DHB-Team holt Supercup

SID
Erik Schmidt (l.) kann sich mit dem DHB-Team über den Turniersieg freuen
© getty

Drei Spiele, drei Siege: Die deutschen Handballer haben zwei Monate vor der EM ihren Härtestest bestanden und mit einer makellosen Bilanz den Supercup gewonnen. Die Mannschaft holte sich mit dem siebten Erfolg beim prestigeträchtigen Vier-Nationen-Turnier reichlich Selbstvertrauen.

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Nach den beiden Erfolgen gegen Brasilien (29:20) und Serbien (37:26) besiegte der WM-Siebte zum Abschluss Slowenien in Kiel mit 31:28 (17:11) und beendete die 19. und letzte Ausgabe des Cups mit der maximalen Ausbeute von sechs Punkten.

"Wir können sehr zufrieden sein. Wir haben in allen drei Spielen eine gute Leistung gezeigt, auch wenn wir heute etwas unter Druck gekommen sind. Das waren starke Gegner, ich bin sehr positiv überrascht", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Bester deutscher Torschütze gegen Slowenien, das bei der EM letzter deutscher Vorrundengegner sein wird, war Youngster Jannik Kohlbacher mit sieben Treffern. Im Tor glänzte Andreas Wolff mit zahlreichen Paraden.

Youngster überzeugen erneut

Wie schon in den ersten beiden Spielen in Flensburg und Hamburg überzeugte die neu formierte Auswahl des DHB auch am Sonntag mit einem starken Kollektiv. Vor allem die jungen Spieler wie Kohlbacher (20) und Links Rune Dahmke (22), die ihre Länderspiel-Debüts gaben, fügten sich mit frechen Auftritten nahtlos ein. Für einen faden Beigeschmack sorgte nur die erneut schlechte Ticketnachfrage.

Mit dem Supercup, der aufgrund der fehlenden Zuschauer-Resonanz zum letzten Mal ausgetragen wurde, ist das deutsche Team in seine Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen (15. bis 31. Januar 2016) gestartet. Zudem stehen im kommenden Jahr die WM-Qualifikation und im Frühjahr die wichtige Olympia-Quali auf dem Programm.

"Wir sind auf einem guten Weg. Der Turniersieg gibt uns Rückenwind für die großen Aufgaben in 2016", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID, "aber wir müssen die Dinge richtig einordnen und wollen die Leistung nicht überbewerten. Der Stress bei der EM wird ein ganz anderer."

Lange Verletztenliste

Und doch machen die Supercup-Auftritte des deutschen Teams für das richtungweisende Jahr 2016 Mut. Coach Sigurdsson ließ sich von den vielen verletzungsbedingten Absagen nicht beirren, gab dem Nachwuchs eine Chance - und wurde dafür belohnt.

Vor allem der international noch unerfahrene "Babyblock" in der Abwehrzentrale, gebildet von den Youngstern Finn Lemke (23) und Erik Schmidt (22), steigerte sich von Spiel zu Spiel und bot sich als echte Alternative zu den Verletzten Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) und Hendrik Pekeler (Dornfortsatz-Fraktur) an.

Und auch im Angriff agierte die DHB-Auswahl trotz des Fehlens von Paul Drux (Reha nach Schulterverletzung) variantenreich und stets torgefährlich. Im linken Rückraum sammelte Steffen Fäth reichlich Argumente für eine EM-Nominierung, zudem spielten sich Dahmke und die beiden Kreisläufer Kohlbacher und Erik Schmidt in den Vordergrund. Der Kieler Dahmke avancierte am Samstag mit sechs Trefern gegen Serbien zum besten Torschützen.

"Wir sollten die Jungs jetzt nicht so sehr loben, sonst kleben sie bald unter der Decke", sagte Teammanager Oliver Roggisch: "Aber sie haben ihre Sache wirklich gut gemacht."

Das Spiel in Zahlen

Deutschland - Slowenien 31:28 (17:11)

Deutschland: Kohlbacher (7), Weinhold (6), Fäth (5), Groetzki (4), Reichmann (3), Gensheimer (3/2), Schmidt (2) und Lemke (1) für Deutschland

Slowenien: Marguc (7/4), Cehte (5), Zorman (5), Dolenec(3), Zvizej (2), Mavkovsek (2), Luka Zvizej (1), Sostari (1), Miklavcic (1), Bezjak (1)

Alle Ergebnisse im Überblick

Deutschland - Brasilien 29:20 (15:12)

Serbien - Slowenien 21:23 (11:12)

Deutschland - Serbien 37:26 (20:8)

Brasilien - Slowenien 27:38 (14:18)

Brasilien - Serbien 32:29 (13:14)

Deutschland - Slowenien 31:28 (17:11)

Die Abschlusstabelle

1. Deutschland 6:0 Punkte 97:74 Tore

2. Slowenien 4:2 89:79

3. Brasilien 2:4 79:96

4. Serbien 0:6 76:92

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