Bombendrohung überschattet WM-Hauptrunde

SID
Aufgrund einer Bombendrohung rückte der Handballsport für einige Zeit in den Hintergrund
© Getty

Eine Bombendrohung hat am Freitagabend die WM in Kroatien überschattet. Obwohl sich die Drohung als Fehlalarm herausstellte, wurde das Hotel der sechs verbliebenen Teams bewacht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der erste Hauptrundenspieltag bei der Handball-Weltmeisterschaft in Kroatien ist von einer Bombendrohung überschattet worden.

Am Freitagabend erhielt eine Zeitung im Spielort Zadar eine Mitteilung per Handy (SMS), in der es bezüglich des Hotels "Kolovare", in dem auch die deutsche Mannschaft wohnt, sinngemäß hieß: "In 30 Minuten wird dort eine Bombe hochgehen. 150 Serben werden sterben."

Drohung entpuppte sich als Fehlalarm

Die Drohung stellte sich als Fehlalarm heraus, dennoch bewachte die Polizei nach Angaben der kroatischen Nachrichtenagentur Hina das Hotel, wo alle sechs Teams der Hauptrunde in Zadar untergebracht sind.

Der deutsche Delegationsleiter Horst Bredemeier erklärte, dass die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) von der Drohung zunächst gar nichts mitbekommen habe.

Hintergrund der Drohung sind nationale Animositäten zwischen Teilen der kroatischen und der serbischen Bevölkerung, die vom Krieg auf dem Balkan Anfang der 90er Jahren herrühren. Zadar war damals ein Schauplatz des Krieges und immer wieder Ziel serbischer Angriffe. Dabei kamen hunderte Menschen ums Leben, tausende wurden obdachlos.

Mazedonischer Fan verprügelt

Zudem wurde nach Polizeiangaben am Freitagabend in Zadar ein mazedonischer Fan verprügelt. Der 42-Jährige wurde von drei Personen angegriffen und musste sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben. Darüber hinaus nahm die Polizei zwei Personen fest, die ein Auto mit serbischem Kennzeichen beschädigten.

Der Bürgermeister von Zadar hatte für Schlagzeilen gesorgt, als er alle 24 Fahnen der WM-Teilnehmer auf dem Hauptplatz der kroatischen Adriastadt entfernen ließ.

Dies habe die Stadtverwaltung nach zahlreichen Bürgerprotesten getan, weil sich unter den Flaggen auch die von Serbien befand, sagte Bürgermeister Zivko Kolega nach kroatischen Medienberichten.

Das kroatische Fernsehen bezeichnete die Maßnahme als "unnötige Demütigung", während die Tageszeitung Jutarnji List von "einer unsinnigen und dummen Geste" schreibt.

Die Tabelle der deutschen Gruppe