WM

Ohne De Bruyne und Lukaku, dafür mit De Ketelaere: Wie könnte Belgien bei der WM 2026 auflaufen?

Von Tom Maston
RB Leipzig hat Maarten Vandevoordt verpflichtet.
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Es ist offiziell: Belgiens "Goldene Generation" ist vorbei. Bei der WM 2022 flog Belgien bereits in der Gruppenphase raus. Bis 2026 wird sich im alternden Kader einiges verändern. Doch wie könnte dieser dann aussehen?

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Trainer Roberto Martínez hat seinen Rücktritt bereits bestätigt und für einige Leistungsträger der Mannschaft wird die WM in Katar die letzte gewesen sein.

Bis zur Europameisterschaft 2024 sind es nur noch 18 Monate, Veteranen wie Toby Alderweireld, Axel Witsel und Jan Vertonghen werden das Turnier in Deutschland als letzte große Bühne nutzen. Unwahrscheinlich allerdings, dass sie bei der Weltmeisterschaft 2026 zu sehen sein werden.

Eden Hazard erklärte einige Tage nach dem WM-Aus bereits seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, während Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku abwägen müssen, ob sie einen weiteren Zyklus durchstehen können. Sie müssen für ein Team spielen, das viel schlechter ist, als sie es auf Klub-Level gewöhnt sind.

Das soll aber nicht heißen, dass Belgien keine talentierten Nachwuchsspieler hat, von denen einige bereits zum Kader der A-Nationalmannschaft gehören. Aber wer wird 2026 in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko für Belgien auflaufen, vorausgesetzt, man qualifiziert sich?

SPOX und GOAL haben sich an eine Prognose gewagt...

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Torwart: Thibaut Courtois

Wenn man bedenkt, wie gut Torhüter mit dem Alterungsprozess zurechtkommen, wäre es keine Überraschung, wenn Courtois auch 2026 noch zu den besten Torhütern der Welt gehören würde.

Der Star von Real Madrid wird dann 34 Jahre alt sein, was kein ungewöhnliches Alter für Spitzentorhüter ist.

Wenn er überraschend doch nicht mehr in der Startelf steht, dann wird sein wahrscheinlicher Ersatz Maarten Vandevoordt sein, der nach seinen beeindruckenden Leistungen für Genk als "der neue Courtois" bezeichnet wurde und zu diesem Zeitpunkt die Nummer eins von RB Leipzig sein dürfte. Ab 2024 läuft er für den Bundesligisten auf.

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Innenverteidiger: Zeno Debast

Debast wurde erst zu Beginn der laufenden Saison zum Stammspieler in der ersten Mannschaft von Anderlecht, aber der Teenager zeigte genug, um in den belgischen Kader für die Weltmeisterschaft 2022 berufen zu werden.

Dreieinhalb Jahre später soll der "neue Vincent Kompany" zu einer tragenden Säule in der Abwehr der Red Devils werden.

Debast, der sich aufgrund seiner Ballfertigkeit in der Dreierkette am wohlsten fühlt, wird sich in dieser Zeit auf jeden Fall weiterentwickelt haben. Schon jetzt haben Klubs wie Borussia Dortmund und der FC Liverpool wohl Interesse an ihm.

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Innenverteidiger: Wout Faes

Faes, der von Leicester City als Ersatz für Wesley Fofana verpflichtet wurde, hat nach dem schwierigen Saisonstart in der Premier League entscheidend zum Aufschwung der Foxes beigetragen und einige waren der Meinung, dass er angesichts seiner guten Form bei der Weltmeisterschaft 2022 in der Startelf hätte stehen sollen.

Bei der nächsten Weltmeisterschaft wird er 28 Jahre alt sein. Man kann also davon ausgehen, dass Faes einer der Anführer von Belgiens nächster Generation sein wird.

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Innenverteidiger: Leander Dendoncker

Trotz seines Alters von 27 Jahren war Dendoncker in Katar das jüngste Mitglied der belgischen Abwehr und aufgrund seiner Vielseitigkeit dürfte er auch in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko zum Einsatz kommen.

Ob der Mann von Aston Villa 2026 eher in der Verteidigung oder im Mittelfeld spielen wird, bleibt abzuwarten, aber man kann davon ausgehen, dass er einer der erfahreneren Spieler im nächsten WM-Kader der Roten Teufel sein wird.

Sollte Dendoncker nicht in der Startelf stehen, könnte eine weitere Option Arthur Theate sein, der 2022 ebenfalls zum WM-Kader gehörte und in der Ligue 1 bei Stade Rennes beeindruckt.

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Rechtsverteidiger: Noah Sadiki

Der erst 17-jährige Sadiki hat sich in dieser Saison zu einem Stammspieler in der ersten Mannschaft von Anderlecht entwickelt und spielt auf verschiedenen Positionen - vom rechten Außenverteidiger bis zum zentralen Mittelfeld.

Langfristig wird er wahrscheinlich Außenverteidiger sein und wenn er so weitermacht wie bisher, sollte er bis 2026 auf jeden Fall in der Nationalmannschaft spielen.

Eine Alternative ist Hugo Siquet, der bei Standard Lüttich auf sich aufmerksam machte, bevor er im Januar 2022 nach Freiburg wechselte. Er hat in Deutschland um Einsatzzeiten gekämpft, ist aber erst 20 Jahre alt und hat noch Zeit, um sich für internationale Aufgaben zu empfehlen.

