Handball-WM - "Andi hat gut geschlafen": DHB-Team heiß auf erstes Endspiel - mit Wolff

SID
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Der Auftaktsieg war schnell abgehakt, nun fiebern die deutschen Handballer ihrem Endspiel um den Gruppensieg gegen Serbien entgegen.

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Andreas Wolff wachte mit einem positiven Gefühl auf, und wenige Stunden später mischte der Torhüter sogar schon wieder im Training mit. "Die Nacht war ganz ruhig, Andi hat gut geschlafen", berichtete Wolffs Zimmerkollege Johannes Golla am Tag nach dem deutschen WM-Auftaktsieg und verkündete damit die wohl wichtigste Nachricht: Wolff wird den Wettlauf gegen die Zeit vor dem Endspiel um den Gruppensieg am Sonntag (18.00 Uhr) gegen Serbien wohl gewinnen.

"Wir brauchen ihn in dieser Form wie gestern", sagte Kapitän Golla am Samstagmittag. Beim 31:27 gegen Katar hatte Wolff zwischen den Pfosten überragt und "Monsterparaden" gezeigt, wie Golla in Kattowitz schwärmte. Die leichte Wadenzerrung, die sich der 2016er-Europameister in der Schlussphase zugezogen hatte, dürfte auf dem Weg in die WM-Hauptrunde kein Hindernis mehr sein.

"Eine Nachnominierung ist kein Thema", stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer wenige Stunden vor dem Abschlusstraining, das Wolff am Nachmittag absolvierte, klar. Wolff habe bei der Behandlung im Teamhotel erzählt, "dass er da schon einmal Probleme hatte und eher aus Vorsicht gesagt hat: Ich gehe raus", berichtete Kromer.

Der Fokus richtete sich daher voll auf das Schlüsselspiel der Vorrundengruppe E, mit einem Sieg löst Deutschland bereits sicher das Ticket für die heiße Turnierphase. Und da die Punkte für die ebenfalls weiterkommenden Teams mitgenommen werden, gewinnt die Partie zusätzlich eine immense Bedeutung. Serbien untermauerte mit dem 36:27 gegen Algerien, dass mit dem Vize-Europameister von 2012 zu rechnen ist.

Handball-WM: "Geht höchstwahrscheinlich um den Gruppensieg"

"Das ist eine unglaublich wichtige Partie für uns, in der es höchstwahrscheinlich um den Gruppensieg geht", sagte Bundestrainer Alfred Gislason. Der Isländer forderte eine konzentriertere und diszipliniertere Leistung seiner Mannschaft, die den Asienmeister am Freitagabend nach der Pause nach einer zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Führung bis auf einen Treffer herankommen ließ und das Spiel unnötig spannend machte.

"So Phasen werden uns gegen Serbien ganz sicher den Sieg kosten", mahnte Gislason. Das glaubt auch Golla: "Wir dürfen uns keine Schwächephasen erlauben, müssen eine stabile Abwehr stellen und uns auf unsere Torhüter verlassen."

Verlassen kann sich das deutsche Team definitiv auf den Rückhalt der Fans. In der eher spärlich gefüllten Spodek Arena sorgten die 2500 deutschen Anhänger für eine Gänsehautatmosphäre und eine "Stimmung wie bei einem Heimspiel", wie Philipp Weber sagte. In der Heimat schalteten im Durchschnitt 4,85 Millionen Menschen ein - damit schlug die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sogar den Auftakt des RTL-Dschungelcamps zu späterer Stunde.

"Ich freue mich, dass wir vom ersten Spiel an das Interesse spüren. Das ist super", sagte Kromer: "Es hat sich oft gezeigt, dass unser Team die Begeisterung noch weiterentwickeln und die Quote steigern kann. Das ist eine tolle Perspektive."

Dafür, das weiß auch er, muss das deutsche Team am Sonntag aber nachlegen.

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