Kiel scheitert an Flensburg

SID
Holger Glandorf war mit neun Treffern bester Werfer der SG Flensburg-Handewitt
© getty

Diesen Hattrick hätte sich der THW Kiel gerne erspart: Ausgerechnet nach einer 27:34 (15:18)-Niederlage im Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt hat der deutsche Rekordmeister zum dritten Mal in Folge das Final Four in Hamburg (30. April/1. Mai) verpasst.

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Der deutsche Pokalsieger hingegen darf nach diesem Prestige-Triumph und dem höchsten Sieg der Vereinsgeschichte in Kiel im Viertelfinale in der Halle an der Ostsee von einer Wiederholung des Vorjahreserfolges träumen.

Vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Arena agierte die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason in vielen Phasen zu hektisch und überhastet. Viele vorzeitige Würfe gaben den Gästen immer wieder die Chance, eigene Angriffe konzentrierter und präziser vorzutragen.

Eine Vorentscheidung fiel zu Beginn des zweiten Durchgangs, als es den Gastgebern nicht gelang, den nahezu permanenten Rückstand aus den ersten 30 Minuten entscheidend zu verkürzen.

Andersson macht den Unterschied

"Das war ein fast perfektes Spiel von uns. Wir waren von der ersten Minute an sehr konsequent und haben nur ganz wenige Fehler gemacht. Jetzt wollen wir natürlich unseren Titel im DHB-Pokal verteidigen", sagte Flensburgs überragender Torwart Mattias Andersson. Kiels Steffen Weinhold meinte: "Das tut natürlich richtig weh, wir sind alle sehr enttäuscht."

Die Zebras bekamen vor allem Holger Glandorf nicht in den Griff. Der Ex-Nationalspieler fand immer wieder Lücken in der THW-Defensive und wurde mit neun Toren für Kiel fast zum Albtraum. SG-Coach Ljubomir Vranjes konnte bei den Auszeiten relativ gelassen neue taktische Anweisungen geben.

In der ersten Halbzeit mussten die Platzherren von der ersten Minute an einem Rückstand nachlaufen. Flensburg zog mehrfach bis auf drei Tore davon, der THW musste in dieser Phase froh sein, hin und wieder den Gleichstand zu erzielen.

Ausschlaggebend für die Vorteile der Gäste war in diesem Spielabschnitt die überragende Torwartleistung von Mattias Andersson, der seinen Kieler Gegenüber Niklas Landin in den Schatten stellte.

Löwen zittern

Gleich nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung der SG erstmals auf vier Tore an. Davon zehrte Flensburg in der Folgezeit, sieben Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung sogar fünf Tore. Während der gesamten Partie lag der THW nicht ein einziges Mal in Führung.

Kiel kann sich nun ganz auf die Champions League sowie auf die erfolgreiche Titelverteidigung in der Bundesliga konzentrieren. Bereits in einer Woche muss Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen an die Kieler Förde reisen.

Die Rhein-Neckar Löwen zitterten sich gegen MT Melsungen mit 22:21 (15:11) ins Halbfinale. Kapitän Uwe Gensheimer (acht Tore) traf per Siebenmeter drei Sekunden vor Schluss zum Sieg. Auch der Bergische HC hatte gegen Zweitligist GWD Minden beim 24:23 (13:14) mehr Mühe als erwartet. Magdeburg gewann gegen Frisch Auf Göppingen 29:25 (15:13), Robert Weber für Magdeburg und Michael Kraus für Göppingen erzielten jeweils zehn Tore.

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