Weltkonferenz will mehr Umweltschutz im Sport

SID

Peking - Mit der Forderung nach mehr Umwelt- und Klimaschutz bei Sportveranstaltungen ist die 7. Weltkonferenz für Sport und Umwelt in Peking zu Ende gegangen.

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Die 400 Teilnehmer aus mehr als 80 Ländern nahmen einstimmig eine "Pekinger Erklärung" an, die den Weg "vom Plan zum Handeln" für bessere Nachhaltigkeit weisen soll. Viel Lob ernteten die Pekinger Olympia-Organisatoren für ihre Bemühungen um "grüne Spiele".

Doch wurde auch Verständnis gezeigt, dass die Hauptstadt des größten Entwicklungslandes der Erde durch ihr schnelles Wachstum vor "riesigen Herausforderungen" stehe. Das zweitägige Treffen war von heftigem Smog in Peking überschattet. Das Umweltamt wies Kinder und Alte an, besser nicht ins Freie zu gehen.

Luftaustausch schwierig

Die Konzentration der Schadstoffe in der Luft werde stark von den natürlichen Bedingungen wie dem Wetter und der geographischen Lage der 17-Millionen-Metropole beeinflusst, erläuterte Yu Xiaoxuan, der im chinesischen Organisationskomitee (BOCOG) für Umwelt zuständig ist. Peking sei an drei Seiten von Bergen umgeben, so dass der Luftaustausch schwierig sei.

Starker Nebel habe die Luftverschmutzung während der Konferenz noch verschärft. Der für Sport zuständige Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Theodore Oben, sagte: "Es ist ein großes Problem, aber die chinesische Seite unternimmt wirklich große Anstrengungen." Vor allem der gefährliche Feinstaub übersteige bei weitem die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Mit Vertretern von 80 Nationalen Olympischen Komitees, 20 internationalen Sportverbänden, der Organisationskomitees für die nächsten Olympischen Spiele in Peking, Vancouver, London und Sotschi sowie Umweltorganisationen war die Beteiligung an der Weltkonferenz so groß wie nie zuvor.

Neue Erwartungen

Zum Abschluss sagte Vorsitzende der Umweltkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Pal Schmitt, vor Journalisten: "Wir ermutigen die Sportgemeinschaft aus IOC, den internationalen Sportverbänden und NOKs, aktiver zu sein und in ihren speziellen Aktivitäten konkrete Taten zu zeigen."

In der "Pekinger Erklärung" werden alle Sportorganisationen aufgefordert, die Nachhaltigkeit von Veranstaltungen zu maximieren, Regeln aufzustellen und die Anforderungen des Sports mit dem Umweltschutz in Einklang zu bringen. IOC-Mitglied Schmitt sagte, der Umwelt- und Klimaschutz habe heute einen viel höheren Stellenwert in der olympischen Bewegung und sei neben Sport und Kultur der dritte wichtige Pfeiler.

Die Sportwelt stehe deswegen vor "neuen Erwartungen", während etwa vor 10 oder 15 Jahren noch niemand über Erderwärmung gesprochen habe. "Mein Traum ist, dass jedes einzelne NOK eine Arbeitsgruppe zum Schutz der Umwelt hat", sagte Schmitt.