Kaiser will IHF-Präsident Moustafa stürzen

SID
IHF-Präsident Hassan Moustafa steht arg in der Kritik
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Der Luxemburger Jean Kaiser hat angekündigt, bei der im Juni stattfindenden Wahl zum IHF-Präsidenten zu kandidieren. Er will den umstrittenen Amtsinhaber Hassan Moustafa stürzen.

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Der umstrittene Ägypter Hassan Moustafa muss sich bei seiner angestrebten Wiederwahl zum Präsidenten der Internationalen Handball-Federation (IHF) wohl gegen mindestens einen Gegenkandidaten durchsetzen.

Der Luxemburger Jean Kaiser kündigte im Gespräch mit der FAZ an, beim IHF-Kongress im Juni in Kairo gegen Mustafa anzutreten. Der ehemalige Bankdirektor war einst für die Europäische Handball-Federation (EHF) als Spielbeobachter im Einsatz.

Kaiser macht sich Sorgen um die Zukunft des Handballs

Kaiser fürchtet ob der Brandherde im internationalen Handball um die Zukunft seiner Sportart und die Verbannung aus dem olympischen Programm. "Wenn wir den Wagen weiter rollen lassen, fährt er gegen die Wand", sagte Kaiser. Auch ein Neuseeländer und ein Isländer wollen sich nach Informationen der FAZ zur Wahl stellen und Moustafa im Juni ablösen.

Zuletzt hatten die europäischen Topklubs harsche Kritik an Moustafa geübt. Die Group Club Handball (GCH) hatte dem Ägypter in einem Schreiben ein unverantwortliches Verhalten vorgeworfen.

Die GCH, zu deren 16 Klubs aus Deutschland Meister THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt, der TBV Lemgo, der HSV Hamburg und der SC Magdeburg gehören, stützte sich dabei auf länger bekannte Fälle.

Unregelmäßigkeiten bei Moustafa

So verweist sie unter anderem auf Zahlungen von mehr als 500.000 Schweizer Franken, die Moustafa ohne Vorlage jeglicher Belege vom Weltverband entgegengenommen haben soll.

Auch über den Verbleib eines Zuschusses der IHF in Höhe von 1,6 Millionen Schweizer Franken für die Männer-WM 1999 in Ägypten soll Unklarheit herrschen. Die Justiz in Basel hat bereits Ermittlungen aufgenommen.

Beim Olympia-Qualifikationsturnier in Asien war es im vergangenen Jahr zum Skandal gekommen, als von Moustafa eingesetzte Schiedsrichter ein Spiel nachweislich verpfiffen.

Auch im Anti-Doping-Kampf des Weltverbandes gibt es unter dem IHF-Boss offenbar einige Versäumnisse. So soll der "Pharao" Budgets gekürzt haben und darauf bestehen, über Kontrollen im Voraus informiert zu werden.