WM 2022 in Katar - Kommentator des Tages: Béla Réthy
Ein Kommentator des Tages am spielfreien Sonntag? Ja, denn jetzt steht fest, mit welcher Partie ZDF-Reporterlegende Béla Réthy seine über 30-jährige Amtszeit besiegeln wird. Das zweite Halbfinale am kommenden Mittwoch wird es sein, wenn es Weltmeister Frankreich mit der Sensationsmannschaft schlechthin, Marokko, zu tun bekommen wird.
Die verbleibenden beiden Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das Halbfinale zwischen Argentinien und Kroatien am Dienstag und das Finale am Sonntag, laufen in der ARD. MagentaTV zeigt neben diesen Partien auch noch das Spiel um den dritten Platz am Samstag, dieses allerdings exklusiv.
Schon vor der WM-Endrunde in Katar war klar, dass Réthy Schluss machen würde, jetzt sind das genaue Datum und die Umstände klarer. Réthy hatte von 1996 bis 2018 alle vom ZDF übertragenen Endspiele der Welt- und Europameisterschaften kommentiert. Die WM in Katar "sei ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören", hatte Réthy vor dem Turnier gegenüber der Welt gesagt.
WM 2022 in Katar - Wikipedia-Eintrag des Tages: Wilton Sampaio
Er gab am Ende zwei Elfmeter für die Three Lions, aber dennoch sorgte Referee Wilton Sampaio beim WM-Viertelfinale gegen Frankreich für jede Menge Frust in England. Kein Foul von Dayot Upamecano an Bukayo Saka im Vorfeld des 1:0-Treffers, nicht einmal ein Freistoß für den Einsatz des Bayern-Verteidigers gegen Harry Kane an der Strafraumgrenze, und und und ...
Experten wie Gary Neville ("ein Witz von einem Referee") echauffierten sich über den Brasilianer - aber mindestens ein englischer Fan ging noch weiter: Kurz nach der Partie wurde nämlich Sampaios Wikipedia-Seite bearbeitet, wie Sportsbible berichtet. Und plötzlich war auf der Plattform zu lesen, dass Sampaio "ein Fan von Frankreich" ist, dem "kürzlich von Mbappé ein Lapdance angeboten wurde, als Dank für Entscheidungen, die Frankreich begünstigten".
Damit nicht genug: Sampaio sei außerdem ein "brasilianischer Betrüger" und habe "seinen Blindenhund verloren".
Die Seite wurde mittlerweile wieder angepasst, und natürlich gibt es keinerlei Hinweise auf Schiebung durch Sampaio. Dass sich die Engländer unheimlich über ihn aufregten, ist aber Fakt. "Ich kann seine Leistung nicht erklären. Er hat so viele falsche Entscheidungen getroffen, das ist unglaublich. Richtig schlecht", sagte etwa Harry Maguire bei ITV.
WM 2022 in Katar - Rant des Tages: Georgina Rodriguez und Katia Aveiro
Die Tränen von Cristiano Ronaldo nach dem Ausscheiden gegen Marokko am Samstag werden noch einige Nachspiele haben. Das dürfte so sicher sein wie das Amen in der Kirche. Ein Auftakt ist ohnehin schon gemacht - und zwar von Ronaldos Freundin.
Die heißt Georgina Rodriguez, ist 28 Jahre alt und freilich bei Instagram aktiv. Dort hat sie nun ihre Sicht der Dinge zum erneuten Bankplatz ihres Lebensgefährten geschildert. Portugals Coach Fernando Santos, dessen Zukunft fraglich ist, kommt bei ihrem Rant nicht gerade gut weg.
"Heute hat dein Freund und Trainer falsch entschieden. Der Freund, für den du so viele Worte der Bewunderung und des Respekts übrig hast", wandte sich die Argentinierin zunächst an Ronaldo selbst. "Er hat gesehen, dass sich alles verändert hat, als du ins Spiel gekommen bist, aber da war es schon zu spät. Man sollte den besten Spieler der Welt und damit die mächtigste Waffe, die man hat, nicht unterschätzen. Man sollte sich für niemanden einsetzen, der es nicht verdient hat. Heute haben wir nicht verloren, sondern gelernt. Wir bewundern dich."
