Deutsche Herren verlieren EM-Finale

SID

Jekaterinenburg - Ausgerechnet im 13. Finale einer Hallen-Europameisterschaft haben die deutschen Hockey-Herren ihr Titel-Abonnement gekündigt und eine historische Niederlage kassiert.

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Das überwiegend aus Indoor-Spezialisten zusammengestellte B-Team des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) musste sich im Endspiel der 13. Hallen-EM in Jekaterinenburg Gastgeber Russland mit 2:3 (2:1) geschlagen geben. Damit ging eine beeindruckende Serie zu Ende: Nach zwölf Titeln heißt der kontinentale Hallen-Champion der Herren erstmals nicht Deutschland.

EM-Bronze erkämpfte Österreich durch ein 3:0 (1:0) gegen Spanien.

Bundestrainer Markus Weise und sein nahezu kompletter A-Kader hatten der Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier im April in Japan den Vorzug gegeben und waren ins sonnige Südafrika statt ins winterliche Russland gereist.

Zwei Faktoren ausschlaggebend 

Zwei Faktoren waren für Barcelona-Olympiasieger Volker Fried, der das Team diesmal betreute, ausschlaggebend für die erst zweite Niederlage einer deutschen Hallen-Auswahl im 140. Länderspiel. "Zum einen muss man die große Leidenschaft und Disziplin anerkennen, mit der diese russische Mannschaft hier aufgetreten ist", sagte der Interims-Trainer. "Zum anderen haben wir es nicht geschafft, über die gesamte Spielzeit die Kontrolle zu behalten."

Die zweimalige Führung durch Tore von Jan Fischer (Düsseldorfer HC) und Oskar Deecke (Crefelder HTC) reichte nicht zum 13. Erfolg des Favoriten.

Volle Konzentration auf Olympia-Quali 

"Wir haben in einem Olympia-Jahr andere Sachen im Kopf als eine Hallen-EM", begründete Weise seine vom Verband unterstützte Maßnahme, mit seinen derzeit stärksten Akteuren an einem Fünf-Länder-Turnier im südafrikanischen Potchefstroom teilzunehmen. Dort will er sein Team, das das direkte Peking-Ticket im August bei der Feld-EM in Manchester verspielt hatte, optimal auf die Olympia-Ausscheidung vom 5. bis 13. April in Kakamigahara vorbereiten.

In Japan muss der Weltmeister das Turnier gewinnen, um noch zum Jahres-Höhepunkt zu gelangen. Duelle mit Vize-Weltmeister Australien, Europameister Niederlande, Spanien und Südafrika waren Weise daher wichtiger als die Hallen-EM.