Kallur knackt Weltrekord - Lobinger schlägt Ecker

SID

Karlsruhe - Die schwedische Hürdenflitzerin Susanna Kallur hat die 4300 Zuschauer beim internationalen Meeting in Karlsruhe mit einem Weltrekord begeistert.

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Die Freiluft-Europameisterin knackte mit 7,68 Sekunden die Bestmarke der Russin Ludmilla Naroschilenko vom 4. Februar 1990 in Tscheljabinsk (7,69).

"Das ist absolut unglaublich, ich kann das noch gar nicht in Worte fassen", sagte Kallur nach ihrem Sprint über die 60 Meter Hürden.

Duell der Dauerrivalen

"Wie ich jetzt feiern werde, weiß ich noch nicht. Wieviel Geld ich für den Rekord bekomme, weiß ich auch noch nicht", sagte Kallur. Die 26-Jährige hatte bereits zuvor in Stuttgart mit 7,72 Sekunden geglänzt. Sie ist damit klare Favoritin bei den Hallen-Weltmeisterschaften vom 7. bis 9. März im spanischen Valencia.

Im Stabhochsprung lieferten sich die Dauerrivalen Danny Ecker und Tim Lobinger ein packendes Duell. Erst im Stechen setzte sich der 35 Jahre alte Routinier Lobinger (München) mit 5,76 Meter gegen Hallen- Europameister Ecker aus Leverkusen durch.

An der deutschen Jahresbestleistung von 5,81 Meter waren zuvor beide gescheitert. Dritter wurde Studenten-Weltmeister Alexander Straub von der LG Filstal mit 5,60.

"Ich bin sehr müde" 

Im Gegensatz zu Kallur jagt der Kubaner Dyron Robles weiter vergeblich den Weltrekord über 60 Meter Hürden: Der 21-Jährige gewann zwar sicher in 7,40 Sekunden, blieb aber hinter seinen 7,33 von Düsseldorf zurück.

Da hatte er fast die Bestmarke des Briten Colin Jackson (7,30 Sekunden), aufgestellt am 1994 in Sindelfingen, unterboten. Zweiter in der Europahalle wurde der vierfache Weltmeister Allen Johnson aus den USA vor Vize- Europameister Thomas Blaschek aus Leipzig (beide 7,54). "Im Moment fühle ich mich sehr müde", meinte Robles.

Tobias Unger Fünfter

Der Amerikaner Mike Rodgers gewann die 60 Meter vor dem zeitgleichen Ex-Weltmeister Kim Collins (St. Kitts und Nevis) in der persönlichen Bestleistung von 6,60 Sekunden.

Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg) wurde Fünfter in 6,65 Sekunden. Über seine Spezialstrecke, die 200 Meter, gewann Unger dann in 20,88 Sekunden vor dem Amerikaner Rae Edwards. Im Dreisprung stellte Nelson Evora mit 17,33 Meter einen portugiesischen Rekord und eine Weltjahresbestleistung auf.

Das vom Veranstalter groß angekündigte Comeback auf internationaler Bühne von Nils Schumann, dem 800-Meter-Olympiasieger von 2000, fiel ins Wasser.

Der Dauerpatient aus Erfurt sagte seine Teilnahme kurz vor dem Startschuss wegen einer Oberschenkelverletzung ab. Bei den Süddeutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Chemnitz war er äußerst mäßige 1:50,26 Minuten gelaufen.