Kiel steht im Champions-League-Halbfinale

Von Ruben Zimmermann/Adrian Bohrdt
Filip Jicha war mit sieben Treffern wieder einmal torgefährlichster Akteur bei den Zebras
© getty

Titelverteidiger THW Kiel steht nach einem 29:28 (12:14)-Sieg gegen MKB Veszprem im Halbfinale der Champions League. Das Viertelfinal-Hinspiel in Kiel hatte der Deutsche Meister bereits mit 32:31 gewonnen. Der THW steht somit als erster Teilnehmer des Final Four in Köln am 1. und 2. Juni fest. Bester Werfer der Kieler war einmal mehr Filip Jicha mit sieben Toren.

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MKB Veszprem - THW Kiel 28:29 (14:12)

Die Gastgeber begannen zunächst fulminant und lagen nach sechs Minuten bereits mit 5:1 in Führung. In den folgenden Minuten fand der Titelverteidiger allerdings immer besser in die Partie und kam in der 11. Minute durch einen Treffer von Daniel Narcisse zum 5:5-Ausgleich.

Danach erspielten sich die Ungarn jedoch wieder eine 8:5-Führung, bevor sich Momir Ilic eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe einhandelte. Die kritische Unterzahl überstanden die Kieler jedoch ohne weiteren Gegentreffer und konnten den Rückstand sogar auf 6:8 verkürzen.

Mangelnde Chancenverwertung

Insgesamt ließen die Gäste im ersten Durchgang allerdings zu viele Chancen aus. Unter anderem scheiterte Ilic mit einem Siebenmeter an Mirko Alilovic, dazu kamen zwei Würfe gegen Pfosten beziehungsweise Latte. So gingen die Gastgeber mit einer 14:12-Führung in die Halbzeitpause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte nutzte der THW dann eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Renato Sulic um das Spiel erstmals seit der 11. Minute wieder auszugleichen (15:15). Eine weitere Zeitstrafe gegen Timuzsin Schuch überstanden die Gastgeber besser. Nach 38 Minuten lag Veszprem wieder mit 19:16 in Führung.

Spannende Schlussphase

Danach taten sich die Ungarn allerdings vor allem in der Defensive extrem schwer. In der 47. Minute brachte Marko Vujin den THW schließlich erstmals in Führung (23:22). Bis zur 52. Minute erspielten sich die Kieler sogar eine Drei-Tore-Führung (26:23).

Zwei Minuten vor dem Ende hatte Kiel noch immer einen Vorsprung von zwei Toren (29:27), dann wurde es nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Narcisse noch einmal spannend. Am Ende reichte es jedoch nur noch zu einem weiteren Treffer für Veszprem und Kiel siegte mit 29:28.

Der THW ist somit der erste Champions-League-Sieger der Geschichte, der sich auch in der darauffolgenden Saison wieder für das Final Four qualifiziert hat.

FC Barcelona Intersport - BM Atletico Madrid 32:24 (15:9)

Tore: Barcelona - Siarhei Rutenka (11), Victor Tomas Gonzalez, Angel Montoro Cabello, Raul Entrerrios Rodriguez, Juan Garcia Lorenzana (je 4), Eduardo Martinez Gurbindo (2) Daniel Sarmiento Melian, Cedric Sorhaindo, Albert Rocas Comas (je 1)

Madrid - Julen Aginagalde Akuizu (11), Kiril Lazarov (7), Ivano Balic (2), Jonas Källman, David Davis Camara, Joan Canellas Reixach, Josep Masachs Gelma (je 1)

In der hektischen Anfangsphase ließen beide Teams vor 6521 Zuschauern einige gute Möglichkeiten ungenutzt - keiner schaffte es, sich abzusetzen. Die Gäste machten es sich allerdings durch einige Fouls zusätzlich schwer, so dass Barcelona seine 3:2-Führung nach acht Minuten bereits zwei verwandelten Siebenmetern zu verdanken hatte.

Nach den ersten zehn Minuten wurden die Hausherren dann stärker. Gute schnelle Konter, sowie einige Paraden von Torhüter Danijel Saric, inklusive drei parierter Siebenmeter ließen Barcelona zwischenzeitlich auf 12:3 davonziehen.

In die Halbzeit gingen die Katalanen dann mit einer immer noch klaren 15:9-Führung. Mit sieben Toren hatte Siarhei Rutenka bis dato fast die Hälfte der Tore für Barcelona erzielt.

Barcelona mit abgezockter Schlussphase

Auch im zweiten Durchgang überzeugten die Hausherren durch eine gute Offensive, vor allem aber Torhüter Saric bewahrte Barcelona den Vorsprung. Die Katalanen behielten so stets die Oberhand und bauten ihren Vorsprung sogar in Unterzahl auf 22:11 aus.

Es dauerte bis Mitte der zweiten Halbzeit, ehe Madrid stärker wurde und besser in die Partie fand. Atletico verkürzte auf 23:17 und hatte eine Viertelstunde vor Schluss phasenweise die Oberhand. Allerdings schaffte es Madrid nicht, in seiner Drangphase den Vorsprung auf weniger als sechs Tore zu verkürzen und so nach dem Hinspielsieg mit fünf Toren Differenz für Spannung zu sorgen.

Zwei Minuten vor dem Ende schloss Tomas dann einen Konter der Gastgeber zum 31:24 ab, wenige Sekunden später erhöhte Rutenka den Vorsprung um einen weiteren Treffer. Den Vorsprung brachten die Katalanen dann über die Zeit und sicherten sich so ihre Teilnahme am Final Four.

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