French Open, Tag 2: Djokovic und Alcaraz geben sich keine Blöße - Struff ausgeschieden

Von SID
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Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic und Carlos Alcaraz haben sich in der ersten Runde der French Open keine Blöße gegeben. In Tatjana Maria und Jan-Lennard Struff sind zwei weitere Deutsche ausgeschieden, Daniel Altmaier und Anna-Lena Friedsam sind dafür eine Runde weiter.

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"Die ersten zwei Sätze habe ich ganz gut gespielt, dann habe ich ein wenig die Konzentration verloren", sagte Djokovic: "Ich habe das Turnier gut angefangen und habe noch etwas Luft nach oben." Das gilt sicher auch für Alcaraz, der aber dem italienischen Qualifikation Flavio Cobolli über weite Strecken klar überlegen war und 6:0, 6:2, 7:5 gewann.

Djokovic peilt in Roland Garros den dritten Titel nach 2016 und 2021 an und will in Abwesenheit seines Dauerrivalen Rafael Nadal mit 23 Grand-Slam-Erfolgen zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen.

Im vergangenen Jahr war Djokovic im Viertelfinale an Nadal gescheitert. Diesmal gilt der 20 Jahre alte Spanier Alcaraz als Hauptkonkurrent im Kampf um den Titel in Roland Garros. Djokovic und Alcaraz würden bereits im Halbfinale aufeinander treffen.

Minuten vor Djokovics Sieg hatte sich der erste Top-Ten-Spieler aus dem Turnier verabschiedet. Felix Auger-Aliassime (Kanada), Nummer neun der Setzliste, verlor gegen den starken Italiener Fabio Fognini glatt in drei Sätzen. Der zweimalige Paris-Finalist Dominic Thiem unterlag dem Argentinier Pedro Cachin in fünf Sätzen.

Altmeister Stan Wawrinka aus der Schweiz, Turniersieger von 2015, kämpfte sich in einem Krimi mit 7:6 (7:5), 6:4, 6:7 (2:7), 1:6, 6:4 gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas durch.

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French Open: Struff raus - Altmaier weiter

Enttäuschung in Paris: Am Tag vor dem Auftakt von Alexander Zverev ist Hoffnungsträger Jan-Lennard Struff bei den French Open an seiner schwierigen Auftakthürde gescheitert. Der höchstgesetzte deutsche Tennisprofi in Roland Garros (Nr. 21) verlor seine Erstrundenpartie gegen den Tschechen Jiri Lehecka nach einem Fünfsatzkrimi mit 5:7, 6:1, 3:6, 6:3, 1:6. Daniel Altmaier steht dagegen als bisher einziger Deutscher in Runde zwei und trifft nun auf den an Nummer acht gesetzen Italiener Jannik Sinner.

"Es ärgert mich, dass ich nicht mein bestes Tennis gespielt habe. Das war nicht genug heute", sagte Struff: "Aber gegen Lehecka kann man auch verlieren."

Struff, der zuletzt beim Sandplatz-Masters in Madrid sensationell bis ins Finale gestürmt war, kämpfte bis zum Schluss. Australian-Open-Finalist Lehecka, mit dem Struff vergangenes Jahr in der Bundesliga zusammen um Punkte gekämpft hatte, war am Ende aber zu stark.

Zuvor hatte Daniel Altmaier für das erste deutsche Erfolgserlebnis in Paris gesorgt und zum zweiten Mal in seiner Karriere die zweite Runde von Roland Garros erreicht. Gegen den Schweizer Marc-Andrea Hüsler siegte der 24-Jährige souverän mit 6:3, 6:4, 6:4. "Das war solide. Von Anfang bis Ende eine gute Performance", sagte Altmaier: "Ich mag Roland Garros einfach sehr und spiele generell gerne auf Asche."

Bereits 2020 hatte er in Paris für Furore gesorgt, als er unter anderem durch einen Sieg gegen den Davis-Cup-Kollegen Struff bis ins Achtelfinale marschiert war. Diesmal zeigte Altmaier von Beginn an eine konzentrierte Leistung und ließ seinem Schweizer Kontrahenten keine Chance. In der zweiten Runde könnte der an Position acht gesetzte Italiener Jannik Sinner warten.

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French Open: Heftige Pleite für Maria

Nach dem frühen Aus von Jule Niemeier ist auch Tatjana Maria bei den French Open in der ersten Runde gescheitert. Die Wimbledon-Halbfinalistin erwischte einen komplett gebrauchten Tag und verlor gegen die favorisierte Beatriz Haddad Maia aus Brasilien chancenlos mit 0:6, 1:6. Anna-Lena Friedsam steht hingegen nach dem 6:3, 3:6, 6:4 über Nao Hibino (Japan) in der zweiten Runde.

Maria verpasste damit wie schon in den vergangenen Jahren einen Auftaktsieg in Paris. "So eine Niederlage tut auf alle Fälle weh. Sie hat mich gar nicht ins Spiel kommen lassen.", sagte sie im Anschluss.

