Kylian Mbappé vor PSG-Abschied? Diese Stürmer könnten den Superstar beerben

Von Thomas Hindle / Daniel Buse
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PSG hat eine Reihe von Optionen, um den bestmöglichen Ersatz für Kylian Mbappé zu finden, der den Verein im Sommer verlassen könnte. Eine Einordnung.

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Wie um alles in der Welt kann PSG einen Spieler wie Kylian Mbappé ersetzen? Der 24-Jährige ist einer der Besten der Welt, ein einzigartiger Kicker, ein unvergleichliches Talent, ein besonderer Spielertyp. Wenn es einen zweiten Mbappé gäbe, den man als Ersatz holen könnte, würde er sicher nicht zum Verkauf stehen - ganz egal, wie finanzstark PSG ist.

Aber es gibt einige Elemente im Spiel von Mbappé, die auch einige andere Stars in Europa bieten können. Sollte der französische Weltmeister von 2018 Paris verlassen, braucht PSG erst einmal einen Torjäger der Spitzenklasse, der mit dem neuen Trainer Luis Enrique und dessen ballbesitzorientierten Stil zurechtkommt. Der Mbappé-Ersatz sollte idealerweise jung sein, damit er sich noch weiterentwickeln kann, aber trotzdem bereits zu den Besten Europas zählen. Außerdem sollte er nach dem Willen der Klub-Bosse am liebsten Franzose sein.

Das schränkt die Auswahl natürlich erheblich ein, aber es gibt immer noch ein paar Optionen, die einige der oben genannten Kriterien erfüllen. Der Transfermarkt in diesem Sommer ist höchst interessant, denn es gibt eine Reihe talentierter Mittelstürmer im Alter von 22 bis 25 Jahren, die wohl zu haben sind, aber alle haben Preisschilder umhängen, auf denen rund 100 Millionen Euro stehen. Und ihre derzeitigen Vereine warten nicht gerade darauf, sie loszuwerden.

Wahrscheinlich ist, dass der Abgang eines dieser Spieler einen Domino-Effekt auslöst. Und PSG könnte sogar der Klub sein, der den ersten Stein umwirft. Die Pariser sind in ihren Gesprächen mit Mbappé in eine Sackgasse geraten, sodass es aktuell so aussieht, als ob der 24-Jährige in den nächsten Wochen gehen wird. Da sich Mbappé offen gegen den Verein und die Klub-Besitzer auflehnt und die Vorbereitung noch nicht begonnen hat, ist ein baldiger Wechsel für alle Seiten sinnvoll.

Sobald Mbappé weg ist, werden die Stürmer-Karten in Europa neu gemischt. Welchen Angreifer wird PSG kaufen, um Mbappés Abgang zu kompensieren? SPOX wirft einen Blick auf die besten Optionen der Pariser.

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PSG: Neymar als Ersatz von Kylian Mbappé?

Sollten PSG und Mbappé getrennte Wege gehen, wäre es unentschuldbar, wenn sich der Klub auf dem Transfermarkt nicht sofort einen Torjäger holt. Sollte sich die Suche nach diesem Torjäger jedoch als schwierig erweisen, könnte der neue Trainer Luis Enrique an seiner Aufstellung basteln und Neymar nach ganz vorne schieben.

Das würde dem 31-Jährigen vielleicht etwas von seiner Kreativität nehmen, aber der Brasilianer hatte noch nie Probleme damit, Tore zu machen.

Sollte PSG bei einem seiner Wunschkandidaten überboten werden und die wenigen anderen Optionen auf dem Markt als zu teuer erachtet werden, könnte Neymar in der Ligue 1 locker 20 Treffer erzielen.

Man sollte jedoch bedenken, dass der Brasilianer möglicherweise nur ungerne in diese Rolle schlüpfen wird - auch wenn er am Ende keine Wahl hat. Diese Lösung wäre also nur der letzte Ausweg.

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PSG: Romelu Lukaku als Ersatz von Kylian Mbappé?

Wie es mit dem Belgier weitergeht, ist aktuell in der Schwebe. Rein formal ist Lukaku immer noch ein Spieler des FC Chelsea, auch wenn dieses unschöne Kapitel wohl bald beendet wird. Berichten zufolge ist Inter daran interessiert, ihn wieder zurück nach Mailand zu holen.

Der Stürmer wäre allem Anschein nach überglücklich, wenn es mit diesem Wechsel klappt. Allerdings verlangt Chelsea mehr, als der Champions-League-Finalist bisher geboten hat: Ein Angebot der Nerazzurri in Höhe von 30 Millionen Euro wurde abgelehnt.

PSG braucht einen echten Stürmer und hat schon früher Interesse an Lukaku gezeigt, obwohl die Pariser nie ein offizielles Angebot für ihn abgegeben haben. Lukaku ist nicht so beweglich wie die anderen PSG-Optionen; seine Probleme in den großen Spielen sind Anlass zur Sorge.

