschoben.

Zerreißprobe für Fachverband

Der zweitgrößte Triathlon-Fachverband der Welt steht mit seinen weit über 20 000 Mitgliedern vor der Zerreißprobe, seitdem Präsident Klaus-Müller Ott und einige Vizepräsidenten mit einem angeblichen Alleingang bei dem geplanten Umzug der Geschäftsstelle von Frankfurt nach Hamburg in den Fokus geraten sind.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hatte im November schon verkündet, dass der Wechsel an die Elbe beschlossen worden sei. Dem Verband wurde der Umzug mit einer vierjährigen Mietfreiheit versüßt. Die Basis wurde erst im Dezember offiziell informiert. Laut Satzung ist eine Zweidrittel-Mehrheit im Verbandstag für den Umzug erforderlich. Der 55-jährige Müller-Ott hatte für den Fall einer Niederlage seinen Rücktritt angekündigt.

Misstrauen innerhalb der Führung

Ungereimtheiten in der Finanzpolitik, die die Vizepräsidentin für Finanzen, Claudia Wisser, in einer Presseerklärung am 13. Februar veröffentlichte, verschärften das Misstrauen. "Beispielhaft nenne ich die nicht rechtzeitig oder gar nicht abgerechneten Spesen des Präsidenten", schrieb die Funktionärin.

Weitere "erhebliche Ungereimtheiten, die ich nicht näher erörtern möchte", bedürften der Erklärung. Der Anfang Januar gegründete DTU-Betriebsrat teilte am Freitag mit, dass alle Mitarbeiter der Frankfurter Geschäftsstelle Mitte Januar eine Kündigung erhalten haben, mehrere Kündigungsschutzklagen aber schon anhängig wären.