Bestechungsvorwürfe gegen Montpellier

SID
Dem französischen Handball droht ein Bestechungsskandal
© Getty

Manipulationsverdacht im französischen Handball: Spieler des Meisters Montpellier HB sollen laut Medienberichten im Mai absichtlich ein Spiel verloren haben, auf das Bekannte und Verwandte der Akteure gewettet hatten. Unter den verdächtigen Handballern sind demnach auch Mitglieder des französischen Olympiateams, das vor knapp sechs Wochen in London noch die Goldmedaille holte.

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Bei der verdächtigen Partie handelt es sich um die Begegnung gegen Cesson-Rennes vom 12. Mai, die Montpellier 28:31 verlor. Ehefrauen, Freundinnen und andere nahe Bekannte und Verwandte sollen Geld auf die Niederlage gesetzt haben, wie der Fernsehsender France-3 am späten Dienstagabend berichtete.

Bei dem Klub steht seit 2009 auch der ehemalige Kieler und französische Nationalspieler Nikola Karabatic unter Vertrag. Ob er zu den Verdächtigen zählt, ist unklar. Montpellier ist am Donnerstag Auftaktgegner der SG Flensburg-Handewitt in der Champions League.

Wettanbieter verzeichnet "ungewöhnliche Aktivitäten"

Nach dem TV-Report sind insgesamt acht Spieler von Montpellier in die Affäre verwickelt. Die Sportzeitung "L'Equipe" berichtete, dass das Trainerteam im Zuge von Ermittlungen bereits während des Sommers zu dem Fall befragt wurde.

Vereinspräsident Remy Levy erklärte, es gebe Untersuchungen, die Informationen dazu unterlägen jedoch nach französischem Gesetz der Geheimhaltung. Die Vereinsführung nahm der Präsident aus der Schusslinie. Laut Levy protestierten die Spieler energisch gegen den Vorwurf, dass der Klub involviert gewesen sei.

Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch einen Hinweis des staatlichen französischen Wettanbieters "Francaise de jeux". Dieser verzeichnete laut Angaben eines Offiziellen bei der besagten Partie "ungewöhnliche Aktivitäten" und einen starken Anstieg der Anzahl der Wetten am Spieltag. Die Annahme von Wetten wurde vorübergehend gestoppt, die Behörden wurden anschließend sofort informiert.

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