Nur zwei Bayern-Spieler in der Startelf: Die SPOX-Top-11 der bisherigen Bundesliga-Saison

Von Christian Guinin
Leverkusen
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Gut ein Fünftel der Bundesliga-Saison 2023/24 ist absolviert. Für SPOX ist es Zeit, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Welche Spieler haben in der bisherigen Spielzeit überzeugt?

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Positiv stechen dabei vor allem zwei Mannschaften heraus. Tabellenführer Bayer Leverkusen und der auf Platz zwei liegende VfB Stuttgart. Vor allem die Werkself begeisterte in den ersten sieben Partien mit erfrischendem und sehr ansehnlichem Offensivfußball. Beim VfB ragt aus einer guten Mannschaft Stürmer Serhou Guirassy mit seiner absurden Quote heraus.

SPOX präsentiert die Top-11 der bisherigen Saison.

Janis Blaswich
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Tor: Janis Blaswich (RB Leipzig)

Den Rang als Nummer eins im Kasten der Leipziger hat der 32-Jährige der langjährigen Stammkraft Peter Gulacsi längst abgelaufen, was er mit starken Leistungen auch in dieser Saison bisher rechtfertigt.

Blaswich präsentiert sich stark auf der Linie, gut in der Strafraumbeherrschung und auch sein Spiel mit dem Ball hat sich seit seiner Beförderung Mitte der letzten Saison stark verbessert.

Jonathan Tah
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Verteidigung: Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Der Innenverteidiger ist einer der Hauptgründe dafür, dass Leverkusen zusammen mit dem FC Bayern und RB Leipzig nach Eintracht Frankfurt mit sechs Gegentoren aktuell die zweitbeste Defensive der Bundesliga stellt.

Im Vergleich zu den Vorjahren präsentiert sich Tah in der B04-Zentrale deutlich weniger fehleranfällig und stattdessen sicherer, abgeklärter und souveräner. Das kombiniert der 27-Jährige mit guten Zweikampfverhalten, starkem Kopfballspiel sowie einer gehörigen Portion Torgefahr nach Standards (zwei Tore).

Mats Hummels
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Verteidigung: Mats Hummels (Borussia Dortmund)

In seiner mittlerweile 18. Bundesliga-Saison ist der Routinier beim BVB so gefragt wie zu seiner absoluten Prime vor einigen Jahren. In der Sommerpause eroberte sich Hummels seinen Stammplatz in der Innenverteidigung von Niklas Süle zurück und ist seitdem unangefochtener Boss in der Defensivzentrale der Dortmunder.

Das resultierte sogar zuletzt in der Rückkehr in die Nationalmannschaft, für die Hummels vom neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann nach zwei Jahren Abstinenz nominiert wurde.

Ozan Kabak
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Verteidigung: Ozan Kabak (TSG Hoffenheim)

Der türkische Nationalspieler stand für die Kraichgauer in der aktuellen Spielzeit in allen sieben Partien in der Startelf und wusste dabei zu überzeugen. Trotz der elf Hoffenheimer Gegentore ist Kabak der unumstrittene Abwehrchef der TSG.

Im Zweikampf - sowohl in der Luft als auch am Boden - gehört der 23-Jährige zu den stärksten Spielern auf seiner Position, darüber hinaus glänzt er auch im Spielaufbau. Hier brachte er starke 88 Prozent seiner Bälle an den Mitspieler.

Jeremie Frimpong
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Mittelfeld: Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen)

Schon im vergangenen Jahr gehörte der Niederländer auf seiner Position zu den besten Akteuren der Liga. In diesem Jahr aber performt Frimpong noch einmal en Stück besser. Unter Bayer-Coach Xabi Alonso wird er im 3-4-3 der Leverkusener als rechter Schienenspieler eingesetzt und weiß in dieser Rolle seine Stärken voll und ganz auszuspielen.

Starke sechs Torbeteiligungen (zwei Tore, vier Assists) kann Frimpong in sieben absolvierten Bundesliga-Partie bereits vorweisen - für diese Marke brauchte er im vergangenen Jahr noch doppelt so viele Spiele.

"Er war immer ein sehr wichtiger Spieler für mich. Ich erinnere mich an die ersten zwei Monate in Leverkusen: Da hatte er einen super Einfluss auf unser Spiel. Er ist ein Spezialist auf seiner Position", schwärmte sein Trainer deshalb auch erst kürzlich von ihm.

Granit Xhaka
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Mittelfeld: Granit Xhaka (Bayer Leverkusen)

Nicht viele Experten hätten dem Schweizer nach dem Abschied vom FC Arsenal im Herbst seiner Karriere noch einmal solch eine dominante Rolle zugetraut. Doch Xhaka strafte seine Kritiker Lügen und gehört vom ersten Spieltag an zu den absolut unersetzlichen Stützen bei Leverkusen.

