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NBA - Draymond Green: Seine größten Skandale und Fehltritte für die Golden State Warriors

Von Robert Arndt
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Draymond Green von den Golden State Warriors wurde für seinen Schlag gegen Jusuf Nurkic von den Phoenix Suns auf unbestimmte Zeit gesperrt. Es ist ein weiterer Eintrag in die Skandalakte des vierfachen Champions. Wir blicken auf Greens größte Aussetzer zurück.

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Seit 2016 rangiert Green Jahr für Jahr unter den Top 5 bei technischen Fouls, insgesamt kassierte der Warriors-Forward seit 2012 171 Technicals (inklusive Playoffs). Das klingt zunächst einmal viel, Leader in dieser Kategorie bleibt aber Karl Malone mit sagenhaften 332 Ts.

Green hat über viele Jahre eine Reputation als Bad Boy aufgebaut, insgesamt zahlte er bereits knapp 1,4 Millionen Dollar an Geldstrafen. Diese Nummer wird weiter in die Höhe schießen, solange Green aussetzen muss. Gut für ihn, dass er vor der laufenden Saison auch schon knapp 155 Millionen Dollar über seine Gehälter eingenommen hatte.

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Draymond Green: Ellenbogenschlag gegen Blake Griffin (2013)

Erstmals auffällig wurde Green, damals noch Reservist unter dem damaligen Coach Mark Jackson, ausgerechnet in einem Christmas Game. Während das Spiel lief, rammte Green Blake Griffin zum Ende des dritten Viertels einen Ellenbogen ins Gesicht.

Green erhielt ein Flagrant-2-Foul und damit eine automatische Ejection. Da er in der Folge zu lange brauchte, um das Feld zu verlassen, verhängte die NBA eine zusätzliche Geldstrafe über 15.000 Dollar. Mit Griffin sollte sich Green über Jahre heiße Duelle liefern, sauber ging es dabei nicht immer zu.

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Draymond Green: Flagrant Foul gegen Steven Adams (Playoffs 2016)

Für größeren Wirbel sorgte Green dann erstmals 2016, als die Warriors nach einer 73-9-Saison als turmhoher Favorit in die Playoffs gingen. In Spiel 3 der Conference Finals gegen OKC trat Green bei einem missglückten Versuch, ein Foul zu ziehen, Thunder-Center Steven Adams mit voller Wucht in eine besonders empfindliche Gegend.

Die NBA verhängte eine Geldstrafe, die Schiedsrichter entschieden auf Flagrant-1. Bemerkenswert: Adams beschwerte sich kaum über das Play.

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Draymond Green: Flagrant Foul gegen LeBron James (Finals 2016)

Es folgte wohl Greens berühmtester Aussetzer, der womöglich die Geschichte der NBA nachhaltig veränderte. In Spiel 4 der Finals führten die Warriors in Cleveland mit +10 und einer 2-1-Serienführung, als Green mit LeBron James aneinandergeriet. Der Cavs-Star trat über den am Boden liegenden Green, dieser packte einen Schwinger in Richtung LeBrons Leistengegend aus.

Die NBA wertete dies nachträglich als Flagrant Foul (was Green 140.000 Dollar kostete), es war das Vierte von Green in der Postseason, weswegen der Warriors-Forward ein Spiel aussetzen musste. Cleveland verkürzte in Abwesenheit von Green auf 2-3 und bog die Serie noch um.

Hätte sich Kevin Durant wenige Monate später wirklich dem amtierenden Champion angeschlossen? Wir werden es nie erfahren ...

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Draymond Green: Die Karate-Kicks gegen Harden und Chriss (2016)

Green und seine Beine - es sollte immer wieder Thema bleiben. Mit den Houston Rockets lieferten sich die Warriors einige packende Duelle - und Green war immer mittendrin. Bei einem Overtime-Spiel gegen Houston schaffte es Green tatsächlich, Harden bei einem Dunk-Versuch auf den Kopf zu treten.

Das muss nicht absichtlich gewesen sein, allerdings häufen sich Aktionen wie diese. Nur zwei Tage später trat Green bei einem Dreier gegen Phoenix Marquese Chriss in den Hintern und erwischte dabei auch dessen Hand, sodass sich der Suns-Center einen Finger auskugelte.

Green war sich natürlich keiner Schuld bewusst. "Viele der Menschen, die sich die Regeln ausdenken, kommen nicht einmal an den Ring. Und doch wollen sie dir sagen, in welche Richtung sich dein Körper bewegen soll, wenn du in der Luft bist", schrieb er dazu auf Twitter.

Selbst die Ehefrauen von anderen NBA-Stars fürchteten sich nun, wie zum Beispiel Lauren Miles, die Frau von C.J. Miles: "Ich hoffe nur, dass er meinem Mann nicht in die Eier tritt. Wir wollen eines Tages Kinder haben", schrieb diese nach den Vorfällen bei Twitter.