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Zentrales Mittelfeld: Romeo Lavia

Hätte sich Lavia nicht Ende August eine Kniesehnenverletzung zugezogen, die ihn für zwei Monate außer Gefecht setzte, wäre er wohl im belgischen Kader für die Weltmeisterschaft 2022 gewesen. Seine Leistungen für Southampton waren sehr stark.

Der ehemalige Spieler von Manchester City hat sich im Alter von 18 Jahren schnell als Stammspieler in der Premier League etabliert und dürfte in den nächsten zehn Jahren eine feste Größe in der belgischen Nationalmannschaft sein.

Ansonsten wäre Amadou Onana eine gute Alternative, denn der 21-Jährige hat nach seiner beeindruckenden Leistung in Katar bereits WM-Erfahrung. Noah Mbamba vom Club Brügge ist ein weiterer Spieler, den man ebenfalls im Auge behalten sollte.

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Zentrales Mittelfeld: Youri Tielemans

Es wird erwartet, dass Tielemans 2026 Kapitän der belgischen Nationalmannschaft sein wird. Allerdings muss sich der Spieler von Leicester City im Vergleich zu Katar noch steigern, um dies zu erreichen.

Die nächste Weltmeisterschaft wird für Tielemans die dritte vor seinem 30. Lebensjahr sein. Diese Erfahrung dürfte für eine relativ junge Mannschaft von entscheidender Bedeutung sein. Sollte Tielemans aus irgendeinem Grund nicht dabei sein, wird wahrscheinlich Alexis Saelemakers vom AC Mailand, der 2022 verletzungsbedingt ausfiel, seinen Platz einnehmen.

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Linksverteidiger: Maxim De Cuyper

Timothy Castagne wird bei der nächsten Weltmeisterschaft erst 30 Jahre alt sein. Der Außenverteidiger von Leicester hat also gute Aussichten, auch in vier Jahren noch in der Startelf zu stehen.

Wenn nicht, dann ist De Cuyper ein Kandidat, nachdem er in seiner ersten Saison als Stammspieler in der belgischen Profiliga einen furiosen Start hingelegt hat. Der 21-Jährige, der von Club Brügge an KVC Westerlo ausgeliehen ist, hat in seinen ersten 17 Einsätzen in der Jupiler Pro League drei Tore und sechs Assists erzielt und steht angeblich im Visier einiger Bundesligavereine.

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Rechtes offensives Mittelfeld: Yari Verschaeren

Kevin De Bruyne wird bei der nächsten Weltmeisterschaft 35 Jahre alt. Es ist also zumindest fraglich, dass er es bis 2026 schafft - vor allem, wenn er auf einer höheren Position eingesetzt wird.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Star von Manchester City bis dahin genug vom internationalen Fußball hat, dann gibt es eine ganze Reihe potenzieller Alternativen, die seinen Platz in der Nationalmannschaft einnehmen könnten.

Verschaeren von Anderlecht hat bereits sieben Länderspiele auf dem Buckel, nachdem er 2019 als 18-Jähriger sein Debüt gab. Er ist einer der besten offensiven Mittelfeldspieler in der belgischen Jupiler Pro League.

Ein weiterer Name, den man im Auge behalten sollte, ist der 19 Jahre alte Johan Bakayoko, der in dieser Saison den Sprung in die erste Mannschaft von PSV geschafft hat, nachdem er in der vergangenen Saison noch in der Reserve des Vereins in der zweiten niederländischen Liga gespielt hat.

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Linkes offensives Mittelfeld: Jérémy Doku

Doku hat sich der Welt der Fußballs mit einigen aufsehenerregenden Leistungen bei der EM 2021 vorgestellt. Verletzungen und mangelnde Form haben die Entwicklung des schnellen Flügelspielers aber gebremst.

Er wurde in den Kader für die Weltmeisterschaft 2022 berufen, obwohl er in dieser Saison kaum für Rennes gespielt hat. Der 20-Jährige hofft, dass das vergangene Jahr nur ein Ausrutscher war und nicht ein Zeichen für die Zukunft.

Alternativ können sich auch Leandro Trossard und Thorgan Hazard Chancen ausrechnen, 2026 dabei zu sein, wenn sie 31 bzw. 33 Jahre alt sind.

Eine jüngere Option ist Julien Duranville von Anderlecht, der erst 16 Jahre alt ist, aber bereits sein erstes Tor in der belgischen Liga erzielt hat und Berichten zufolge das Interesse der Scouts von Real Madrid und Borussia Dortmund geweckt hat.

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Stürmer: Charles De Ketelaere

Wenn er bis 2026 fit bleibt, wird Romelu Lukaku seine vierte Weltmeisterschaft spielen. Da er dann erst 33 Jahre alt ist - und jünger als Robert Lewandowski jetzt -, ist das nicht ausgeschlossen.

Verletzungen scheinen den Rekordtorschützen des Landes jedoch einzuholen, sodass jüngere Alternativen für die Rolle des Mittelstürmers gefunden werden müssen.

Viele Hoffnungen ruhen auf De Ketelaere, der als größtes belgisches Talent seiner Generation gehandelt wird, obwohl der 21-Jährige nach seinem Wechsel im Sommer zum AC Mailand nur langsam gestartet ist.

Er ist sicherlich ein anderer Stürmertyp als Lukaku. Wenn also eine traditionelle Nummer 9 gesucht wird, könnte Lois Openda aus Lens, der nur ein Jahr älter ist als De Ketelaere, in Betracht gezogen werden.

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