ALBA-Coach fliegt aus der Halle

SID

Berlin - Die Berliner Albatrosse drohen beim Höhenflug in die neue Bundesliga-Saison vorübergehend ihren Trainer zu verlieren.

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Dem neuen Coach Luka Pavicevic droht schon für die anstehenden Klassiker gegen Leverkusen und Köln eine Sperre, nachdem der Serbe gegen Göttingen zur Halbzeit aus der Max-Schmeling-Halle flog. Seine Schützlinge setzten sich mit 102:85 gegen den Neuling nach drei Spielen an die Tabellenspitze, während Pavicevic in den Katakomben verschwunden war.

Der Serbe hatte sich unmittelbar nach der Pausensirene bei den Schiedsrichtern erst beschwert und nach einem Technischen Foul den Ball über das Parkett geschossen.

Nach dem folgenden Ausschluss stürmten ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi und Teammanager Henning Harnisch auf das Feld, um den Coach zu beruhigen und wohl auch, um noch Schlimmeres zu verhindern.

"Niemanden beleidigt"

"Ich habe niemanden beleidigt und keine Schimpfwörter gebraucht. Ich habe keine Situation herauf beschworen, um ausgeschlossen zu werden", sagte Pavicevic lange nach der Partie, als sich die Aufregung gelegt hatte. Details wollte der Nachfolger von Henrik Rödl aber nicht nennen.

Nach dem Bericht der Schiedsrichter muss es ein schnelles Urteil geben, weil schon am 19. Oktober das Duell bei Rekordmeister Leverkusen ansteht. Am 21. Oktober kommt mit Köln der nächste Erzrivale in die Max-Schmeling-Halle, wo in der zweiten Halbzeit Co-Trainer Petar Aleksic die Regie über das ohnehin geschwächte ALBA-Team übernahm. Mit Goran Jeretin und Johannes Herber fehlen gleich zwei Spielmacher nach Kreuzbandrissen.

Erinnerungen an Pesic

Der Zorn von Pavicevic, der an manchen Ausbruch des legendären Svetislav Pesic erinnerte, hatte sich in der ersten Hälfte angestaut. Die Schiedsrichter hätten jeglichen Kontakt zum 39-Jährigen verweigert, der zuletzt in Griechenland tätig war, erklärte Baldi.

"Er wurde behandelt nach dem Motto: Hey, geh mal zur Seite. Dass die Schiedsrichter zu respektieren sind, wird hier eisern vorgelebt. Aber Respekt ist keine Einbahnstraße", sagte Baldi, betonte aber auch: "Er darf den Ball nicht wegkicken." Auch Harnisch missbilligte das, doch er stellte fest: "Er ist ein leidenschaftlicher Trainer. Da ist sehr viel Feuer, das uns auch hilft."