Nach Bayerns Innenverteidiger Min-Jae Kim hat Xhaka die meisten Ballkontakte aller Bundesligaspieler (738), darüber hinaus weiß der 31-Jährige vor allem kämpferisch zu überzeugen. Leverkusens angesprochene Defensivstärke ist auch ihm maßgeblich zuzuschreiben.

Xavi Simons
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Mittelfeld: Xavi Simons (RB Leipzig)

In Windeseile hat sich das Ausnahmetalent, welches im Sommer per Leihe von Paris Saint-Germain zu den Bullen wechselte, zu einem Schlüsselspieler für RB entwickelt. In jedem einzelnen Liga-Spiel stand der 20-Jährige in der Leipziger Startelf, wobei nach sieben Spieltagen schon drei Tore und vier Assists zu Buche stehen - kein anderer Spieler der Sachsen kann diesbezüglich bessere Zahlen vorweisen.

Der Youngster überzeugt jedoch nicht nur durch seine Torgefahr. Mit im Schnitt 26 Sprints pro Partie gelingt es ihm ständig, Unruhe in die gegnerischen Abwehrreihen zu bringen. Zudem zeigte der Niederländer seine Klasse auch in den direkten Duellen. So gewinnt er für einen Offensivspieler sehr starke 60 Prozent seiner Zweikämpfe.

"Sein Profil ist außergewöhnlich. Er ist nie zufrieden, er will immer mehr. Er ist schon ein geiler Junge", kam auch RB-Trainer Marco Rose bei den Fähigkeiten des Mittelfeldspielers ins Schwärmen.

Alejandro Grimaldo
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Mittelfeld: Alejandro Grimaldo (Bayer Leverkusen)

Auch der zweite Schienenspieler der Leverkusener schafft es in die Top-11: Ähnlich wie Pendant Frimpong auf der anderen Seite wusste auch Sommer-Neuzugang Grimaldo im Leverkusener Spiel zu überzeugen und kommt sogar auf die exakt gleiche Anzahl von Torbeteiligungen (zwei Tore, vier Assists).

Mal bricht Grimaldo über seine linke Seite durch, mal initiiert der spielstarke Spanier die Angriffe klug aus der Mitte, mal schießt er herausragende Freistöße. Kurzum: Der 28-Jährige hat einen großen Anteil daran, dass B04 aktuell an der Spitze der Tabelle thront.

Leroy Sané
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Sturm: Leroy Sané (FC Bayern)

Auch wenn beim FC Bayern in der laufenden Saison noch nicht alles zu 100 Prozent rund läuft: Auf Sané ist stets Verlass. Der 27-Jährige präsentiert sich in beeindruckender Frühform - vielleicht waren die abgelaufenen sieben Spiele im Bayern-Dress gar die besten der bisherigen Zeit des Offensivspielers in München.

Dabei glänzt Sané einerseits als Vorbereiter und eiskalter Vollstrecker vor dem Tor (sechs Tore, ein Assist), andererseits ist aber auch sein Spiel in der Rückwärtsbewegung deutlich verbessert im Vergleich zu den Vorjahren. Beim FC Bayern reiht er aktuell eine Glanzleistung an die andere.

Harry Kane
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Sturm: Harry Kane (FC Bayern)

In den ersten sieben Spielen hatte der Engländer gewiss noch die ein oder andere Anpassungsschwierigkeit an das neue Umfeld beim FC Bayern, trotz seiner vermeintlichen "Problemchen" im Zusammenspiel mit den Mannschaftskollegen kann Kane aber bereits jetzt beeindruckende Zahlen vorweisen.

So stellte er unter anderem einen Uralt-Rekord von Klublegende Gerd Müller ein, als ihm in den ersten fünf Bundesligaspielen sieben Treffer gelangen. Müller hatte 1965 "nur" fünf Tore erzielt.

Mit zwölf Torbeteiligungen ist Kane zudem der aktuell zweitgefährlichste Angreifer der Liga.

Serhou Guirassy
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Sturm: Serhou Guirassy (VfB Stuttgart)

Wo wir dann auch beim Überflieger der Liga wären. Der Stuttgarter Angreifer schießt im deutschen Oberhaus derzeit alles kurz und klein. Den Startrekord von Robert Lewandowski hat er mit unfassbaren 13 Toren in 7 Spielen bereits geknackt und damit dafür gesorgt, dass der VfB Stuttgart den besten Bundesliga-Auftakt in seiner Geschichte feiern konnte.

Lediglich beim 2:0-Sieg der Schwaben gegen den 1 FC Köln blieb der Stürmer ohne eigenen Treffer, in den restlichen sechs Spielen erzielte Guirassy immer mindestens einen eigenen Treffer - zuletzt netzte er gegen den VfL Wolfsburg sogar dreimal.

Bewundernswert ist dabei vor allem die Vielseitigkeit des 27-Jährigen. Egal ob frei vor dem Tor, mit dem Kopf, aus der Distanz oder ganz fein per Lupfer über den Keeper - Guirassy präsentiert sich in den bisherigen Spielen als kompletter Stürmer.