Aber die Preise für Stürmer sind explodiert. Nur selten gibt es einen Angreifer, der mehr als 15 Tore pro Saison machen kann, als Schnäppchen. Aber genau dieses Schnäppchen ist derzeit Lukaku, für den Chelsea 40 Millionen Euro haben will. Dieser Deal würde für PSG Sinn ergeben - wenn auch nur kurzfristig.

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PSG: Harry Kane als Ersatz von Kylian Mbappé?

Tottenham will Kane nicht verkaufen - so viel ist klar. Aber Englands Kapitän hat noch nicht einmal die kleinste Andeutung gemacht, dass er einen neuen Vertrag über die Saison 2023/24 hinaus bei den Spurs unterschreiben wird. Die beiden Parteien befinden sich also in einer Sackgasse. Es ergibt für Tottenham keinen Sinn, den besten - und wertvollsten - Spieler im kommenden Sommer umsonst gehen zu lassen. Doch Kane ist die Garantie für die Spurs, dass sie auch in der kommenden Saison um die Qualifikation für die Champions League mitspielen.

Bayern München ist nach wie vor sehr interessiert. Aber nachdem die Münchner zwei Angebote für den Stürmer abgegeben haben, die weit unter dem von den Spurs kalkulierten Wert des Spielers lagen, könnte sich hier eine Chance für PSG auftun. Die Spurs werden Kane nicht an einen Konkurrenten aus der Premier League verkaufen.

Es bleibt abzuwarten, ob sie bei Klubs aus den anderen Top-Ligen Europas genauso wählerisch sein werden, aber dort wird es nicht allzu viele Interessenten geben. Real Madrid will Mbappé und wird ihn wahrscheinlich auch bekommen. Barcelona braucht keinen weiteren Stürmer. Borussia Dortmund kann ihn sich nicht leisten, und es ist schwer vorstellbar, dass sich ein italienischer Verein ernsthaft um Kane bemüht.

PSG braucht einen Stürmer, der idealerweise Tore schießen und auch vorbereiten kann. Die Pariser haben außerdem das nötige Kleingeld. Harry Kane könnte genau der richtige Mann für sie sein.

Das Problem: Kane will laut der Bild-Zeitung nur zu einem Verein - und das ist der FC Bayern. PSG soll er sogar eine Absage erteilt haben.

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PSG: Rasmus Höjlund als Ersatz von Kylian Mbappé?

Ein Deal, der Manchester United richtig treffen würde. Berichten zufolge sind die Red Devils am dänischen Nationalspieler interessiert, auch wenn sie den von Atalanta momentan noch aufgerufenen Preis in Höhe von 100 Millionen Euro für den Stürmer nicht zahlen können. Aber PSG könnte sich dazu gezwungen fühlen, das Geld für den Angreifer auf den Tisch zu legen.

Taktisch gesehen passt Höjlund gut zu PSG: Er ist körperlich stark und schnell, sein Abschluss wird immer besser. Seine neun Tore in der Serie A in der vergangenen Saison sind zwar nicht überragend, aber er wurde auch nicht regelmäßig von seinen Teamkollegen in Szene gesetzt.

Wenn er mehr Chancen bekommt, wird er mehr Tore schießen. Und da er bei PSG von Spielern wie Neymar und Marco Asensio gefüttert werden würde, sollten sich die Abschlusssituationen für ihn in Paris häufen.

Seine Unerfahrenheit ist vielleicht ein Grund zur Sorge - Höjlund wird erst im Februar 21 Jahre alt. Dennoch wäre dies schon eine Verpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Höjlund könnte sich zu einem europäischen Top-Stürmer entwickeln. Und diese Prognose könnte PSG am Ende überzeugen.

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PSG: Gonçalo Ramos als Ersatz von Kylian Mbappé?

PSG wird seit einigen Monaten immer wieder mit Ramos in Verbindung gebracht. Luis Campos, der sportliche Berater der Pariser, soll seit längerem ein Fan seines portugiesischen Landsmannes sein. Und das ist durchaus verständlich: Ramos erzielte in der letzten Saison 19 Tore für Benfica in der Liga und sieben weitere in der Champions League. Seine Leistungen bei der WM deuten darauf hin, dass der 22-Jährige ein Spieler ist, der für die ganz große Bühne bereit ist.

Benfica hat sich aber in letzter Zeit als geschickter Verkäufer erwiesen. Für Darwin Núñez kassierte der Klub vom FC Liverpool im vergangenen Sommer 75 Millionen Euro. Für Ramos könnte er sogar noch mehr verlangen, nicht zuletzt aufgrund der horrenden Preise, für die in diesem Sommer bereits Top-Spieler verkauft wurden.

