Harte Auslese bei Stabhochspringern

SID

Cottbus - Bei den deutschen Stabhochspringern spitzt sich im Olympia-Jahr der Konkurrenzkampf um die begehrten Tickets für die Saison-Höhepunkte weiter zu. "Ich habe acht potenzielle Kandidaten, die 5,70 Meter hoch springen können", sagte Bundestrainer Jörn Elberding.

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Coach und Athleten sind sich einig in der Einschätzung, dass wie bereits in den zurückliegenden Jahren erst die deutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen (23./24. Februar) und im Sommer in Nürnberg (5./6. Juli) die Entscheidung bringen werden.

Zur Hallen-WM nach Valencia (7. bis 9. März) kann nur ein Duo fahren, für Peking geht es um drei Tickets - in keiner anderen Disziplin sind die Plätze so Die hartumkämpft.

Die Nominierungskriterien

Der Bundestrainer führt diese Entwicklung auf die gute Zusammenarbeit seiner Trainerkollegen zurück. Ausdruck dafür ist auch, dass sich die Stabhochspringer gemeinsam in zwei Gruppen in Stellenbosch/Südafrika und San Diego auf den Sommer vorbereiten werden.

Auch in Sachen Nominierungskriterien waren sich die Höhenjäger einig: Bevor der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) den Entschluss fasste, dass man sich beim Europapokal nicht direkt für die Sommerspiele qualifizieren kann, hatten die Trainer und Kaderathleten in einem gemeinsamen Brief an den DLV bereits einen entsprechenden Antrag gestellt.

"Damit wird der Aufbau nicht gestört. Wir haben zwar keine Trials wie in den USA, benötigen aber ähnliche Verhältnisse", betonte Elberding. Damit kommt es bei den nationalen Titelkämpfen zum großen Ausscheidungsspringen.

"Unbedingt zur Hallen-WM" 

Nachdem die deutschen Stabhochspringer in der bisherigen Hallensaison noch keine Top-Leistungen abgeliefert haben, soll sich das in Stuttgart ändern.

Bisher haben nur das Trio Tim Lobinger (München) als Sieger von Dormagen mit 5,76 Meter, der weiter aufstrebende Studenten-Weltmeister Alexander Straub (Filstal/5,72) und Björn Otto (Uerdingen/5,70) die WM-Norm einmal erfüllt.

"Ich möchte unbedingt zur Hallen-WM. Dort hole ich Gold. Viva Valencia", tönte Lobinger nach dem besten Saisoneinstand seiner Karriere.

Ecker mit Rippenverletzung 

"Bisher ist noch nichts passiert. Meister werden - und du bist dabei. Punkt, aus", sagte der WM-Fünfte Otto. Er hofft ebenfalls auf die Teilnahme an beiden Jahreshöhepunkten, musste sich als zweimaliger Sieger beim 6. Springermeeting in Cottbus aber mit Rang fünf und 5,50 Meter begnügen.

Vorjahressieger Danny Ecker (Leverkusen) belegte mit 5,60 hinter dem 40 Jahre alten Jeff Hartwig (USA) und dem höhengleichen Straub (je 5,65) Rang drei.

Eine Rippenverletzung, die er sich drei Tage zuvor in Moskau zugezogen hatte, behinderte ihn. Ecker: "Ich konnte nicht tief ein- und ausatmen."

"Die Form habe ich" 

Ecker, der im Vorjahr Hallen-Europameister wurde und als Dritter von Osaka die erste deutsche Stabhochsprung-Medaille bei einer Freiluft-WM erkämpfte, will sich in den nächsten drei Wochen wieder an "vernünftige Höhen" heranpirschen.

"Bei den deutschen Meisterschaften muss man 5,80 Meter springen und die Form habe ich", sagte er. In Valencia zu fehlen, wäre aber "kein Beinbruch", denn sein Hauptaugenmerk liege auf den Olympischen Spielen: "Mein Ziel ist eine Medaille. Dafür werde ich meine ganze Kraft einsetzen."