Gregor Kobel
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Honorable Mentions: Gregor Kobel (Borussia Dortmund)

Im Rennen um den Platz im Tor hätte gut und gerne auch der Schweizer zwischen den Pfosten stehen können. Schließlich präsentiert sich auch Kobel bisher gewohnt stark.

Kaum verwunderlich war deshalb die vorzeitige Verlängerung seines Vertrages bis 2028. "Gregor Kobels sportliche Entwicklung in den vergangenen Jahren hat uns alle tief beeindruckt. Seine Unterschrift unter diesen langfristigen Vertrag ist ein großartiges Bekenntnis zum BVB", erklärte Klubchef Hans-Joachim Watzke.

Waldemar Anton
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Honorable Mentions: Waldemar Anton (VfB Stuttgart)

Die Wichtigkeit des Innenverteidigers in der Stuttgarter Mannschaft ließ sich schon vor dem Bundesligastart ablesen: Nach dem Abgang von Wataru Endo zum FC Liverpool wurde Anton von VfB-Coach Sebastian Hoeneß zum neuen Kapitän der Schwaben ernannt.

Diese Beförderung scheint dem 27-Jährigen leistungstechnisch geholfen zu haben. Als unumstrittener Abwehrchef verleiht Anton der in der vergangenen Spielzeit noch äußerst wackligen VfB-Defensive enorme Sicherheit. Als Kapitän geht er dabei in Sachen Einsatzwillen voran und dirigiert seine Mitspieler und Nebenleute.

Robin Gosens
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Honorable Mentions: Robin Gosens (Union Berlin)

Im aktuellen Sturzflug, in welchem sich Union Berlin befindet, sticht der deutsche Nationalspieler positiv heraus. Gosens bewies nach seinem Debüt im Oberhaus keinerlei Anpassungsprobleme und netzte in seinen sieben Einsätzen schon starke viermal.

Zusammen mit Stürmer Kevin Behrens ist der damit der torgefährlichste Spieler der Eisernen.

Chris Führich
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Honorable Mentions: Chris Führich (VfB Stuttgart)

Auch der Mittelfeldspieler hätte es ohne Frage verdient gehabt, in der ersten Elf zu stehen. Zusammen mit Guirassy ist Führich die zweite große, positive Überraschung der bisherigen Stuttgarter Saison. Im Gegensatz zu Knipser Guirassy fungiert der 25-Jährige dabei jedoch eher als Vorbereiter für seine Teamkollegen. So steuerte er bereits fünf Assists bei (Liga-Bestwert), zwei Tore erzielte er selbst.

Das rief auch Bundestrainer Julian Nagelsmann auf den Plan, welcher Führich für die anstehenden Testspiele gegen die USA und Mexiko für die Nationalmannschaft nominierte.

Maximilian Beier
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Honorable Mentions: Maximilian Beier (TSG Hoffenheim)

Das Sturmtalent der TSG Hoffenheim war im Vorjahr noch in die 2. Bundesliga zu Hannover 96 ausgeliehen, wo ihm sieben Saisontore gelangen. Jetzt scheint Beier aber auch in der Bundesliga durchzustarten.

Seit dem 3. Spieltag stand der 20-Jährige immer in der TSG-Startelf, nachdem er nach seiner Einwechslung gegen den 1. FC Heidenheim das Spiel mit einem Treffer und einer Vorlage quasi im Alleingang gedreht hatte. Seitdem kamen weitere vier Tore hinzu.

Jonas Hofmann
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Honorable Mentions: Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen)

Der aus Gladbach verpflichtete Nationalspieler blüht in der Leverkusener Mannschaft regelrecht auf. Acht Torbeteiligungen (vier Tore, vier Assists) sammelte Hofmann bislang, darüber hinaus ist er für die drittmeisten Torschussvorlagen der Liga verantwortlich (21).

Im Leverkusener 3-4-3 besetzt er die Halbposition hinter Stürmer Victor Boniface, was ihm enorme Freiheiten im Spiel nach vorne ermöglicht. Hofmann wirkt freier, kreativer und deutlich torgefährlicher als noch zu Gladbacher Zeiten. "Er ist ein super, super intelligenter Spieler. Er trifft fast immer die richtigen Entscheidungen, er hat diese Intuition, eine Top-Qualität", so Trainer Alonso.

Victor Boniface
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Honorable Mentions: Victor Boniface (Bayer Leverkusen)

Auch wenn der Stürmer seine überragenden Torquoten aus dem August und September zuletzt nicht mehr halten konnte, gehört er ohne Zweifel zu den besten Spielern der bisherigen Saison. Seine Torausbeute von sieben Treffern wird lediglich von Harry Kane und Serhou Guirassy übertroffen, darüber hinaus steuerte er zwei Vorlagen bei.

Punkten konnte Boniface vor allem mit seiner unglaublich starken Physis, die es für die gegnerischen Abwehrreihen schwer macht, ihn in Schach zu halten. "Victor kann es mit zwei Innenverteidigern aufnehmen. Er ist ein großes Problem für die Gegner", lobte ihn sein Coach.

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