Kiel raus, Hamburg und Löwen beim Final Four

SID
Trainer Ljubomir Vranjes schied mit Flensburg im Champions-League-Viertelfinale aus
© Getty

Titelverteidiger THW Kiel ist entthront, das Wunder für die SG Flensburg-Handewitt ausgeblieben, doch mit dem HSV Hamburg und den Rhein-Neckar Löwen greifen zwei Bundesligisten nach Europas Handball-Krone.

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Während die Nordrivalen Kiel und Flensburg im Viertelfinale der Champions League an den spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und Ciudad Real scheiterten, lösten Hamburg und die Löwen erstmals das Ticket für das Final-Four-Turnier in Köln (28./29. Mai).

Im Pokalsieger-Wettbewerb zog Altmeister VfL Gummersbach als Titelverteidiger ebenso ins Endspiel ein, wie der TV Großwallstadt im EHF-Cup. Der siebenmalige deutsche Meister schaltete im Halbfinale Titelverteidiger TBV Lemgo aus und trifft im Finale auf Frisch Auf Göppingen oder den spanischen Vertreter La Rioja, die sich am Sonntagabend gegenüberstanden.

"Haben zu viele Chancen vergeben"

In der Neuauflage des Vorjahresfinals erlebte der THW Kiel vor 10.250 Zuschauern bittere 60 Minuten und verlor das Viertelfinal-Rückspiel gegen starke Spanier mit 33:36 (15:19). Schon im Hinspiel hatte sich der deutsche Meister mit 25:27 geschlagen geben müssen.

"Wir haben zu viele Chancen vergeben. Barcelona kam daher immer wieder zu Gegenstößen. Dadurch ging es ganz schnell", meinte THW-Manager Uli Derad. Beim 23:15 hatten die Gäste in der 35. Minute schon für eine Vorentscheidung gesorgt. Da Kiel auch in der Meisterschaft deutlich hinter dem HSV liegt, bleibt der Pokalwettbewerb die einzige Hoffnung auf einen Titelgewinn in dieser Saison.

Löwen schaffen die Sensation

Eine Überraschung gelang den Rhein-Neckar Löwen. Der Tabellendritte stand nach der 27:29-Heimpleite im Hinspiel gegen Montpellier HB schon vor dem Aus, schaffte aber durch einen 35:26 (15:17)-Erfolg in Frankreich fast sensationell noch den Sprung ins Endturnier. "Das war die beste Abwehrleistung in meiner Amtszeit", sagte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, "wir sind überglücklich." Nationalspieler Uwe Gensheimer (zehn Tore) und Torhüter Slawomir Szmal waren die Matchwinner der Löwen.

Dem HSV genügte nach dem klaren Hinspielerfolg über Medwedi Moskau (38:24) in der russischen Hauptstadt ein 37:37 (14:19). Der Bundesliga-Spitzenreiter lag bereits mit acht Toren in Rückstand, ehe Nationalspieler Pascal Hens mit sechs Treffern und der Kroate Domagoj Duvnjak (7) die Aufholjagd starteten. Trainer Martin Schwalb war erleichtert: "Vielleicht haben wir uns nach dem Hinspiel ein wenig zu sicher gefühlt. Jetzt freuen wir uns auf das Final Four."

Gummersbach im Europapokal-Finale

Nach dem 24:38-Hinspieldebakel kam Flensburg beim spanischen Topklub Ciudad Real zu einem 22:21 (13:9)-Achtungserfolg. "Das war gut für die Moral, aber wir sind ausgeschieden", sagte Nationalspieler Jacob Heinl. Die Auslosung des Final Fours findet am Montag in Köln statt.

Der VfL Gummersbach ist im Europapokal der Pokalsieger bereits einen Schritt weiter. Nach dem 38:29 (18:11)-Erfolg im Rückspiel beim mazedonischen Cup-Sieger HC Vardar Skopje steht der Titelverteidiger erneut im Finale. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die zum dritten Mal hintereinander ein Europacup-Finale erreicht hat. Das hat Gummersbach in seinen besten Zeiten nicht geschafft", sagte VfL-Coach Sead Hasanefendic, dessen Team schon das Hinspiel mit 33;21 gewonnen hatte. Im Finale (14./15. und 21./22. Mai) trifft Gummersbach nun auf den französischen Klub Trembley.

Großwallstadt gewann nach dem 26:24-Hinspielerfolg auch das Halbfinal-Rückspiel in eigener Halle gegen Lemgo mit 30:25 (15:14). Bester Werfer der Gastgeber war Michael Spatz mit sechs Toren.

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