Und nicht nur Ronaldos Schwester machte ihrem Ärger Luft: Auch seine Schwester Katia Aveiro meldete sich via Instagram zu Wort - und ließ dabei ebenfalls kein gutes Haar an Portugals Team.
"Wir sind bei der Weltmeisterschaft ausgeschieden, weil eine Gruppe von Ratten (niveauarme Klubspieler) den Sieg über die Schweiz als Sieg gegen Ronaldo gefeiert haben", schrieb Aveiro in ihrer Instagram-Story: "Die Nationalmannschaft hat keine Vereine. Die Nationalmannschaft ist ein Land. Aber leider hat man in Portugal diese Lektion noch nicht gelernt."
WM 2022 in Katar - Fakt des Tages: Ziyechs Großzügigkeit
Egal, was jetzt noch passiert, Marokko hat sich mit den leidenschaftlichen Auftritten extrem viele Sympathien erspielt. Ein Großteil der Welt wird hoffen, dass Marokkos märchenhaftes Turnier noch zwei weitere Siege bereithält.
Dazu passt gut, was der marokkanische Journalist Khaled Beyoun auf Twitter mitteilte. Demnach soll Mittelfeldspieler Hakim Ziyech vom FC Chelsea seine gesamten Prämien, die er seit seinem Nationalmannschaftsdebüt 2015 erhielt, an Team-Mitarbeiter und arme Familien in Marokko spenden.
Ziyech, der in den Niederlanden als jüngstes Kind mit sieben Geschwistern in ärmlichen Bedingungen groß wurde und seinen Vater verlor, als er zehn Jahre alt war, hat seine Herkunft offensichtlich auch nach Jahren als Fußballprofi nie vergessen. Hut ab!
WM 2022 in Katar - Enttäuschung des Tages: Wout Weghorst
Wout Weghorst und Lionel Messi gemeinsam in den Schlagzeilen - darauf hätte man vor drei, vier Jahren auch nicht unbedingt getippt. Nachdem sich beide im Anschluss des dramatischen Viertelfinals zwischen den Niederlanden und Argentinien ein Scharmützel lieferten, hat der ehemalige Wolfsburger Stürmer nun seinen Standpunkt dazu klar gemacht.
"Ich wollte ihm nach dem Spiel die Hand geben. Ich habe großen Respekt vor ihm als Fußballer", sagte Weghorst. Doch Messi war auf "Idiot" Weghorst, als den er ihn bezeichnete, weiterhin nicht gut zu sprechen. "Er hat meine Hand weggeschmettert und wollte nicht mit mir sprechen. Mein Spanisch ist nicht so gut, aber seine Worte waren nicht respektvoll. Es ist wirklich enttäuschend", erklärte der 30-Jährige.
WM 2022 in Katar - Eskalation des Tages: Marokkos Fanfeiern
Marokko steht als erstes afrikanisches Team in einem WM-Halbfinale - das bringt leider nicht nur gute Nachrichten mit sich. Besonders in den Niederlanden sind nach Abpfiff einige Fanfeiern tausender Anhänger eskaliert. In Amsterdam, Rotterdam und Utrecht musste die Bereitschaftspolizei ausrücken, damit auf den Straßen wieder Ruhe einkehrt. In Amsterdam wurden schwere Böller gezündet und es kam wie in Rotterdam zu mehreren Festnahmen. In Utrecht berichtete die Polizei von Sachbeschädigungen.
Auch in Italien gab es Jubelfeiern der Nordafrikaner. Sie zündeten Böller und Feuerwerkskörper, ein 30-Jähriger wurde allerdings im Gedränge durch Messerstiche verletzt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand sei kritisch, berichteten italienische Medien.