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Draymond Green: Der "Kampf" gegen Bradley Beal (2017)

Aber Green kann nicht nur mit den Füßen, auch für eine kleine Rangelei ist er immer zu haben. So auch 2017 gegen Bradley Beal und die Washington Wizards. Zur Ehrenrettung: Beal startete diese mit einem Schlag gegen Green, der sich das natürlich gefallen ließ.

Nach dem Spiel regte sich Green über die Ejection auf und fühlte sich ungerecht behandelt. "Was hätte ich denn tun sollen?", fragte er. "Ich wurde zweimal von ihm geschlagen. Man, das lernt man doch schon als Kind, dass man das nicht erlauben darf." Außerdem vermutete Green, dass er nur aufgrund seines Rufs ejected wurde. 25.000 Dollar kostete dies extra.

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Draymond Green vs. Referees (2018)

2017/18 war ohnehin die Saison der Schiedsrichter-Kritik. Insgesamt 75.000 Dollar musste Green wegen solcher Vergehen abdrück, 50.000 Dollar nach einem Spiel gegen Oklahoma City, als er die Schiedsrichterin Lauren Holtkamp mehrfach als "B*tch" bezeichnet hatte. Diese hatte den Forward mit zwei technischen Fouls ejected, nachdem dieser nach einem Pfiff nicht damit aufhörte, auf sie einzureden.

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Draymond Green vs. LeBron James Teil zwei (2018)

So gute Freunde Green und LeBron auch sind, auf dem Feld ruht diese Freundschaft. Bei LeBrons Meisterstück, als dieser 51 Punkte in Spiel 1 verbuchte, spielte der King zeitweise mit einem blutunterlaufenen Auge, welches er sich gegen Green abholte.

Bei einem Drive in der ersten Halbzeit erwischte der Warriors-Star LeBron am Auge. Viele unterstellten dem heute 33-Jährigen Absicht, die Referees sahen es nicht so und gaben Green nur ein technisches Foul, weil dieser sich zu sehr über den Pfiff gegen ihn beschwerte.

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Draymond Green: Der Eklat mit Kevin Durant (2018)

Für großen Wirbel sorgte auch die Auseinandersetzung von Green mit Mitspieler Durant bei einem Auswärtsspiel bei den Clippers. Nachdem Green Durant in der Crunchtime ignorierte, stritten die beiden über Minuten in einer Auszeit, auch in der Kabine ging es wohl weiter, es war die Rede von einer "feindlichen" Atmosphäre. "Wir brauchen dich nicht, wir haben bereits ohne dich gewonnen", soll Green zu Durant, damals ein werdender Free Agent, gesagt haben.

Die Warriors suspendierten Green für ein Spiel, für Durant war die Sache ohnehin am nächsten Tag wieder abgehakt. "Was passiert ist, bleibt intern. So machen wir das hier", erklärte Durant. "Ich werde hier keine Schlagzeilen produzieren. Was passiert ist, ist passiert." Am Ende der Spielzeit verließ Durant die Bay Area und schloss sich den Brooklyn Nets an.

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Draymond Green: Tampering im TV (2020)

Aber Green schaffte es auch, Geldstrafen zu sammeln, obwohl er gar nicht spielte. TNT verpflichtete Green als Experten für die Spiele in der Bubble, nachdem die Warriors sich nicht qualifizieren konnten. In seinem Podcast hatte Green die aufstrebenden Phoenix Suns gelobt, riet Devin Booker aber auch, dass dieser die Suns verlassen sollte.

Als Host Ernie Johnson dann nachhakte und die Frage in den Raum stellte, ob dies womöglich Tampering sei, antwortete Green nur "vielleicht." Die NBA sah es auf jeden Fall und kassierte 50.000 Dollar ein.

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Draymond Green: Mittelfinger für Grizzlies-Fans (2022)

Die Fehde zwischen Dillon Brooks und Green startete im Vorjahr, als sich die Grizzlies und Warriors in der zweiten Playoff-Runde trafen. In Spiel 1 wurde Green für ein hartes Foul gegen Brandon Clarke ejected, in Spiel 2 kassierte Green selbst einen Ellenbogen früh im Spiel und musste erstmal in die Kabine gehen.

Als er dies tat, wurden ihm allerlei Nettigkeiten entgegen geworfen, Green quittierte das mit zwei Mittelfingern in Richtung Publikum. "Du wirst ausgebuht, weil du einen Ellenbogen kassierst und blutest? Da muss man ausflippen. Es hat sich gut angefühlt", kommentierte Green seinen Abgang, der ihn weitere 25.000 Dollar kostete.

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Draymond Green: Das ewige Podcast-Thema (2022)

Apropos Dillon Brooks. Mit diesem liefert sich Green nun schon länger einige Wortgefechte, unlängst in seinem eigenen Podcast. Dieser sorgte in der Vergangenheit immer mal wieder für Kontroversen, auch innerhalb der Warriors soll es nicht bei allen gut ankommen, dass Green diesen neben seiner eigentlichen "Arbeit" als Basketball-Spieler pflegt.

