Kiel im Finale der Champions Trophy

SID

Celje - Der nur mit einer Rumpfmannschaft angereiste deutsche Rekordmeister und Champions-League-Sieger THW Kiel steht zum zweiten Mal im Finale der Champions Trophy.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Kieler behielten im Halbfinale des früher als Vereins-Europameisterschaft bekannten Wettbewerbs gegen den Bundesliga-Kontrahenten HSV Hamburg mit 31:30 (17:14) die Oberhand. Damit kommt es im Endspiel gegen den slowenischen Meister RK Celje Pivovarna Lasko zu einer Neuauflage des Finals von 2004.

Damals hatte der THW 29:30 verloren. Celje hatte sich im ersten Spiel gegen den EHF-Pokalsieger und zweimaligen Titelträger SC Magdeburg mit 33:26 (16:11) durchgesetzt.

Das Spiel um Platz 3 bestreiten der HSV und Magdeburg. Der SCM hatte zuvor bei seinen vier Turnierteilnahmen jeweils das Finale erreicht.

Nur zehn Spieler im Kader

Kiels Trainer Zvonimir Serdarusic konnte angesichts der Verletzungsmisere gerade mal zehn Spieler aufstellen. Doch davon unbeeindruckt, war der Triple-Sieger zunächst meistens im Vorteil. Obwohl HSV-Keeper Jürgen Müller gleich reihenweise die Würfe des Nordrivalen parierte, führte der deutsche Rekordmeister mit 12:9 (22. Minute).

Vor allem der schwedische Nationalspieler Markus Ahlm am Kreis war kaum zu halten und auch Schlussmann Thierry Omeyer stellte einmal mehr seine Weltklasse unter Beweis.

Hamburg kann personellen Vorteil nicht nutzen 

Die Hamburger zeigten zu wenig gekonnte Kombinationen, sondern agierten oft zu schwerfällig. Das Team von Coach Martin Schwalb kam im ersten Durchgang nur auf eine Wurfeffektivität von 42 Prozent. Nach dem Wiederanpfiff waren es aber wieder die Zebras, die das Tempo diktierten (21:15/37.).

Obwohl der HSV personell aus dem Vollen schöpfen konnte, war er nicht in der Lage, das in einen Vorteil umzumünzen. Erst gegen Ende der Partie holte Hamburg Tor für Tor auf (29:30/57.). Doch die Chance zum Ausgleich vergab Hans Lindberg, der mit dem Schlusspfiff einen Siebenmeter an die Latte setzte. Beste Werfer waren für die Kieler Vid Kavticnik mit elf Toren und Pascal Hens (8) für Hamburg.

"Die Enttäuschung ist tief" 

Die Magdeburger waren zwei Tage nach der 37:40-Bundesliga- Heimschlappe gegen MT Melsungen anfangs vor allem in der Offensive nicht auf der Höhe. Der SCM brauchte neun Minuten, um sein erstes Tor zu erzielen und lag wenig später mit 1:6 (11.) im Hintertreffen.

Nach der Einwechslung von Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk gewann das SCM-Spiel an Fahrt (10:10/24.). Aber in den letzten Minuten leistete sich der Titelträger von 2001 und 2002 einige schlechtplatzierte Würfe, die der starke Celje-Keeper Gorazd Skof parierte und seinem Team eine komfortable Halbzeitführung sicherte.

Im zweiten Abschnitt hatte die Mannschaft von Trainer Bogdan Wenta dann nichts mehr zuzusetzen. Celje war schneller auf den Beinen und wirkte auch mental frischer. "Die Enttäuschung ist tief, wir hatten uns viel vorgenommen. Skof hat uns zur Verzweiflung gebracht", sagte Wenta.