Dank Lövgren: Kiel gewinnt "unfassbare Partie"

SID
Handball, Stefan Loevgren, Rhein-Neckar-Löwen
© Getty

Der hochgelobte "Regent" Stefan Lövgren strahlte wie ein König, 9051 entzückte Zuschauer applaudierten begeistert und die Konkurrenz ist gewarnt: Das Handball-Feuerwerk beim 42:40-Erfolg des THW Kiel bei den Rhein-Neckar Löwen hat neue Maßstäbe in der Bundesliga gesetzt.

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Vor allem der wie entfesselt aufspielende "Alte Schwede" Lövgren sorgte in dem mitreißenden Duell zweier Champions- League-Starter mit 18 Toren und genialer Spielführung für Glanzpunkte.

"Das war eine unfassbare Partie mit unglaublichem Tempo. Wir sind super zufrieden. Die Löwen sind schließlich nicht irgendeine Mannschaft, sondern wollen genauso Meister werden wie wir", sagte der 37-Jährige glücklich.

Entsetzen im Norden

Blankes Entsetzen herrscht beim Nord-Rivalen HSV Hamburg nach der 27:28-Niederlage bei Aufsteiger TSV Dormagen. ""Dass es ein Stotter-Start für uns wird, war klar. Aber dass es so schlecht läuft, war nicht zu erwarten", sagte HSV-Manager Piet Krebs am Sonntag.

Die Dormagener haben zehn Tage nach dem 28:28 in Kiel ihren Ruf als Favoritenschreck erneuert. "Ich bin sehr zufrieden. Das ist ein sensationelles Ergebnis", befand Trainer Kai Wandschneider, "das sind Zusatzpunkte."

Die Hamburger hinken den Top-Teams hinterher. Der Vorjahresdritte fiebert deshalb dem Gastspiel des Tabellen-Siebten SC Magdeburg entgegen, der Großwallstadt mit 35:34 bezwang.

Krebs: "Der Akku ist leer"

"Besser ein starker Rivale als wieder ein sogenanntes No-Name-Team. Damit auch alle Reserven mobilisiert werden", sagte Krebs und gestand: "Der Akku ist leer. Am liebsten würden wir die ganze Mannschaft in Urlaub schicken und sagen: Seid rechtzeitig zum Spiel gegen Magdeburg zurück."

An der Spitze steht die SG Flensburg-Handewitt, die nach dem 38:32 bei MT Melsungen ohne Punktverlust ist. "Wir wollen diese Tabellenführung nicht überbewerten", sagte Geschäftsführer Fynn Holpert. Ebenfalls ungeschlagen sind Kiel und der TBV Lemgo, der am Mittwoch bei den Rhein-Neckar Löwen spielt.

In deren Arena trauten Fans und Funktionäre kaum ihren Augen. "Es war ein absolutes Spitzenspiel", sagte Löwen-Trainer Juri Schewzow. Sein Kieler Kollege Alfred Gislason, der einmal mehr ohne den verletzten Welthandballer und Olympiasieger Nikola Karabatic auskommen musste, fiel ein Stein vom Herzen.

"Wir sind überglücklich über diesen extrem wichtigen Sieg, weil wir uns im Vergleich zum schon sehr guten Spiel gegen Magdeburg nochmals steigern konnten", sagte der Isländer.

Lövgren mit Glanzleistung

Im Mittelpunkt des Spiels bei den Löwen aber stand der mit Spitznamen "Löwe" gerufene Stefan Lövgren. Das Wissen um sein Karriereende nach dieser Saison scheint dem Ausnahmespieler noch einmal Flügel zu verleihen.

"Lövgren ist förmlich explodiert", anerkannte Löwen-Trainer Schewzow. "Der wahre Löwe war heute Stefan Lövgren, das war sensationell", lobte Kiels Manager Uwe Schwenker.

In seiner zehnten Saison beim THW Kiel führt der Schwede mit 40 Treffern nach vier Spielen die Bundesliga-Torschützenliste an. Zudem verfehlte er mit seinen 18 Toren den gut 25 Jahre alten Bundesliga-Rekord von Jerzy Klempel (19) nur knapp.

"Stefan Lövgren bot natürlich eine überragende Leistung", sagte der ein Jahr ältere Kreisspieler Christian Schwarzer von den Rhein-Neckar Löwen.