Die Tatsache, dass Campos in der Vergangenheit mit Jorge Mendes, dem Berater von Ramos, gut zusammengearbeitet hat, macht die Sache für PSG nur noch interessanter.

Ramos ist zwar nicht die erste Wahl der Pariser, aber es wäre keine Überraschung, wenn er trotzdem schon bald im Parc des Princes aufläuft.

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PSG: Dusan Vlahovic als Ersatz von Kylian Mbappé?

Der Transfer von Vlahovic zu Juventus im Jahr 2021 hat der Karriere des Stürmers nicht gerade gutgetan. Seit seinem Wechsel zur Alten Dame kam der Serbe nicht an die Anzahl an Toren heran, die er in seinen letzten beiden Spielzeiten bei der Fiorentina erreicht hatte. Er traf in der letzten Saison wettbewerbsübergreifend nur 14-mal.

Was aber zu bedenken ist: Vlahovic ist erst 23 Jahre alt und verfügt weiterhin über die Qualitäten, die ihn bei allen europäischen Top-Klubs auf den Zettel gebracht haben.

Er ist ein anderer Spielertyp als die anderen PSG-Optionen. Er läuft nicht so viel wie Victor Osimhen oder dribbelt so viel wie Randal Kolo Muani. Bei seinem Passspiel ist ebenfalls noch Luft nach oben.

Stattdessen ist Vlahovic ein echter Torjäger, ein Spieler, der auch Halbchancen und enge Räume nutzen kann. Das reicht offenbar aus, um das Interesse von PSG zu wecken, wo er zu den Top-Kandidaten gehören soll. Chelsea ist im Werben um Vlahovic der große Konkurrent der Pariser, denn die Blues benötigen ebenfalls einen Mittelstürmer.

Aber wenn PSG von diesem Transfer überzeugt ist, kann der Klub ihn auch perfekt machen, denn das Geld dazu ist sicherlich da.

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PSG: Victor Osimhen als Ersatz von Kylian Mbappé?

Osimhen hat schon vor einigen Monaten klargestellt, dass er eines Tages in der Premier League spielen möchte. Aber da Manchester United nicht bereit ist, viel Geld für einen einzelnen Spieler auszugeben, muss dieser Traum wohl erstmal auf Eis gelegt werden.

Also dann PSG? Die Pariser werden nicht lange zögern, wenn es darum geht, viel Geld auszugeben. Osimhen ist wohl hinter Erling Haaland aktuell der zweitbeste Mittelstürmer der Welt. Und er wird immer besser. Osimhen hat seine Torquote in jeder der letzten drei Spielzeiten verbessert und die Saison 2022/23 mit wettbewerbsübergreifend 31 Toren abgeschlossen.

Außerdem bietet er ein einzigartiges Spielerprofil: Der nigerianische Nationalspieler hat einen starken Zug zum Tor, ist gut in der Luft und mit seinen Tiefenläufen extrem torgefährlich.

Aber auch sein Passspiel wird immer besser. Er dürfte wenig Probleme haben, sich an die Art von Ballbesitzfußball anzupassen, die Luis Enrique wahrscheinlich predigen wird. Der nächste Spieler im Ranking ist das erklärte Transfer-Ziel der Pariser, aber Osimhen ist mit Sicherheit kein schlechter Ersatz, sollte es mit dem Top-Kandidaten nicht klappen.

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PSG: Randal Kolo Muani als Ersatz von Kylian Mbappé?

Ein offenes Geheimnis: PSG hat schon seit einigen Monaten ein Auge auf Kolo Muani geworfen, in der Hoffnung, Mbappé langfristig an den Verein binden zu können, indem man ihm einen exzellenten Sturmpartner an die Seite stellt.

Auch wenn jetzt klar ist, dass eine Zusage von Kolo Muani Mbappé nicht in Paris halten wird, so passt der Frankfurter allem Anschein nach perfekt zu PSG. Er kann sowohl im Zentrum als auch auf der linken Seite spielen und verfügt über die nötige Kreativität, um mit den anderen Offensivspielern an seiner Seite zu harmonieren.

Nur Raphaël Guerreiro hat in der Bundesliga in der letzten Saison mehr Vorlagen gegeben als Kolo Muani, dem elf Assists gelangen. Wenn man dann noch seine 15 Tore für eine unterdurchschnittlich performende Frankfurter Mannschaft hinzurechnet, wird klar, warum ein PSG-Team ohne Mbappé ihn sehr gut gebrauchen könnte.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Kolo Muani als Stammspieler in der französischen Nationalmannschaft etabliert hat. Die PSG-Fans wünschen sich schon lange mehr Franzosen in ihrer Mannschaft. Mbappé war einer davon - und Kolo Muani könnte ihn ersetzen, wenn auch zu Beginn mit deutlich weniger Star-Power. Jetzt muss PSG nur noch die Preisvorstellung der Eintracht erfüllen, die laut The Independent bei 90 Millionen Euro liegt.