Jagd auf Tourenwagen-Weltmeister BMW

SID

Curitiba - In der Formel 1 noch Jäger, in der Tourenwagen-WM der Gejagte: Nach drei Titeln hintereinander ist BMW in der am Wochenende beginnenden Saison in der WTCC das Maß aller Dinge.

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"Unsere Zielsetzung ist eindeutig: Wir wollen nach dem letzten Rennen wieder an der Spitze stehen", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen vor dem Auftakt mit den beiden Läufen auf dem "Autodromo Internacional de Curitiba" in Brasilien.

Sowohl in der Fahrerwertung, die der Brite Andy Priaulx in den vergangenen drei Jahren für sich entschied, als auch in der Herstellerwertung waren der bayerische Automobil-Hersteller in den letzten Jahren nicht zu schlagen.

Nur ein Deutscher dabei

Zwar zählt Serienchampion Priaulx auch beim Auftakt auf dem 3,695 Kilometer neben dem frisch vermählten Lokalmatadoren und Markenkollegen Augusto Farfus zu den Topfavoriten. Doch gierig auf Beute ist auch Jörg Müller, der einzige deutsche Pilot in dem 24 Fahrer umfassenden Feld. "Brasilien war im vergangenen Jahr ein gutes Pflaster für uns, und ich konnte dort die Pole Position und den Sieg in Lauf eins erringen", sagte Müller.

Der 39-Jährige startet in sein zehntes Jahr für BMW. 2007 musste er sich mit dem siebten Gesamtrang begnügen. "Die Vorbereitung war in diesem Jahr ein bisschen kürzer als 2007. Wir haben weniger Tests absolviert, da die Rennen in Curitiba schon früh auf dem Programm stehen", erklärte Müller. Er sei aber überzeugt, mit BMW bestens vorbereitet zu sein. "Wir haben das nötige Material und ein starkes Team, um auch diesmal wieder vorn mitzumischen."

Zanardi für BMW am Start

Selbst Titelverteidiger Priaulx ist sich aber vor dem Auftaktwochenende der 2005 wieder eingeführten Serie seiner Sache nicht ganz sicher. "Der Saisonstart ist immer ein spannender Moment. Es mischt sich allerdings auch immer ein wenig Besorgnis in die Vorfreude. Man fragt sich, ob die nötige Arbeit über den Winter wirklich getan wurde und wie die Konkurrenz aufgestellt ist", sagte er.

Neben den eigenen BMW-Rivalen dürfte vor allem Vize-Weltmeister Yvan Muller aus Frankreich im Seat mit Dieselmotor zu den ärgsten Jägern auf die WM-Krone von Priaulx zählen. Abzuwarten bleibt, wie sich James Thompson nach seinem dritten Rang im vergangenen Jahr nun schlägt. Der Brite tritt nicht mehr mit einem Alfa Romeo an - die Italiener zogen sich aus der WTCC zurück -, sondern mit einem Honda. Für BMW will indes auch der beinamputierte Alessandro Zanardi aus Italien wieder für positive Schlagzeilen sorgen.

Insgesamt umfasst das Feld 24 Fahrer aus 13 Ländern. 24 Rennen müssen absolviert werden. Neben BMW, Seat und Honda nimmt erneut Chevrolet am der WM teil. Der amerikanische Automobilhersteller wurde 2007 Dritter hinter BMW und Seat. Neu dabei ist Lada. Russian Bears Motorsport wird vom dritten Renn-Wochenende an mit den russischen Autos ins Geschehen eingreifen. Nach dem brasilianischen Curitiba geht es am 6. April im mexikanischen Puebla weiter. Der Europa- Auftakt steigt am 18. Mai in Valencia. Am 31. August steht Oschersleben auf dem Programm. Das Finale findet wieder auf Macau statt.