Eklat in der Bundesliga

SID

Düsseldorf - Mit einem Eklat ist in der Tischtennis-Bundesliga die Partie zwischen Rekordmeister Borussia Düsseldorf und Müller Würzburg zu Ende gegangen.

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Die Würzburger stellten bei ihrer 0:6-Niederlage vier Spieler, die ansonsten in der 1. und 3. Kreisliga aktiv sind, gegen das von Europameister Timo Boll angeführte Düsseldorfer Star-Team auf. Die einseitigen Partien - fünf der zwölf Sätze endeten 11:0 - wurden ausgespielt. Die 650 Fans erhielten von der Borussia das Eintrittsgeld zurück, die Düsseldorfer Spieler absolvierten als weitere Entschädigung einen Showkampf.

Nach Düsseldorfer Angaben war das Würzburger Team spät angereist, spielte die beiden Auftaktdoppel aber zunächst in einer normalen Aufstellung. Nach den beiden Doppeln verließen die drei Profis Wei Chao Ling, Thomas Keinath und Jewgeni Schetinin sowie der eigenwillige Manager Frank Müller, der sich hin und wieder selbst aufstellt, ohne jede Erklärung die Halle. Die vier Würzburger Amateure, die korrekt gemeldet waren, setzten das Spiel fort. "Rein juristisch ist da nichts zu machen", hieß es bei der Borussia. 

Vergeblicher Protest 

Hintergrund der ungewöhnlichen Aktion dürfte das zurückliegende Finale im ETTU-Pokal sein. Beim Düsseldorfer 3:2-Sieg gegen Würzburg im April 2007 hatte der Schiedsrichter dem Würzburger Spitzenspieler falsche Aufschläge abgezählt.

Die aufgebrachten Gäste protestierten vergeblich und gaben danach alle Partien kampflos ab. "Ich werde nie mehr mit einer Mannschaft, die unter meinem Namen spielt oder von mir gesponsert wird, in Düsseldorf antreten", hatte Manager Müller damals erklärt.