Bei den Handballern geht die Angst um

SID
Heiner Brand und sein Team stehen in der EM-Qualifikation mächtig unter Druck
© Getty

Nach der 31:36-Niederlage beim Olympiazweiten Island stehen die deutschen Handballer in der EM-Qualifikation mächtig unter Druck. Nur mit einem Sieg im Rückspiel am Sonntag im westfälischen Halle kann das Team von Bundestrainer Heiner Brand die Qualifikation für die EM 2012 in Serbien aus eigener Kraft noch schaffen.

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Neuer Wettbewerb, altes Leid: Bei den deutschen Handballern geht sechs Wochen nach dem WM-Debakel die Angst vor einer erneuten Blamage um. Nach der deutlichen 31:36 (14:21)-Niederlage beim Olympiazweiten Island droht die Auswahl des DHB erstmals in der Geschichte eine EM-Teilnahme zu verpassen.

Nur mit einem Sieg im Rückspiel gegen die starken Isländer am Sonntag im westfälischen Halle kann der WM-Elfte die EM 2012 in Serbien aus eigener Kraft noch erreichen.

Heiner Brand kritisiert Chancenverwertung

"Bei den Isländern kann man verlieren. Wir haben aber unser Vorhaben, in der Abwehr Akzente zu setzen und uns damit Respekt zu verschaffen, nicht umsetzen können. Mit der individuellen Abwehrschwäche und der schlechten Chancenverwertung im Angriff kann man ein solches Spiel schwerlich gewinnen", sagte Heiner Brand.

Besonders die schwache erste Halbzeit dürfte den Bundestrainer mit Blick auf die erhoffte Revanche nachdenklich stimmen.

Gegen die flinken Angreifer der Gastgeber fand die deutsche Abwehr überhaupt kein Mittel, im Angriff wurden zudem zahlreiche Chancen leichtfertig vergeben. Hinzu kamen immer wieder technische Fehler. "Da müssen wir im zweiten Spiel anders auftreten", sagte der Göppinger Spielmacher Michael Haaß selbstkritisch.

Nur zwei Teams lösen EM-Ticket

Durch die erste Niederlage in der EM-Qualifikation fiel die DHB-Auswahl (3:3 Punkte) von Platz eins hinter Österreich (5:1) und Island (4:2) zurück. Nur zwei Teams lösen das begehrte EM-Ticket.

In Serbien besteht für die deutschen Handballer zudem die letzte Möglichkeit, sich einen Platz bei einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2012 in London zu sichern.

So weit denken Brand und sein Team nach der Rückkehr von der Vulkaninsel noch nicht. Nun müssen alle Kräfte gebündelt werden, um den Heimvorteil zu nutzen und sich wieder in eine bessere Ausgangsposition zu bringen.

Hoffnungen auf Glandorf

Große Hoffnungen setzt Brand auf Holger Glandorf. Der Rückraumspieler aus Lemgo fehlte im ersten Vergleich wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes. Sein Ausfall habe schon weh getan, so Brand.

Zudem stößt Benjamin Herth vom Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten zur Mannschaft. Ob der zweitbeste Torschütze der Handball-Bundesliga (165 Treffer) aber zum Einsatz kommt, ist offen.

"Das hat der Bundestrainer nicht kategorisch ausgeschlossen. Allerdings hat er mir auch nicht versprochen, dass ich Einsatzzeiten bekomme", meinte Herth.

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