Nach Spiel 2 gegen die Boston Celtics wurde Green gefragt, ob er denn womöglich nicht zu viele Geheimnisse zur Strategie der Warriors preisgeben würde, woraufhin dieser den IQ des Reporters hinterfragte. Da geht es nur um das Verteidigen von Würfen", entgegnete Green. "Wenn das für dich Taktik ist, verrennst du dich da", so der Warriors-Star weiter. "Ich bedanke mich aber für die kostenlose Promo für meinen Podcast. Er heißt The Draymond Green Show. Das nächste Mal benennst du diesen auch bitte so."

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Draymond Green: Die Schlägerei mit Jordan Poole (2022)

Bei all den Vorfällen standen die Warriors aber letztlich hinter Green (Ausnahme: Der Durant-Eklat zog eine Suspendierung für ein Spiel nach sich), nach der Schlägerei mit Mitspieler Jordan Poole kamen aber Zweifel auf. Das Problem dabei: Die Szene wurde während einer Trainingseinheit in der Preseason gefilmt und dann auch noch geleakt.

Der Hintergrund: Poole stand kurz vor einer Vertragsverlängerung, während Green weiter warten musste und es noch immer tut. Es warf kein gutes Licht auf den 33-Jährigen, dessen Zukunft bei den Warriors seit dieser Aktion offener als je zuvor ist. Immerhin versöhnten sich Poole und Green nach einer kurzzeitigen Absenz von Green, die Saison verlief reibungslos ohne weitere Vorfälle zwischen den beiden.

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Draymond Green: Der Tritt auf Domantas Sabonis (2023)

Bei einer langen Historie von mindestens fragwürdigen Aktionen oder sogar "unsportlichem Verhalten", wie die Liga es im vergangenen April nannte, wird im Zweifelsfall gegen den Wiederholungstäter entschieden. In den Playoffs der Saison 2022/23 wurde Green für Spiel 3 der ersten Runde gesperrt, nachdem er Domantas Sabonis von den Sacramento Kings auf die Brust gestiegen war. Der am Boden liegende Sabonis griff zwar nach dem Bein von Green, dessen Bewegung sah in ihrer Härte jedoch unnatürlich aus.

"Zum zweiten Mal in dieser Serie wurde mein Bein festgehalten und die Refs haben einfach nur zugeschaut", sagte Green damals. "Ich muss irgendwo hin mit meinem Fuß, da bin ich nicht wirklich flexibel. Ich kann nicht so weit laufen, wenn jemand mein Bein festhält." Die Warriors drehten die Serie gegen die Kings noch nach einem 0:2-Rückstand, Spiel 3 ohne Green konnten sie sogar deutlich mit +17 gewinnen.

"Ich wollte mich schützen, nachdem ich gefallen war und dann ist das passiert", erklärte Sabonis die Situation. "Für so etwas ist in unserem Spiel kein Platz."

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Draymond Green: Würgegriff gegen Rudy Gobert (2023)

Auf ein neues Level kamen die Aktionen von Green im November, als er gegen die Timberwolves zu einer entstehenden Rudelbildung dazustieß und Rudy Gobert von hinten in den Würgegriff nahm. Jaden McDaniels sowie Klay Thompson wurden ebenfalls aus dem Spiel geworfen, jedoch ohne weitere Disqualifikation.

Für seine "unsportliche und gefährliche Verhaltensweise" wurde Green durch die Liga für fünf Spiele gesperrt. Gobert bezeichnete Green anschließend als "Lachnummer", Green selbst äußerte sich nicht öffentlich dazu.

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Draymond Green: Schlag ins Gesicht gegen Jusuf Nurkic (2023)

"Was ist bei ihm los? Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, der Bruder braucht Hilfe", sagte Nurkic, nachdem er von Green mit der Faust im Gesicht getroffen wurde: "Ich bin einfach froh, dass er mich nicht in den Würgegriff nehmen wollte. Das hat nichts mit Basketball zu tun." Green hatte sich bei einem Zweikampf um die richtige Position rasant und mit den Armen schwingend umgedreht und Nurkic voll erwischt. Warriors-Coach Steve Kerr stimmte Nurkic zu, dass Green Hilfe brauche.

Anschließend wurde der 33 Jahre alte Green von der Liga auf unbestimmte Zeit suspendiert. "Green muss gewisse Kriterien der Liga und auch des Teams erfüllen, bevor er wieder spielen darf", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme.Es habe keine feste Anzahl an Spielen als Sperre gegeben, um Green Zeit zu geben, sich gewissenhaft mit seinen Problemen auseinanderzusetzen.

"Wie ihr wisst, bin ich niemand, der sich für Sachen entschuldigt, die ich beabsichtigt hatte", sagte Green und führte aus: "Aber ich entschuldige mich bei Jusuf, weil ich ihn nicht treffen wollte. Er zog mir an der Hüfte, ich wollte herumschwingen, um das Foul klarzumachen. Das mache ich mit meinen Armen, ich falle dafür nicht hin. Ich bin kein Flopper."

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