Die zweifache Mutter aus Bad Saulgau fand gegen die stark aufspielende Brasilianerin überhaupt nicht in die Partie und musste sich bereits nach 1:04 Stunden geschlagen geben. Maria (35), die in diesem Jahr zum zweiten Mal das ATP-Turnier in Bogota gewann, ist in Roland Garros noch nie über die zweite Runde hinausgekommen.

Friedsam dagegen siegte nach einer Partie voller Aufs und Abs. Am Ende zog die 29-Jährige aus Neuwied zum zweiten Mal nach 2015 in die zweite Runde von Paris ein. Sie trifft dort auf die an Position 23 gesetzte Jekaterina Alexandrowa.

Bereits am Sonntag hatte Jule Niemeier eine Überraschung in der ersten Runde verpasst. Gegen die an Position neun gesetzte Russin Darja Kassatkina verlor die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022 mit 3:6, 4:6.

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Switolina mit erstem "Mama-Sieg" - Bencic raus

Elina Switolina hat bei ihrem ersten Grand-Slam-Auftritt nach der Geburt ihrer Tochter Skai gleich ein Ausrufezeichen gesetzt: Die 28 Jahre alte Ukrainerin schaltete in ihrem Erstrundenmatch am Montag die Vorjahres-Halbfinalistin Martina Trevisan aus Italien glatt mit 6:2, 6:2 aus.

"Ich habe wirklich gut gespielt, und es fühlt sich besonders an", sagte Switolina: "Unser Baby ist halb französisch und halb ukrainisch und spielt hier vielleicht irgendwann auch mal Tennis."

Switolina, die mit dem französischen Tennisprofi Gael Monfils verheiratet ist, war im Oktober 2022 erstmals Mutter geworden. Im April hatte sie ihr Comeback gefeiert und unmittelbar vor Paris ihr erstes Turnier als Mama gewonnen.

Am Samstag hatte sie über den Finalsieg in Straßburg gegen Anna Blinkowa gejubelt - und nun auch über den Auftakterfolg in der französischen Hauptstadt.

Schwer enttäuscht war dagegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic. Die 26-Jährige unterlag Jelina Awanesjan aus Russland überraschend 3:6, 6:2, 4:6.

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Weltrangliste: Zverev wieder deutsche Nummer eins

Einen Tag vor seinem Auftaktmatch bei den French Open in Paris hat Alexander Zverev in der Tennis-Weltrangliste wieder die Position als deutsche Nummer eins übernommen. Jan-Lennard Struff fiel um zwei Plätze zurück und damit hinter den Olympiasieger aus Hamburg, der Rang 27 durch seine Halbfinalteilnahme in Genf hielt. Struff ist 28.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Warsteiner Zverev von dessen angestammten Platz als deutscher Spitzenspieler verdrängt. In zwei Wochen, wenn die nächste Weltrangliste veröffentlicht wird, könnten beide wieder die Plätze tauschen: Zverev hat nach seinem Halbfinale im vergangenen Jahr viele Punkte zu verteidigen, Struff hatte 2022 in Roland Garros gefehlt.

Zverev trifft in seinem Auftaktmatch am Dienstag auf den Südafrikaner Lloyd Harris, die Nummer 294 im Ranking. 2022 war der 26-Jährige im Halbfinale gegen den späteren Sieger Rafael Nadal umgeknickt und anschließend monatelang ausgefallen. Nach seinem Comeback zu Beginn des Jahres wartet Zverev noch auf seine erste Finalteilnahme.

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French Open, Tag 2: Die Top-Matches im Überblick

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis/Uhrzeit
Carolina Garcia (FRA/5)Xiyu Wang (CHN)7:6, 4:6, 6:4
Tatjana Maria (GER)Beatriz Haddad Maia (BRA/14)0:6, 1:6
Anna-Lena Friedsam (GER)Nao Hibino (JPN)6:3, 3:6, 6:4
Petra Kvitova (CZE/10)Elisabetta Cocciaretto (ITA)3:6, 4:6
Jelena Ostapenko (LAT/17)Tereza Martincova (CZE)6:3, 7:5
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Ergebnis/Uhrzeit
Carlos Alcaraz (ESP/1)Flavio Cobolli (ITA)6:0, 6:2, 7:5
Novak Djokovic (SRB/3)Alexander Kovacevic (USA)6:3, 6:2, 7:6
Jan-Lennard Struff (GER/21)Jiri Lehecka (CZE)5:7, 6:1, 3:6, 6:3, 1:6
Daniel Altmaier (GER)Marc-Andrea Huesler (SWI)6:3, 6:4, 6:4
Dominic Thiem (AUT)Pedro Cachin (ARG)3:6, 2:6, 7:6, 6:4, 2:6
Stan Wawrinka (SWI)Albert Ramos-Vinolas (ESP)7:6, 6:4, 6:7, 1:6, 6:4
Felix Auger-Aliassime (CAN/10)Fabio Fognini (ITA)4:6, 4:6, 3:6
Jannik Sinner (ITA/8)Alexandre Muller (FRA)6:1, 6:4, 6:1