THW Kiel verliert Champions-League-Finale

SID
THW Kiel, Ciudad Real
© Getty

Kiel - Der THW Kiel hat den erneuten Gewinn der Champions-League verpasst. Der deutsche Rekord-Meister wurde vor 10.250 Zuschauern in der heimischen Sparkassen-Arena kurz vor dem großen Ziel von Spaniens Meister BM Ciudad Real abgefangen.

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Die Gastgeber verloren das Final-Rückspiel mit 25:31 (13:15), nachdem sie vor Wochenfrist das Hinspiel auf der iberischen Halbinsel mit 29:27 gewonnen und damit den Spaniern die erste Heimniederlage seit mehr als drei Jahren zugefügt hatten.

Das zehrte wohl bei den Zebras zu sehr an den Nerven, so dass es kurz vor Schluss noch zu einer Rudelbildung unter den Spielern kam. Selbst die Zuschauer griffen mit ein. Allerdings beruhigten sich wieder die Gemüter und die Partie konnte zu Ende gespielt werden. 

Die Kieler konnten somit ihren Vorjahreserfolg, als sie sich im Finale der Champions League gegen den Bundesliga-Rivalen SG Flensburg-Handewitt durchsetzten, nicht wiederholen.

Körperlicher Einsatz bestimmt das Spiel 

Den Ruf, die beste Vereinsmannschaft der Welt zu sein, muss der THW dem Champions-League-Sieger von 2006 überlassen, der in Spanien sowohl den Pokal als auch die Meisterschaft gewonnen hat. Als Trost können sich die Norddeutschen am nächsten Mittwoch die deutsche Meisterschaft sichern.

Mit einem Sieg bei Frisch Auf Göppingen wären sie einen Spieltag vor Abschluss der Bundesliga-Saison zum 14. Mal Titelgewinner. Den DHB-Pokal der laufenden Saison haben sie bereits erobert.

Die Spanier, die mit einem Etat von zwölf Millionen Euro als reichster Verein der Welt gelten, bestimmten in dem erneut mit höchstem körperlichen Einsatz geführten Spiel das Geschehen.

"Wir haben zu hektisch gespielt" 

Der deutsche Meister zeigte Nerven, leistete sich in der hektischen Partie zahlreiche technische Fehler und vergab überhastet beim Torwurf. Mehrfach lag Ciudad Real mit drei Toren vorn. "Wir haben viel zu hektisch gespielt. Die waren besser und haben den Sieg verdient", sagte Kiels Stefan Lövgren

Erstmals in Führung gingen die Gastgeber fünf Minuten vor dem Seitenwechsel, als Karabatic mit einem Gewaltwurf zum 11:10 traf. Doch auch eine Zwei-Tore-Führung sorgte beim THW nicht für Ruhe.

Insbesondere Ciudad Reals Torjäger Olafur Stefansson konnte von den Einheimischen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Zudem hatte Torhüter Arpad Sterbik wieder einen glänzenden Tag. Reihenweise parierte der gebürtige Serbe die Würfe der Kieler. Im zweiten Durchgang bauten die Gäste ihre Führung aus.

Ovationen und Sprechgesänge 

Die Kieler scheiterten indes immer wieder an der hervorragend aufgestellten und aggressiv zu Werke gehenden Abwehr der Spanier oder spätestens an Sterbik.

Die Zuschauer in der Sparkassen-Arena hielt es dennoch nicht auf ihren Plätzen. Mit minutenlangen Ovationen und Sprechgesängen feierten sie den THW, der in der laufenden Champions-League-Saison 13 von 16 Partien zu seinen Gunsten entschieden hatte.

40.000 Anhänger wollten Karten für das Rückspiel; die meisten mussten sich mit dem heimischen Fernseher oder mit Großbildleinwänden in der Stadt begnügen.